Alaba vs Messi: All-Star-Game nur eine Frage des Geldes

Die UEFA diskutiert über ein All-Star-Spiel zwischen den besten Kickern Nord- und Südeuropas. Ob ein solches Spiel kommen wird oder nicht, hängt wohl einzig allein vom Geld ab. Von Alexander Kords

 

Sei es Basketball, Eishockey oder Handball – in vielen Mannschaftssportarten gehören All-Star-Spiele zum jährlichen Programm. Selbst im Golf gibt es den Ryder Cup, ein Messen zwischen den besten Spielern Europas und der USA. Nur im Fußball hat sich die Idee bislang nicht so recht durchgesetzt. Zwar hatten die Vereinigten Staaten, der Vorreiter in Sachen All-Star-Games, zwischen 1996 und 2004 ein Duell zwischen Osten und Westen. Dann stieg die Major League Soccer aber auf eine jährlich stattfindende Partie zwischen den größten Stars der Liga und einer beliebig ausgewählten europäischen Mannschaft um. Auch in Österreich gab es 2006 ein All-Star-Spiel zwischen Kickern der Bundesliga und der Ersten Liga. Wahrscheinlich haben das die meisten Fußball-Fans jedoch schon wieder vergessen.

 

Jetzt hat die spanische Sportzeitung „Mundo Deportivo" angebliche Pläne der UEFA enthüllt, nach denen der Verband über ein All-Star-Spiel zwischen Nord- und Südeuropa ab dem Jahr 2017 diskutiert. Die Helden der Primera División, Serie A und Ligue 1 gegen die aus der Premier League, deutschen Bundesliga und der russischen Premjer-Liga in einer Partie – das würde vermutlich vielen Fußball-Fans gefallen. Besonders jedoch der UEFA, die einmal mehr ordentlich die Hand aufhalten würde.

 




David Alaba im All-Star-Game? 

 

Der größte Nutznießer wäre selbstverständlich einmal mehr der europäische Fußballverband. Der würde Millionen an den sicherlich heiß begehrten Übertragungsrechten verdienen und teure Sponsorenpakete verkaufen. Als wären die Einnahmen aus Champions League, Europa League, EURO und der gerade erst beschlossenen Nations League, dem überflüssigen Konkurrenzturnier zur EM, nicht schon genug.

 


Gibt es genug Geld, wird sich auch ein Termin finden

Der einzige Haken bei der Einführung des All-Star-Spiels scheint derzeit nur die Terminfindung zu sein, schließlich ist der Kalender der Spitzenspieler schon jetzt mehr als voll. Denn nicht nur Meisterschaft und Pokal im Heimatland und die erwähnten UEFA-Turniere müssen unter einen Hut gebracht werden. Auch auf die FIFA mit ihrer WM, Klub-WM und ihrem Confed-Cup will Rücksicht genommen werden. Da kommen für den einen oder anderen Spieler gerne mal 50 und mehr Partien pro Saison zusammen. Viele mögliche Spieltage bleiben da nicht mehr übrig, will man den Kickern noch ihren wohlverdienten und kurzen Sommerurlaub lassen.

 



 

Dass bei UEFA und FIFA aber das Wohl der Spieler nicht gerade an erster Stelle steht, haben beide schon häufiger bewiesen. Immer mehr Wettbewerbe werden ins Leben gerufen, bei den bestehenden wird ständig das Teilnehmerfeld aufgestockt – die EM 2016 mit ihren 24 statt 16 Teams ist nur das jüngste Beispiel. Und das alles nur, um immer mehr Geld mit immer mehr Spielen zu verdienen. Das hat immer häufiger schwerwiegende Verletzungen von Superstars zur Folge – und gerade das sollte nicht im Interesse aller Fußball-Verbände sein. So interessant ein All-Star-Spiel mit Ronaldo, Messi und Ibrahimović auf der einen sowie Neuer, van Persie und Hulk auf der anderen Seite auch wäre: Übertreiben sollte die UEFA ihren Kommerz-Wahn nicht. Und man darf auch gespannt sein, wie die European Club Association ( ECA) reagiert, wenn die Pläne konkret werden. Ein lautes Poltern ist zu erwarten, um dann den Preis für die Kicker in die Höhe zu treiben. Denn schlussendlich geht es auch hier dann nur um das eine: Um die finanzielle Abgeltung. Wenn die passt, wird sich auch ein Termin für ein All-Star-Game finden lassen.