Uefa Nations League: ÖFB glücklich, DFB fügt sich
Die meisten nationalen Fußballverbände, darunter auch der ÖFB, freuen sich über die Einführung der Uefa Nations League ab 2018. Die großen Verbände wie der DFB sind nicht ganz glücklich damit. .
ÖFB-Präsident Leo Windtner begrüßt die Einführung dieses neuen Bewerbes: „Dies ist ein richtiger und wichtiger Schritt, dem wir inhaltlich voll zugestimmt haben. Dieser neue Bewerb soll Europa weit einheitlich die Position des Fußballs stärken und insbesondere auch für die Fans neue Anreize schaffen. Dies ist ein neuer Schritt für den Nationalteam-Fußball in Europa."
Die Nations League ist mit den European Qualifiers verknüpft und wird eine zusätzliche Möglichkeit bieten, sich für die Endrunde der Fußball-Europameisterschaft zu qualifizieren. Der neue Wettbewerb und der vorgeschlagene neue Qualifikationsmodus für die European Qualifiers, beginnend mit der Qualifikation zur UEFA EURO 2020, ist eine Folge umfassender Konsultationen mit den UEFA-Mitgliedsverbänden, die bereits 2011 begonnen hatten.
Das genaue Format der UEFA Nations League steht noch nicht fest und wird ebenfalls noch mit den UEFA-Mitgliedsverbänden verhandelt werden. Leo Windtner: „Wichtig ist für den ÖFB als kleinere Nation nun, auch die finanzielle Basis für diesen Bewerb ab 2018 zu sichern, da die Erträge aus freundschaftlichen Länderspielen für unseren Verband essentiell wichtig sind. Die Fixierung aller finanziellen Rahmenbedingungen steht noch aus. Wir können ja die UEFA und alle Mitgliedsverbände 2015 in Wien beim Ordentlichen UEFA Kongress begrüßen und ich gehe davon aus, dass in Wien die finalen Entscheidungen zu diesem Bewerb getroffen werden."
Die Einführung der Nations League soll laut ÖFB-Aussendung in erster Linie die sportliche Integrität fördern, da Mitgliedsverbände, Trainer, Spieler und Fans immer stärker das Gefühl haben, dass Freundschaftsspiele in sportlicher Hinsicht keine ausreichende Herausforderung darstellen.
Niersbach: "Wir folgen Entwicklung aus Gründen der Solidarität"
"Ich verhehle nicht, dass wir im gesamten Verlauf der Diskussion die Bedenken des DFB gegen die Nations League hinterlegt haben", sagt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der Vorsitzende des UEFA-Komitees für Nationalmannschaften. "Letztlich aber akzeptieren und respektieren wir den erklärten Wunsch fast aller UEFA-Nationalverbände, innerhalb des internationalen Spielkalenders einen neuen Wettbewerb zu kreieren. Dieser Wunsch entstand aus der Erkenntnis, dass in nahezu allen europäischen Ländern die Freundschaftsspiele an Interesse und Wert verloren haben. Dieses Problem hat der DFB erfreulicherweise nicht. Trotzdem folgen wir aus Gründen der Solidarität dieser Entwicklung, die einen großen Schritt für die Wertigkeit der Nationalmannschaftswettbewerbe in Europa darstellt."
DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock ergänzt: "Wir schließen uns dieser Gesamtentwicklung an, parallel zu Qualifikationsspielen auch Partien der Nations League auszutragen. Allerdings sind noch viele Detailfragen offen. Diese müssen nun gemeinsam mit der UEFA und den Nationalverbänden verhandelt und entwickelt werden. Dazu gehört vor allem auch, den Fans das neue Format zu vermitteln."