Neues Rapid-Stadion: Spielen die Anrainer mit?
In wenigen Wochen will Rapid die endgültige Entscheidung in Sachen Stadion bekanntgeben. Die Zeichen stehen auf Neubau. Neben der Frage der Finanzierung sind vor allem die Anrainer das Zünglein an der Waage, ob Rapid bereits wirklich noch 2014 mit dem Abr
Die Stadion-Frage Rapids biegt in die Zielgerade ein. In wenigen Wochen soll die Entscheidung vorliegen, ob die Hütteldorfer sich um einen Neubau bemühen werden. "Bis Ende April wird auch entschieden sein, welcher Bieter das Stadion bauen wird. Von den vier Angeboten wurden die zwei besten ausgewählt, jetzt wird über den finalen Preis der rund 20-monatigen Bauarbeiten verhandelt. Da die Pläne der Bieter optische Unterschiede aufweisen, veröffentlicht Rapid keine Bilder der künftigen Heimstätte. Fix eingeplant sind 2500 Business Seats und mindestens 20 Logen", berichtet der Kurier in einem Artikel vom 3. März.
Zwei große Hürden: Finanzierung und Anrainer
Rapid hat dabei zwei große Hürden zu nehmen. Einerseits muss eine entsprechende Finanzierung gefunden werden. Ein Neubau kommt auf ungefähr 45 Mio. Euro, 17,7 Mio. Euro werden von der Stadt Wien bekanntlich beigesteuert, der Rest will finanziert werden. Die zweite große Hürde, um das Projekt zeitgemäß abwickeln zu können, ist das Einvernehmen mit den Anrainern.
Eine Einigung mit der Initiative „Wir sind Hütteldorf" – nicht zu verwechseln mit der Fan-Initiative „Rapid bin ich" – steht noch aus. Und es ist zumindest auch aus jetziger Sicht fraglich, ob es Rapid-Präsident Krammer gelingen wird, alle Unklarheiten zu beseitigen, wie aus dem Protokoll der Initiative vom zuletzt stattgefundenen Gespräch am 22. 1. 2014 zu entnehmen ist.
Von Seiten des SK Rapid kann man zu diesem und anderen Gesprächen in einem aktuellen Artikel (28. Februar) auf der Homepage lesen: „In diesem Jahr gab es bereits mehrfach Treffen von Rapid-Repräsentanten mit dem Mieterbeirat des benachbarten Hugo-Breitner-Hofes und auch mit Vertretern der Bürgerinitiative "Wir sind Hütteldorf", da auch dem SK Rapid eine Verbesserung der Situation für seine Nachbarn ein besonders großes Anliegen ist und dies nur durch einen Neubau erfolgen kann. Zudem waren vor wenigen Tagen auch Vizepräsident Christoph Peschek, Präsidiumsmitglied Nikolaus Rosenauer gemeinsam mit Stadion-Projektleiter Peter Fleissner und Harry Gartler zu Gast bei der Bezirksentwicklungskommission im Amtshaus für den 13./14. Bezirk und konnten in diesem Rahmen die Ziele des SK Rapid bezüglich Stadion in einer sehr konstruktiven Atmosphäre erläutern."
Konstruktive Atmosphäre trotz vieler Bedenken der Anrainer
Die Initiative „Wir sind Hütteldorf" sieht ebenfalls eine durchaus konstruktive Atmosphäre. Es bleibt jedoch abzuwarten, inwiefern die Anrainer ins Boot geholt werden können, was für eine rasche Umsetzung des Bauvorhabens unabdingbar scheint. Demnach ist die Initiative einem Neubau grundsätzlich nicht abgeneigt, gibt es doch auch einige Vorteile durch einen Neubau, wie etwa die veränderten Zuschauerströme, die zu einer Entspannung im Wohngebiet führen sollen, oder zum Beispiel die geschlossenen Ecken (=weniger Lärm, der vom Stadion nach außen dringt) und das integrierte Flutlicht ins Stadiondach, womit die Flutlichtmasten künftig entfallen.
Naturgemäß hat die Initiative auch eine Menge Bedenken, die noch nicht wirklich ausgeräumt werden konnten und bevor es noch keine konkreten Stadionpläne geben wird, auch nicht ausgeräumt werden können. Die Initiative versucht vor allem, verbindliche Zusagen von Polizei, Gemeinde und Bezirk zu bekommen, die garantieren, dass ein Stadionneubau die Anrainer-Situation verbessern wird. Zusagen, die aus jetziger Sicht keiner dieser genannten Parteien anscheinend eingehen will oder kann.
Die Anrainer fürchten trotz aller Vorteile durch das neue größere Stadion die Zunahme an Fans, die den Knoten Hütteldorf frequentieren sowie auch mehr Spiele in Hütteldorf als bisher. Laut Protokoll vom 22. 1. 2014 dürften die Rapid-Vertreter jedoch signalisiert haben, „die größeren internationalen Spiele" weiterhin im Happel Stadion auszutragen (siehe Bild unten), sofern es eine entsprechende Nachfrage gibt.
Auszug aus dem Protokoll der Initiative "Wir sind Hütteldorf" vom 22. 1. 2014
Spannendes Match zu erwarten
So richtig spannend wird das Match um das neue Stadion also ab der Phase, wenn die konkreten Stadionpläne der Öffentlichkeit – und somit auch den Anrainern - präsentiert werden. Dann wird von Seiten Rapids viel Fingerspitzengefühl und ein ehrlich gemeinter Umgang mit den Anrainer vonnöten sein, um das Projekt nicht unnötig in die Länge zu ziehen.
>>> Schon gesehen? Das neue Rapid-Stadion: Wenn Geld keine Rolle spielt