Maierhofer, Ibertsberger, Macho: Arbeitslose Kicker auf dem Vormarsch
Was haben Stefan Maierhofer, Andi Ibertsberger und Jürgen Macho gemeinsam? Sie sind arbeitslos. Waren im Juni 2004 „nur" 46 Spieler arbeitslos gemeldet, sind es im Juni 2013 bereits 115 gewesen. Die Spielergewerkschaft sieht den Grund vor allem in der Str
Stefan Maierhofer, Andi Ibertsberger oder Jürgen Macho sind gegenwärtig arbeitslos. Während bei ihnen aufgrund der Bekanntheit ähnliche Wege wie etwa bei Andi Dober, der im Herbst nach ein paar Monaten Arbeitslosigkeit beim SKN St. Pölten unterschrieb, vorstellbar sind, gibt es eine Reihe anderer Kicker, die weniger bekannt sind und für die es immer schwieriger wird, einen Job bei einem Profiklub zu finden.
Die Arbeitslosenzahlen der vergangenen Jahre zeigen vor allem einen auffälligen Anstieg vor allem nach 2008:
Hartnäckigkeit zahlt sich aus
Und was sagt die Gewerkschaft zum Weg aus der Arbeitslosigkeit? Was wird den Spielern geraten? „Das kommt auf das Alter des Spielers, seine persönliche Einstellung und die individuelle Situation an", meint Zirngast. Wie die Beispiele wie Andi Dober oder auch Christian Haselberger (FC Lustenau, arbeitslos, KSV) oder Thomas Eder (Austria Klagenfurt, arbeitslos, SV Horn) zeigen, macht sich „Hartnäckigkeit bei der Vereinssuche bezahlt."
Was noch möglich ist
Während im Herbst noch einfach während der Saison zu unterschreiben ist, schaut die Situation im Frühjahr viel schlimmer aus. „Vereine der Bundesliga können arbeitslose Spieler noch bis zum ersten Meisterschaftsspiel im Frühjahr engagieren", erklärt Zirngast. In der Regionalliga oder auch darunter ist es noch restriktiver. Da geht nach dem 31. Jänner nichts mehr. „Der ÖFB blockt da völlig unverständlich ab." Arbeitsrechtlich wäre demnach nichts dagegen zu machen, meint der Gewerkschafter. (siehe dazu: ÖFB: ‚Das ist Wettbewerbsverzerrung')
Strukturproblematik
Während Eingangs erwähnte Spieler – hoffentlich – von dem zum Teil im Ausland verdienten, sehr guten Salär etwas zur Seite legen konnten, sieht die Situation für Kicker, die nur in Österreich gekickt haben, „Es gibt auch in der Bundesliga viele Spieler, die in jungen Jahren noch nicht gut verdienen." Eine Klasse drunter ist das noch extremer. Darum rät Zirngast zu Weiterbildung: „Fast jeder Zweitligaprofi ist gut beraten, sich nebenbei um eine zusätzliche Ausbildung zu kümmern."
In der Ersten Liga wird die Strukturproblematik offensichtlich: „Durch die Quotenregelung und die wirtschaftlichen Engpässe in dieser Liga ist der Personalumbruch sehr rege." Die Gewerkschaft fordert eine Reform, „damit Spieler nebenher einen Job oder ein Studium absolvierten können – bis dato fast unmöglich, weil Spiele am Montag, Dienstag und Freitag stattfinden."
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