Wetten, dass: Bundesliga-Präsident Karl-Heinz Kopf und die bwin-Bundesliga?

Am Freitag trifft die Bundesliga in ihrer Hauptversammlung richtungsweisende Entscheidungen. Zwei zentrale Themen werden diesen Tag beherrschen: Wird sich die Liga doch für Karlheinz Kopf entscheiden und gibt es möglicherweise mit bwin bereits einen Nachf

 

Im Dezember läuten normalerweise die weihnachtlichen Glocken. In der Bundesliga ist dieses Jahr jedoch alles anders. Da läuten dieses Jahr die Alarmglocken. Als wäre der Wettskandal nicht schon schlimm genug, offenbart sich in diesen Tagen die Führungsschwäche der Liga wie selten zuvor. Präsident Hans Rinner stolpert von einem Fettnäpfchen ins nächste. Und auch Bundesliga-Vorstand Georg Pangl macht in der öffentlichen Wahrnehmung keine gute Figur.

 

Während Pangl diesen Freitag nicht zur Diskussion steht, geht es aber sehr wohl um die Zukunft von Hans Rinner als Bundesliga-Präsident. Vor einigen Wochen berichteten wir bereits an dieser Stelle von Karlheinz Kopf als möglichen Alternativkandidaten. Doch zunächst sah es so aus, als ob die Liga sich nicht über den schwarzen Kopf einigen könnte.

 

Hans Rinner schien eigentlich einer ungefährdeten Wiederwahl entgegenzublicken. Doch Rinner hat sich in den vergangenen Wochen schon fast selbst aus dem Spiel genommen. So gut wie alle Statements zu aktuellen Themen wie etwa bei der Admira-Problematik oder jetzt zum Wettskandal stießen vielen Vereinen sauer auf. Als unglücklich – wenn auch nicht vorhersehbar – war dann zudem noch der Wunsch von Rinner, Kapfenbergs Präsident Erwin Fuchs zum Vizepräsidenten zu machen, der durch den Wettskandal auch wieder ins Gerede gekommen ist. Gerhard Stocker, der bisherige Vertreter der HfMEL würde für eine weitere Periode jedenfalls auch zur Verfügung stehen, wie er der Sportzeitung verraten hat.

 

Rinner reißt die Bundesliga zusätzlich runter
Die Stimmung zusammengefasst: Als ob man schon nicht genügend Probleme hätte, schlittert der Bundesliga-Präsident von einem medialen Debakel ins nächste – und reißt die Bundesliga zusätzlich noch weiter ins Stimmungs-Tief.

 

Daher ist in den vergangenen Tagen wieder Bewegung in die Sache gekommen und die Chancen von Karlheinz Kopf sind wieder gestiegen, wie auch der Kurier berichtet. Bis Freitag wird daher hinter den Kulissen an einer Lösung gearbeitet, denn eine Kampfabstimmung soll vermieden werden bzw. wird auch von den einzelnen Kandidaten nicht angestrebt. Ob Rinner die restliche Zeit bis Freitag nützen kann, um wieder Stimmung in eigener Sache zu machen, ist zweifelhaft. Der Faktor Zeit ist derzeit kein Freund des Ex-Sturm-Präsidenten, denn jeder Tag ist eine neue Chance, um in ein Fettnäpfchen zu treten.

 

bwin-Bundesliga?
Neben der Bundesliga-Präsidentenwahl könnte es am Freitag zu einer weiteren, richtungsweisenden Entscheidung kommen. Wie 90minuten.at aus gut informierten Kreisen erfahren hat, dürfte der Wettanbieter bwin an dem Namenssponsoring der beiden Profiligen interessiert sein.

 

tipp3 und T-Mobile haben den bis Ende der Saison 2013/14 laufenden Vertrag nicht verlängert. Die Liga ist daher fieberhaft auf der Suche nach einem Nachfolger. Nach jetzigem Informationsstand könnte bwin als Sponsor beider Ligen (Bundesliga und HfMEL) ab der Saison 2014/15 folgen. Angedacht ist aber kein Exklusiv-Sponsoring, so dass andere Wettanbieter wie bisher bei den Klubs als Sponsoren auftreten können. Bisher zahlten tipp3 und T-Mobile pro Jahr rund drei Mio. Euro. Dem Vernehmen nach will bwin unter dieser Marke bleiben.

 

Die Klubs stehen daher vor einer schwierigen Entscheidung: Soll am Freitag eine Entscheidung in Richtung bwin fallen – gerade in einer Zeit, wo das Thema Wetten nicht gerade ein Popularitätshoch genießt und das Image der Liga im Tief steckt? Oder soll man zuwarten und hoffen, dass die Liga bis zum Frühjahr noch einen anderen, besser dotierten Sponsor aufstellen kann – möglicherweise sogar nicht aus der Wettbranche? Schließlich geht es für viele Klubs, vor allem in der HfMEL-Liga ums finanzielle Überleben. Da können selbst Beträge von 100.000 Euro pro Jahr und HfMEL-Klub den weitreichenden Blick verstellen.

 

Wie hoch die Quoten für Karl-Heinz Kopf und bwin schlussendlich stehen, ist aus heutiger Sicht schwer einzuschätzen. Die Überforderung der Bundesliga-Führung in den vergangenen Tagen lässt jedoch nicht unbedingt darauf hoffen, dass am Freitag Entscheidungen fallen, die aufgrund einer tiefgehender Analyse aller Fakten, Risiken und Chancen getroffen wurden.

 

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