2013

Jahresbilanz: ÖFB sieht technische und taktische Weiterentwicklung

Die ÖFB-Spitze zieht eine erfolgreiche Bilanz des Fußballjahres 2013 - trotz verpasster Qualifikation. Die interne Analyse der Matches ergab eine Weiterentwicklung in vielen Bereichen, wie etwa Passgenauigkeit oder Ballbesitzquote. Von Michael Fiala .

 

Auch wen das A-Team die Qualifikation nicht geschafft hat, überwiegt bei ÖFB-Präsident Leo Windtner die positive Entwicklung: „Der Entwicklungsschritt in der Mannschaft ist für alle erkennbar. Das Team hat Charakter gezeigt und eindrucksvoll bewiesen, dass das Nationalteam die Lieblingsmannschaft der Österreicherinnen und Österreicher ist. Die Verlängerung des Vertrages mit Marcel Koller, um die ich gemeinsam mit Alfred Ludwig sehr intensiv gekämpft habe, war daher für die Kontinuität und letztendlich für eine erfolgreiche EM - Qualifikation für 2016 ein wichtiger Schritt.“

 

ÖFB-Team verbessert sich in der Weltrangliste

Das Aushängeschild des ÖFB, das Nationalteam, konnte sich mit fünf Siegen, einem Unentschieden und vier Niederlagen sowie einem Torverhältnis von 17:12 im FIFA - Ranking von Platz 68 auf Platz 46 verbessern . Dabei berief Teamchef Marcel Koller im abgelaufenen Länderspieljahr 32 Spieler in den Kader, wobei Stürmer Marcel Sabitzer mit 19 Jahren der Youngster im Team war, Manuel Ortlechner mit 33 Jahren der älteste Spieler. Mit 866 Spielminuten kam David Alaba als einziger Teamspiel er in allen zehn Länderspielen zum Einsatz, gefolgt von Aleksandar Dragovic (9 Spiele / 810 Minuten) und Christian Fuchs (9 Spiele / 757 Minuten).

 

U21-Team gewinnt 83% aller Spiele

Über alle ÖFB-Herrenteams hinweg konnten 62% der Spiele gewonnen werden. Dabei sticht das U21-Team von Werner Gregortisch mit 83% gewonnener Spiele heraus. "Auch wenn viele zu Beginn Bedenken bei Gregoritsch geäußert haben. Er hat einen soliden und motivierten Auftritt in diesem Jahr hingelegt. Die Koordination zwischen ihm und Teamchef Koller klappt gut", so Windtner.

 

Damit liegt die ÖFB - Auswahl in der laufenden Qualifikation für die UEFA U21 - Europameisterschaft 2015 in Tschechien hinter Spanien auf dem zweiten Tabellenplatz, der gleichzeitig den Aufs tieg in das EM - Playoff bedeuten würde. Die Einberufung der U21 - Stammkräfte Kevin Wimmer und Martin Hinteregger in das Nationalteam spricht für die Stärke dieses Teams , in dem acht Legionäre engagiert sind. Auch David Alaba und Marcel Sabitzer wären ebenfal ls noch im Team von Werner Gregoritsch spielberechtigt.

 

Und so sieht die sportliche Bilanz alle ÖFB-Teams im Jahr 2013 aus:

bilanz oefb teams 2013

 

Ruttensteiner: Ballbesitz und Passgeschwindigkeit erhöht

Die Entwicklung im technisch-taktischen Bereich ist anhand der Analysesysteme des ÖFB deutlich erkennbar, so Sportdirektor Willi Ruttensteiner. "Die Analyse unserer Spiele und die Leistungsdaten der Spieler zeigen im Vergleich mit internationalen Werten zum Teil hervorragende Ergebnisse. Wir konnten Ballbesitz sowie Passgeschwindigkeit erhöhen und spielen sowohl mehr und erfolgreichere Pässe." Das Nationalteam erzielte in den zehn Spielen des abgelaufenen Jahres im Durchschnitt 1,7 Tore pro Spiel.

 

Ruttensteiner dazu: "Über die gesamte Qualifikation hinweg haben wir ein Gegentor pro Spiel bekommen. Das sind wir gleich auf mit Deutschland. Was uns noch fehlt, ist eine höhere Quote bei den geschossenen Toren." Der Ballbesitz konnte laut dem ÖFB-Sportdirektor auf 52% ausgebaut werden. "Das kann sich sehen lassen. Die internationalen Topwerte von Barcelona liegen bei 60%." Das Team kam insgesamt zuletzt auf rund 478 Pässe pro Spiel, Passquote wurde von zuletzt 78,9 auf 79,9% erfolgreiche Pässe erhöht. "Da sind wir nicht mehr so weit weg von der internationalen Spitze, beim Confed Cup gab es eine Passquote von etwas mehr als 84%", so Ruttensteiner im Gespräch mit 90minuten.at.

 

Für den Sportdirektor machen die individuelle Klasse wie auch die internationale Erfahrung der Spieler des aktuellen Kaders die Stärke des Nationalteams aus. „Sie sind technisch/taktisch besser ausgebildet und auch im mentalen wie physischen Bereich stärker als früher.“

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