Das große Feilschen um den LASK: Wird wieder gepfuscht?

Seit 1. September gibts beim Regionalligisten LASK kein Geld mehr. Die Spieler zeigten Charakter, ließen sich dadurch zumindest nicht sportlich beeindrucken und sicherten sich den Herbstmeistertitel in der Regionalliga Mitte. Mangelnden Charakter werfen v

 

„Es gibt viele Fans, die uns treu sind und bis heute noch ins Stadion kommen", sagt LASK-Manager Gerhard Klein im Gespräch mit 90minuten.at. Und denen wird beim letzten Heimspiel am Samstag der Eintritt geschenkt, es sei „ein Dankeschön von uns an die Fans, das habe ich gemacht, weil das von Herzen kommt und aus tiefster Überzeugung passiert." Ein großer Teil der Freunde des Linzer Traditionsvereins, laut Klein lediglich der „harte Kern", würde dennoch nicht kommen, so lange Peter Michael Reichel Präsident ist. Das ist bekannt.

 

LASK Fans gegen Reichel 1 Gepa Pictures

 

LASK Fans gegen Reichel 2

Ein Großteil der LASK-Fans hat sich längst ein Urteil gebildet (Fotos: Gepa Pictures)

 

Verkaufsdeadline verstrichen: Funkstille
Ebenso bekannt war die Verkaufsdeadline 31. Oktober. Sang- und klanglos verstrich das Datum und seitdem herrscht Funkstille. „Peter Michael Reichel hat ein weiteres Angebot abgelehnt. Daraus ergibt sich eine weitere Bedenk- oder Wartezeit auf eine Einigung. Das einzige, was wir sagen können ist, dass weiterhin daran gearbeitet wird, zu einem positiven Ergebnis zu kommen", so Klein.

 

Von den LASK-Sponsoren gibt seit 1. September kein Geld mehr, die Profis spielen gratis. Klein sagt: „Fakt ist, dass die Zahlungen derzeit nicht so getätigt werden, wie es normal üblich ist oder es sich gehört, daher sind wir finanziell in einer sehr schlechten Situation. Wir haben vereinbart, dass wir bis zum letzten Spiel jetzt am Samstag gegen die WAC Amateure ganz einfach immer 100 Prozent Leistung abrufen. Das haben sie auch getan."

 

Spiel gegen den WAC das letzte in dieser Form?
Wie es nun weitergeht, ist mehr als unklar. Nicht wenige Beobachter in Linz munkeln, das Spiel gegen die WAC Amateure das letzte des Linzer Athletik Sportklubs in der Form sein könnte. „Es wird versucht, dass mit dem LASK weitergearbeitet und gespielt werden kann", so das einzige, was sich Klein entlocken lässt. Bereits im Frühjahr hat Peter Michael Reichel im Gespräch mit 90minuten.at eingeräumt, sein Geld sowieso nie wieder zu sehen. Geld, das er, wie das Volksblatt berichtete, unter anderem in Spielervermittler für nicht gerade Weltklassekicker wie Wendel steckte.

 

Er feilscht mit einer unbekannten Investorengruppe weiterhin um den Verkaufspreis, der im mittleren einstelligen Millionenbereich liegen soll. Wer das sein soll, ist nicht bekannt. Der Name Zaunergroup, der Regionalligist Wallern finanziell unterstützt, war schon im Gespräch, könnte es noch immer sein. Klein sagt zwar nichts, merkt aber an, dass es gar nicht logisch wäre, den LASK jetzt doch noch zu liquidieren: „Alles andere wäre ja kontraproduktiv, weil dann hätte man das eh schon längst machen können, dann gebe es den LASK schon lange nicht mehr."

 

Tagträume: „LASK gehört in die Bundesliga"
„Der LASK Linz ist für höhere Aufgaben gedacht und wir gehören einfach wieder rauf in die erste Liga, in die Bundesliga." Nicht wenige Fans möchten aber so oder so einen Neuanfang in der achten Liga, ohne Reichel, ohne Altlasten, mit mehr Mitsprache. Doch das scheint ausgeschlossen zu sein, denn der Manager erhofft nicht nur den Fortbestand des Traditionsklubs. Obwohl noch gar nichts irgendwie spruchreif, träumt man von ganz weit oben.

 

Immerhin, das bestätigt Klein, wäre die Investorengruppe finanziell so aufgestellt, dass es für ganz oben reichen könnte: „Wir müssen sportlich unseren Part leisten und die Investoren werden ihren Part leisten. Ich will einfach die zuständigen Herren verhandeln und arbeiten lassen, so dass kein Pfusch geschehen kann." Doch die Angst in Linz, dass es auch dieses Mal wieder einen Pfusch gibt, ist größer denn je ...