2013

Austria-Vorstand Kraetschmer: 'Die Greenpeace-Aktion war anscheinend minutiös vorbereitet'

Nach den Ausschreitungen der Zenit-Fans ist die Austria ohne Strafe der UEFA davongekommen. Offen ist hingegen, was wegen der Greenpeace-Aktion vor dem Spiel passieren wird. Eine Entscheidung dazu wird erst im Februar fallen. Austria-Vorstand Markus Kraet

 

Für die Ausschreitungen der Zenit-Fans muss die Austria keine finanzielle Verantwortung übernehmen. Der russische Klub wurde zu einer partiellen Sperre der Fantribüne im Achtelfinale gegen Borussia Dortmund und 40.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Weiterhin offen ist jedoch die Frage, ob die Greenpeace-Aktion für die Austria folgen hat. „Bis zum Ende der Woche müssen wir eine Stellungnahme an die UEFA senden. Das ganze Thema wird dann im Februar 2014 von der UEFA behandelt", sagt Austria-Vorstand Markus Kraetschmer im Interview mit 90minuten.at.

 

Austria muss als Veranstalter Sicherheit gewährleisten
Grundsätzlich sieht Kraetschmer die Verantwortung zunächst bei der Austria: „Wir sind Veranstalter und müssen die Sicherheit bei einem Spiel gewährleisten. Sollten wir eine Geldstrafe bekommen, müssen wir uns dann überlegen, was dann passiert. Zunächst gilt es aber zu untersuchen, wie es überhaupt dazukommen sollte und ob auch überall die Austria zur Verantwortung gezogen werden kann."

 

So muss etwa mit dem Ordnerdienst noch genau besprochen werden, wie das passieren konnte. „Zwei oder drei der Greenpeace-Aktivisten hatten die offiziellen UEFA-Überzieher, die von den regulären Ordnern getragen werden. Die wurden anscheinend gestohlen. Was aber auch schon feststeht: Eine Person hatte eine offizielle Akkreditierung der UEFA. Mit dieser Akkreditierung ist diese Person überall zugangsberechtigt. Da muss ich mich schon fragen: Wie kommt diese Person in den Besitz der UEFA-Akkreditierung? Das liegt nicht in unserem Bereich, die Akkreditierungen werden von der UEFA ausgegeben", sagt Kraetschmer.

 

UEFA-Akkreditierung: "Diesen Punkt möchte ich schon sehr genau untersucht haben"
GEPA-11121387039Der Punkt der UEFA-Akkreditierung ist Kraetschmer auch mit Blick in die Zukunft besonders wichtig. „In diesem Fall wurde es für eine friedliche Aktion genützt, doch wer sagt uns, dass man derartiges nicht auch für andere, unangenehme Aktionen verwendet. Diesen Punkt möchte ich schon sehr genau untersucht haben, um zu wissen, wo der Fehler im System liegt." (Klick auf das Foto, um zur Fotogalerie "Greenpeace vs Gazprom 3:0" zu kommen)

 

 Die Austria will sich jedenfalls alle Möglichkeiten offen halten. „Die Greenpeace-Aktion hatte ja einen durchaus kreativen Ansatz und war anscheinend minutiös vorbereitet. Exakt um 20:46 an diesem Spieltag haben wir eine E-Mail von Greenpeace bekommen, wo um Verständnis für diese Aktion gebeten wurde. Aber natürlich können wir verbotene Aktionen nicht gut heißen."

 

Auf den Brief von Greenpeace-Sprecher Lukas Meus hat die Austria noch nicht reagiert, wie auch Meus im Interview mit 90minuten.at bestätigt. Kraetschmer: „Wir werden uns alle Möglichkeiten offen halten. Zunächst gilt es abzuwarten, wie die UEFA im Februar darauf reagiert."

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