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Team Schmid: Keine Jobgarantie für Zoran Barisic

Das Team von Roland Schmid will gemeinsam mit Zoran Barisic ein neues Sportkonzept erarbeiten. Eine Jobgarantie für den jetzigen Sportdirektor gibt es aber nicht.

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Von Michael Fiala aus dem Schutzhaus zur Zukunft

 

Der Rapid-Wahlkampf, der zuletzt aus medialer Sicht bereits Nationalratsniveau erreicht hat, geht endlich ins Finale. Am Montag werden die Rapid-Mitglieder darüber entscheiden, ob Martin Bruckner oder Roland Schmid mit dem jeweiligen Team ins Präsidium einziehen. Rund 2.500 Mitglieder werden im Allianz-Stadion erwartet, die am Tag nach dem Sturm-Match (>> Schobesberger fällt mit Kreuzbandriss aus) dann gut gelaunt oder möglicherweise verärgert über die grün-weiße Zukunft entscheiden dürfen.

Am Freitag-Vormittag hat die Liste Grün-Weiß, also jene von Roland Schmid, noch einmal ihre Ideen und Vorstellungen konkretisiert. Schmid spricht bekanntlich die weniger zufriedenen Mitglieder an, dennoch will er Rapid am Sonntag siegen sehen. „Natürlich hoffe ich voll und ganz auf einen Rapid-Sieg. Die Mitglieder sollen eine Entscheidung nicht von diesem Spiel abhängig machen.“

 

Zuspitzung des Wahlkampfes

Der Rapid-Wahlkampfs könnte sich also nach langen Wochen auf den Sonntag und Montag zuspitzen. Diese Zuspitzung liegt auch daran, dass die sportlichen Erfolge Rapids auf nationaler Ebene in den vergangenen Jahren ausgeblieben sind. Vielen Fans ist die Niederlage gegen St. Pölten noch gut in Erinnerung. Ein Rückschlag gegen Sturm würde dieser Erinnerung wieder auffrischen. 

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Gespräche der 90minuten.at-Redaktion in den vergangenen Tagen mit Rapid-Mitgliedern haben gezeigt, dass neben den klar bekennenden Unterstützern von Bruckner und Schmid ein wohl auch nicht zu vernachlässigender Teil der Wahlberechtigen bis zuletzt noch unentschlossen ist. Es ist demnach durchaus nachvollziehbar, dass ein Rapid-Sieg am Sonntag Martin Bruckner in die Hände spielen wird, während eine grün-weiße Niederlage gegen die Steirer das Lager der Unzufriedenen vergrößern könnte.

 

Hat Barisic eine Rapid-Zukunft?

In dieser volatilen Stimmung ist die Arbeit von Zoran Barisic nach nur wenigen Monaten schwer zu differenzieren. Während das Team Bruckner uneingeschränkt davon überzeugt ist, dass der aktuelle Sportdirektor auch für die kommende Zeit der richtige Mann am richtigen Ort ist, klingt das beim Team Schmid ein wenig anders. „Jetzt eine Jobgarantie auszusprechen, macht absolut null Sinn. Er (Anm.: Zoran Barisic) wird ein wesentlicher Teil von dem Team sein, mit dem wir gemeinsam das sportliche Konzept erarbeiten. Wir werden dann sehen, wo wir stehen und wer den Weg geht. Aus jetziger Sicht ist das Zoran Barisic“, so Roland Schmid am Freitag, Auf Nachfrage, ob die Arbeit eines Sportdirektors sowieso langfristiger gesehen und beurteilt werden kann und ob man daraus eine Jobgarantie für Barisic für die kommenden Monate erwarten kann, ergänzte Schmid: „Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass er bleibt. Wir werden mit ihm und dem Trainerteam das Konzept erarbeiten und er wird es wohl als Sportdirektor umsetzen.“ Zudem hat Schmid auch im 90minuten.at-Interview unmissverständlich klargestellt, dass er unter Didi Kühbauer keine nachhaltige Verbesserung erkennen könne.

"Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass er (Anm. Zoran Barisic) bleibt. Wir werden mit ihm und dem Trainerteam das Konzept erarbeiten und er wird es wohl als Sportdirektor umsetzen." - Roland Schmid

Wenn man genau hinhört, kann man hier durchaus eine gewisse Skepsis erkennen. Ob diese Skepsis im Falle eines Wahlsieges dann eine weitere Zusammenarbeit zwischen Barisic und Roland Schmid verhindert, kann aus heutiger Sicht nicht eindeutig beantwortet werden. Aufgrund der Auftritte in den vergangenen Wochen kann man jedenfalls davon ausgehen, dass das Team Schmid im sportlichen Bereich mehr umrühren wird als das Team Bruckner. 

Interessanterweise ergriff im Rahmen der Pressekonferenz auch Alex Anderl zu diesem Thema ungefragt das Wort und ergänzte zu diesem Thema: „Eine Jobgarantie im Fußball ist generell schwierig, es ist ein schnelllebiger Sport. Es sind schon viele Garantien ausgesprochen und am nächsten Tag gebrochen worden. Das ist der Hintergedanke: Es ist nicht sinnvoll, eine Garantie auszusprechen und dann passiert irgendetwas. Wir planen mit Barisic und wollen einen Weg mit ihm gehen.“

 

Kein Barisic-Treffen

Apropos Barisic: Noch gab es kein Treffen von Roland Schmid mit Zoran Barisic. Dies soll jedoch noch vor der Wahl am Montag stattfinden. Zuletzt hat Barisic im Rahmen der Präsentation des Geschäftsberichts für die Saison 2018/19 jedoch klargestellt, dass er in einigen Punkten nicht mit der Kritik von Roland Schmid übereinstimmt.

Viel Zeit bleibt für das Treffen jedoch nicht mehr, denn am Sonntag spielt Rapid gegen Sturm, davor findet im ORF-Zentrum um 15 Uhr die Aufzeichnung des dritten und letzten TV-Duells zwischen den beiden Präsidentschaftskandidaten unter der Moderation von Rainer Pariasek statt. Weitere Duelle sind nicht geplant. Es sei denn, beide Kandidaten erreichen am Montag die gleiche Stimmenanzahl. In dem Fall sieht die Rapid-Satzung keine Regelung vor. Zugegeben, ein höchst unwahrscheinliches Szenario.

Beide Teams haben am Montag im Rahmen der Hauptversammlung übrigens 11 Minuten Zeit, um das Konzept den Mitgliedern zu präsentieren. Die Stimmzettel für die Rapid-Mitglieder werden bis 20:30 ausgegeben. Alle, die abstimmen wollen, brauchen vor Ort am Montag ihr Ticket für die Hauptversammlung, die Mitgliederkarte und einen Ausweis. Im Rapid-Umfeld rechnet man damit, dass bis 22:30 ein Sieger feststehen sollte.

 

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