WM-Spieltag 18: Favorit Brasilien gegen Deutschland-Killer Mexiko

Brasilien vs Mexiko, 16:00

In Samara pfeift der italienische Schiedsrichter Gianluca Rocchi heute um 16 Uhr das Achtelfinale zwischen Brasilien und Mexiko an. Die WM in Russland begann nicht gerade vielversprechend für die Brasilianer, die zum Auftakt nur ein 1:1 gegen die Schweiz erreichten. Zwei 2:0-Siege über Costa Rica und Serbien sicherten ihnen aber schließlich den ersten Platz in der Vorrundentabelle. Zwei der fünf Treffer steuerte dabei Philippe Coutinho bei, Superstar Neymar steht bei einem Tor. Nach anfangs heftiger Kritik an Neymars egoistischer Spielweise sind vor allem die brasilianischen Medien nach dem Serbien-Spiel wieder besser auf den Stürmer zu sprechen. Dem fünffachen Weltmeister wird gegen Mexiko der Mittelfeldspieler Douglas Costa fehlen, der sich nach seiner Einwechslung gegen Costa Rica eine Muskelverletzung zugezogen, aber trotzdem die Partie zu Ende gespielt und Neymar das 2:0 aufgelegt hatte.

Die Mexikaner sind furios in die WM gestartet und haben erst einmal den amtierenden Weltmeister Deutschland mit 1:0 bezwungen. Anschließend siegten sie 2:1 über Südkorea und sahen schon als sicherer Gruppensieger aus – bis sie im abschließenden Spiel von Schweden mit 0:3 abserviert wurden. So mussten sie sich mit dem zweiten Rang begnügen und treffen nun auf Brasilien statt auf die Schweiz. Als Mexiko und Brasilien bei der WM vor vier Jahren in der Vorrunde aufeinandertrafen, brachte vor allem ein Mann den südamerikanischen Rekordweltmeister auf die Palme: Mexikos Torwart Guillermo Ochoa, der mit seinen Paraden maßgeblich dafür verantwortlich war, dass sein Team ein 0:0 halten konnte. Um dem Turnierfavoriten Brasilien auch beim heurigen Turnier beizukommen, hat sich Mexikos Trainer Juan Carlos Osorio entschlossen, das Abschlusstraining seiner Mannschaft unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden zu lassen. Gegen die Brasilianer muss er auf seinen Innenverteidiger Héctor Moreno verzichten, weil der gegen Schweden seine zweite gelbe Karte gesehen hat und für eine Partie gesperrt ist.

Ganze 40 Mal sind sich Brasilien und Mexiko in der Geschichte ihrer Nationalmannschaften schon begegnet. Die Gesamtbilanz spricht dabei eine klare Sprache für den Rekordweltmeister, der 23 Mal gewonnen und nur zehn Mal verloren hat. In den vier Begegnungen, die im Rahmen von Weltmeisterschaften stattfanden, mussten sich die Brasilianer kein einziges Mal geschlagen geben: In den Vorrunden der WM 1950 (4:0), 1954 (5:0) und 1962 (2:0) gewannen sie teilweise deutlich. Einschließlich dem bereits erwähnten 0:0 bei der brasilianischen Heim-WM 2014 gelang es den Mexikanern noch nie, bei einer Weltmeisterschaft ein Tor gegen Brasilien zu erzielen. Beim bislang letzten Duell, einem Freundschaftsspiel im Juni 2015 in São Paulo, behielten erneut die Brasilianer mit 2:0 die Oberhand – wobei Philippe Coutinho den Endstand herstellte.

Die siegreiche Mannschaft spielt im Viertelfinale gegen Belgien oder Japan.

Foto: © GEPA

Belgien vs Japan, 20:00

Um 20 Uhr steht in Rostow am Don das nächste Achtelfinale zwischen Belgien und Japan auf dem Programm. Neben Uruguay und Kroatien zählen die Belgier zu den drei Teams, die die Vorrunde ohne Punktverlust abgeschlossen haben. Ihre neun Treffer in drei Spielen waren außerdem Vorrunden-Rekord in Russland. Damit ist das Team des spanischen Trainers Roberto Martínez bestens für die K.o.-Runde gewappnet – zumal ihr bester Torschütze Romelu Lukaku (bislang vier WM-Tore), der im letzten Gruppenspiel gegen England noch pausieren musste, wieder fit ist. Die Verteidiger Vincent Kompany und Thomas Vermaelen, die zu Beginn des Turniers zunächst verletzungsbedingt fehlten, kamen gegen die Engländer wieder zum Einsatz und sind wieder voll einsatzfähig.

Nur über die Fair-Play-Wertung erreichte Japan das Achtelfinale – wobei die Bezeichnung „fair“auf die letzten Minuten des abschließenden Gruppenspiels gegen Polen eher nicht zutrifft. Fünf Minuten vor dem Schlusspfiff, beim Stand von 1:0 für die Polen, stellten beide Teams das Fußballspielen ein und verwalteten das Ergebnis, das Japan trotz Punkt- und Torgleichheit mit dem Senegal den Aufstieg in die K.o.-Runde einbrachte. Der Grund dafür war, dass die Asiaten in der Vorrunde zwei gelbe Karten weniger gesehen hatten als die Afrikaner. Den Grundstein für das letztliche Erreichen des Achtelfinales legten die Japaner mit ihrem 2:1-Sieg zum Auftakt gegen Kolumbien und einem 2:2 nach zweimaligem Rückstand gegen den Senegal. Gelingt ihnen gegen Belgien der Aufstieg ins Viertelfinale, dann wäre dies der größte Erfolg in der japanischen WM-Geschichte.

Das bislang einzige Aufeinandertreffen von Belgien und Japan bei einer Weltmeisterschaft ist inzwischen 16 Jahre her: In der Vorrunde der WM 2002 trennten sich beide Teams in Saitama mit 2:2. Darüber hinaus gelangen den Japanern in vier Freundschaftsspielen zwei Siege. Die Belgier dagegen gewannen erst ein Mal gegen Japan, und zwar im November 2017 in Brügge. Das Tor des Tages erzielte damals Romelu Lukaku.