Foto: © GEPA

WM-Spieltag 1: Es geht los!

Das lange Warten hat endlich ein Ende: Heute Abend fängt die WM 2018 an – mit dem Eröffnungsspiel zwischen den russischen Gastgebern und den Außenseitern aus Saudi-Arabien.

Heute um 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit ist es endlich soweit: Die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland wird im Moskauer Olympiastadion Luschniki angepfiffen. Bevor allerdings zum ersten Mal der Ball rollt, gibt es zunächst ein wenig Show. Robbie Williams wird zusammen mit der russischen Opernsängerin Aida Garifullina singen, außerdem haben die brasilianische Fußball-Legende Ronaldo und selbstverständlich auch der russische Präsident Wladimir Putin ihre Teilnahme zugesagt. Und nachdem der feierliche Teil über die Bühne gegangen ist, kommen die Fußballfans endlich auf ihre Kosten. Wobei: Auf den Papier ist das Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Russland und Saudi-Arabien alles andere als ein Leckerbissen, treffen doch die beiden schlechtesten WM-Teilnehmer aufeinander. Laut der aktuellen FIFA-Weltrangliste liegt Saudi-Arabien auf Platz 67 und die Russen sogar nur auf Rang 70. Zumindest wird es das erste WM-Eröffnungsspiel aller Zeiten sein, an dem eine asiatische Mannschaft teilnimmt.

 

Erstes Mal VAR

Mit viel mehr Interesse wird allerdings eine andere Premiere beobachtet. Russland gegen Saudi-Arabien wird das erste WM-Spiel sein, bei dem der Videoschiedsrichter zum Einsatz kommen wird. Für den historischen Job hat die FIFA den Italiener Massimiliano Irrati ausgewählt, der die Arbeit des argentinischen Schiedsrichters Nestor Pitana unterstützen soll. In der Partie, die er leiten wird, steht die russische Mannschaft gleich unter Zugzwang. Sie will im eigenen Land das Achtelfinale erreichen und braucht zum Auftakt des Turniers einen Sieg gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner. Das wollen die Russen fast ausschließlich mit Spielern erreichen, die in der heimischen Liga kicken. Lediglich der Ersatztorwart Wladimir Gabulow (FC Brügge) und der Mittelfeldspieler Denis Tscheryschew (FC Villareal) verdienen ihr Geld außerhalb Russlands. Ein Auge sollte man vor allem auf den Stürmer Fyodor Smolow von FK Krasnodar haben, der zuletzt nur knapp die Torjägerkrone in der russischen Liga verpasst hat.

 

Auf der Gegenseite sieht es in Sachen Kader ähnlich aus: 20 der 23 saudischen Spieler stehen in ihrer Heimat unter Vertrag. Genau genommen sind es alle, denn die drei übrigen sind derzeit an spanische Clubs ausgeliehen. Dies ist Teil eines Deals zwischen der Primera División und dem saudischen Verband, um den Kickern Spielpraxis zu geben. So richtig gelungen ist das bislang nicht: Zusammen haben die drei Spieler seit Jahresbeginn ebenso viele Spiele für ihre spanischen Leihclubs absolviert. Der torgefährlichste Spieler Saudi-Arabiens ist Mohammad Al-Sahlawi von Al-Nassr. Auch der hielt sich zu Beginn des Jahres im Ausland auf, nahm er doch drei Wochen lang am Training von Manchester United teil, um sich auf die WM vorzubereiten. Ob das hilft, gegen die 80.000 vorwiegend russischen Fans im Luschniki anzukämpfen, ist jedoch fraglich. Stattdessen werden wohl die Russen ihren Heimvorteil ausnutzen und mit drei Punkten in „ihre“ WM starten. Zumindest die Wettanbieter sehen sie als klaren Favoriten.

 

>>> Nächste Seite: Lesben- und Schwulenverband: FIFA muss Versprechen für Menschenrechte einlösen

Hol dir jetzt 90minuten.at-PUSHNews

90minuten.at-TV: Die neuen Bullen-Trikots für 2018/19

Schon gelesen?