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WM-Spieltag 25: La grande Finalić

Heute steigt das Endspiel um die WM-Krone. Können die Franzosen ihren WM-Erfolg nach 20 Jahren wiederholen oder gibt es eine echte Sensation?

Frankreich vs Kroatien, 17:00

Im Endspiel, das um 17 Uhr im Moskauer Luschniki-Stadion vom argentinischen Schiedsrichter Néstor Pitana angepfiffen wird, stehen sich Frankreich und Kroaten gegenüber. Beide Teams haben bei der WM sowohl mit dem Stadion als auch mit dem Schiedsrichter Bekanntschaft gemacht. Frankreich absolvierte im Luschniki sein letztes Gruppenspiel gegen Dänemark (0:0), und die Kroaten besiegten dort die Engländer im Halbfinale mit 2:1 nach Verlängerung. Pitana leitete das Achtelfinale zwischen Kroatien und den Dänen (1:1, 3:2 nach Elfmeterschießen) sowie das Viertelfinale zwischen Frankreich und Uruguay (2:0). In beiden Partien unterliefen dem Unparteiischen keine nennenswerten Fehler.

Fast auf den Tag genau ist es 20 Jahre her, dass die Franzosen ihren bislang einzigen WM-Titel gewannen. Auf dem Weg ins Endspiel, in dem sie Brasilien mit 3:0 schlugen, schalteten sie im Halbfinale die Kroaten mit 2:1 aus. Die Osteuropäer waren dabei sogar kurz nach der Pause durch Davor Šuker in Führung gegangen, allerdings dauerte es nur wenige Sekunden, bis Lilian Thuram den Ausgleich erzielte. Thuram war es auch, der in der 70. Minute den Siegtreffer für sein Land markierte. Kroatien, das wenige Tage später im Spiel um Platz 3 die Niederlande besiegte und damit den bis heute größten Erfolg bei einer Weltmeisterschaft feierte, ist gegen die Franzosen also auf Rache aus.

Die K.o.-Spiele in Russland sind bislang recht wechselhaft für beide Teams abgelaufen. Die Kroaten mussten in allen drei Spielen einen 0:1-Rückstand hinnehmen und entschieden keins davon nach 90 Minuten für sich. Gegen Dänemark und Russland gewannen sie erst im Elfmeterschießen, gegen England erzielte Mario Mandžukić in der 109. Minute das entscheidende 2:1. Die Franzosen dagegen lagen in ihren drei K.o.-Spielen insgesamt nur rund zwölf Minuten  zurück, und zwar nach dem 0:1 im Achtelfinale gegen Argentinien. Sowohl im Viertelfinale gegen Uruguay als auch im Halbfinale gegen Belgien (1:0) behielt das französische Team eine weiße Weste.

 

Kylian Mbappé traf drei Mal bei dieser WM

Zwei Torgranaten

Bei den Franzosen waren bislang zwei Spieler für zwei Drittel aller Tore in Russland zuständig: Sowohl Antoine Griezmann als auch Kylian Mbappé traf drei Mal, die französische Mannschaft insgesamt zehn Mal. Neben einem Eigentor des Australiers Aziz Behich erzielten die Verteidiger Benjamin Pavard, Raphaël Varane und Samuel Umtiti jeweils einen Treffer. Ohne Erfolgserlebnis ist dagegen bislang Frankreichs Stürmer Olivier Giroud, der dies selbstverständlich gerne im Finale ändern würde. Bei den Kroaten haben sich bisher gleich acht Spieler in die Torschützenliste eingetragen. Jeweils zwei Mal trafen Ivan Perišić, Mario Mandžukić und Luka Modrić.

Ein Augenmerk wird heute auch auf den Torhütern liegen. Frankreichs Hugo Lloris hielt in sechs Spielen vier Mal seinen Kasten sauber und wurde nur vier Mal überwunden – drei Mal davon beim 4:3 gegen Argentinien. Sein Gegenüber Danijel Subašić musste auch vier Mal hinter sich greifen, hat allerdings ein Spiel weniger absolviert, weil er im letzten Gruppenspiel gegen Island seinem Vertreter Lovre Kalinić  den Vortritt ließ. In der K.o.-Runde hat sich Subašić vor allem als Elfmeterkiller hervorgetan: Gegen Dänemark hielt er drei, gegen Russland einen. Dass es im Finale zu einem Elfmeterschießen kommen wird, ist jedoch laut Statistik relativ unwahrscheinlich: Erst zwei Mal kam es zum ultimativen Shoot-out um den WM-Titel, nämlich 1994 und 2006. Bei letzterem Turnier waren die Franzosen leidtragend, da sie gegen Italien die Chance auf ihren zweiten WM-Titel vergaben.

Würden die Franzosen das Endspiel gewinnen, dann wäre ihr Trainer Didier Deschamps übrigens sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister. Vor ihm haben das nur zwei weitere Personen geschafft: der Brasilianer Mário Zagallo (1958 und 1962 als Spieler, 1970 als Trainer) und Franz Beckenbauer (1974 als Spieler, 1990 als Trainer).

Das erste Spiel zwischen Frankreich und Kroatien war das Halbfinale bei der WM 1998, das die Franzosen vier Tage vor ihrem Sieg im Finale mit 2:1 gewannen. Bis heute folgten vier Begegnungen beider Länder, in denen Frankreich zwei und die Kroaten kein einziges Mal erfolgreich waren. Die letzten beiden Matches gingen immerhin unentschieden aus, nämlich das Vorrundenspiel bei der EM 2004 (2:2) und ein Freundschaftsspiel im März 2011 (0:0). Für Kroaten wäre ein Sieg über Frankreich also der erste überhaupt ­­­- und das auch noch in einem WM-Finale.

 

Frankreich klarer Buchmacher-Favorit

Bei den Buchmachern von bwin ist die Sachlage ganz klar: Für einen WM-Sieg der Franzosen gibt es eine Quote von 1,42, bei einem Sieg der Kroaten eine Quote von 2,80.

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