Wiener Krisenfußball: So denken die Fans über Austria und Rapid
Rapid und Austria und Spitzenfußball. Das war einmal. Die Fans sind sich einig: Rapid hat wieder einmal einen Fehlstart hingelegt und bei der Austria stehen sowohl Franz Wohlfahrt als auch Trainer Thorsten Fink in der Verantwortung.
Der eine Verein wollte Alternativ-Titelkandidat Nummer eins sein, wenn Salzburg auslässt, der andere die katastrophale Saison 2016/17 hinter sich lassen und endlich im neuen Stadion zur Macht werden. Der Blick auf die Tabelle nach der vergangenen Runde zeigt jedoch klar: Von beiden Zielen sind Austria bzw. Rapid meilenweit entfernt. Vereine, die deutlich weniger Budget als Rapid und Austria haben führend die beiden Wiener Vereine regelmäßig vor, sodass eines der Lieblingsargumente der Klubs, dass Red Bull Salzburg aufgrund des hohen Budgets nicht zu schlagen sei, ad absurdum geführt wird.
90minuten.at wollte in den vergangenen Tagen von den Lesern wissen, wie sie über ihre Vereine denken. Und das Ergebnis ist - wenig überraschend - vernichtend.
Rapid: 85% sehen Fehlstart
Ein Remis im Derby zum Frühjahrsauftakt, dann eine 1:2-Niederlage gegen die Admira mit einer eigentlich inferioren ersten Hälfte und ein spät erkämpftes 1:1 gegen Sturm Graz. Zwei Punkte aus drei Spielen, Platz drei an Admira (!) verloren und der LASK sitzt punktegleich im Nacken. Ob Rapid in der kommenden Saison international spielen wird, ist mehr als offen. Oder anders gesagt: Wenn sich die aktuelle sportliche Tendenz fortsetzt wird Rapid auch hinter den LASK und möglicherweise auch Mattersburg zurückfallen. Das Fazit der befragten Leser: 85% sehen einen Fehlstart, lediglich 10% sehen "nur" eine Ergebniskrise. In Hütteldorf mehren sich die Stimmen, dass Goran Djuricin der Aufgabe nicht gewachsen ist. Die oft angesprochene Vertragsverlängerung ist bisher völlig zurecht ausgeblieben.
Austria: Fink UND Wohlfahrt in der Verantwortung
Erst kurz vor dem Rückrundenstart wurde der Vertrag von Franz Wohlfahrt verlängert. "Kontinuität ist für den FK Austria Wien ein ganz wichtiger Baustein, da passt die Vertragsverlängerung mit Franz Wohlfahrt natürlich dazu. Wir haben in den vergangenen Jahren sehr offen und vertrauensvoll miteinander gearbeitet und freuen uns bereits jetzt auf die vor uns liegenden Aufgaben", sagte etwa Austria-Vorstand Markus Kraetschmer zur Verlängerung. Kontinuität ist ein häufig verwendetes Schlagwort, um auf Nachhaltigkeit hinzuweisen. Doch wenige Monate vor der Wiedereröffnung der Generali Arena steht die Austria vor einem Scherbenhaufen. 90minuten.at wollte dazu mit Austria-Präsident Wolfgang Katzian über die detaillierten Beweggründe der Verlängerung sprechen. Leider ist Katzian jedoch in den letzten Wochen so beschäftigt gewesen, dass er 90minuten.at kein Interview geben konnte. Auch mit Franz Wohlfahrt wollten wir im vergangenen Jahr 2017 ein Interview führen - ein Termin war über mehrere Monate hinweg jedoch nicht möglich.
Klar, dass Thorsten Fink aktuell in der Kritik steht. Er selbst mein im Kurier-Gespräch aktuell dazu: "Wenn der Verein Ruhe bewahrt, werde ich Trainer bleiben. Die Frage ist, ob der Klub im Sommer daran glaubt, dass es in der kommenden Saison besser wird. Wenn nicht, wird man reden müssen." Fink deutet somit einen möglichen Abschied bereits an. Hält der aktuelle Trend der Veilchen an, kann man wohl davon ausgehen, dass man kommende Saison einen neuen Trainer an der Seitenlinie sehen wird. Franz Wohlfahrt wird mit 100%iger Wahrscheinlichkeit jedoch auch zu Beginn der kommenden Saison Sportdirektor der Austria sein, auch wenn die 90minuten.at-Leser der Meinung sind, dass die Misere bei den Veilchen auf Finks und Wohlfahrts Schultern gleich verteilt ist.
90minuten.at-Ausblick: Fink und Djuricin auf dem Schleudersitz
Der Blick in die Glaskugel ist nicht besonders schwer: Wenn es den beiden Trainern nicht gelingt, das Ruder in Kürze herumzureißen, werden sie in der kommenden Saison nicht mehr an den Seitenlinien von Austria und Rapid stehen. Dann werden beide Sportdirektoren gefragt sein.
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