Die 7 ... größten Europacup-Pleiten der österreichischen Klubs
In den Europacup zu kommen ist nicht schwer. Dort zu bestehen mitunter schon. Düdelingen lässt grüßen. 90minuten.at präsentiert sieben ganz besondere Blamagen auf europäischer Ebene.
Von Georg Sander
Der österreichische Fußball ist an Blamagen nicht arm. Sei es beim Nationalteam oder auf Klubebene. Doch nicht nur in den letzten Jahren waren die heimischen Fußballklubs immer für einen Aussetzer gut. 90minuten.at hat sich durch die Archive gewühlt und schleudert vor den entscheidenden Spielen von Red Bull Salzburg, Rapid Wien, dem LASK und Sturm mit Blamagen nur so um sich. Diese Woche hoffentlich nicht, oder?
2017/18: Austria Wien im Europacup
Die Europacup-Saison 2017/18 begann für die Wiener Austria gegen AEL Limassol. Daheim gab es ein 0:0, auf Zypern erzitterten sich die Veilchen ein 2:1 mit Platzverweis, Unterbrechung, Torhüter-Patzer, Last-Minute-Drama und Happy End. Gegen NK Osijek ging es weiter. Auswärts war es eine mäßige Partie, die die Veilchen dank eines Holzhauser-Freistoßes 2:1 gewannen. Daheim verlor man in St. Pölten mit 0:1, hätte sich über ein Ausscheiden nicht beschweren dürfen. Die Gruppenphase war dann sehr skurril. Nach einem 1:5 gegen den AC Milan, einem 2:2 gegen AEK Athen und einem 1:3 gegen Rijeka hielt man bei einem Pünktchen zur Halbzeit der Gruppenphase. Rijeka wurde daheim mit 4:1 geschlagen. Nach einer weiteren 1:5-Klatsche in Italien hatten die Veilchen aber gegen Athen im Heimspiel noch Chancen aufs Weiterkommen. Das wurde aber verspielt, nur 0:0. Bereits im Vorjahr hatte die Austria das 16tel-Finale verpasst, gegen Giurgiu und Pilsen zwei Mal die Chance aufs Weiterkommen eher mau verspielt. Das Bittere: Trotz zum Teil grausam schlechten Fußballs hatte man 17/18 noch die Chance aufs Weiterkommen bis zum letzten Spieltag.
Landesmeistercup 1990/91: FC Tirol - Real Madrid (1:9, 2:2)
Ende der 80er Jahre wurde der FC Tirol nach langer Zeit Wiener Dominanz zwei Mal in Folge Meister. Damaliger Trainer war Ernst Happel und er musste gegen Real Madrid wohl eine der empfindlichsten Niederlagen überhaupt einstecken. Real Madrid mag keine Laufkundschaft sein, kein Düdelingen, Famagusta oder Breidablik - aber es gibt Niederlagen und Niederlagen. In der Zeit vor der Champions League konnte ja auch ein Vertreter eines kleinen Landes auf einen Großklub treffen, ohne eine Qualifikation und eine Gruppenphase zu überstehen. In der ersten Runde war die Happel-Elf Favorit und setzte sich gegen Kuusysi Lahti aus Finnland souverän mit 5:0 daheim und 2:1 in Skandinavien durch. Dann ging es am 24. Oktober ins Bernabeu. Bereits nach 14 Minuten stand es nach einem Eigentor von Klaus Lindenberger 3:0 für das weiße Ballett. Peter Pacult konnt einen frühen Ehrentreffer markieren, dann fuhren die Spanier mit den Tirolern aber so richtig Schlitten und trafen, trafen, trafen. Da ändert der "Achtungserfolg" eines 2:2 im Rückspiel eigentlich gar nichts. 1:9 ist eine satte Blamage, auch gegen Real Madrid.