Julian Baumgartlinger: "Wir sind leider nur ein Nebenschauplatz"

Einen Tag vor dem Match gegen Serbien bekräftigte ÖFB-Kapitän Julian Baumgartlinger die Kritik an der ÖFB-Führung.

 

Julian Baumgartlinger …

… über das Spiel gegen Serbien: „Wir wissen, dass bei den Serben im Kopf was vorgeht. Wir waren in einer ähnlichen Situation damals gegen Schweden. Sie wissen, dass sie mit einem Sieg die Qualifikation fixieren können, aber sie wissen, dass man so ein Spiel erste gewinnen muss, auswärts gegen uns.“

 

… über die Vorgänge rund um Koller und Ruttensteiner in den vergangenen Tagen: „Man kann sich von diesem Thema nicht freimachen. Man kann das nicht komplett ausblenden. Das ist schade. Diese bevorstehende Stunde null (Anm.: Präsidiumssitzung des ÖFB am Samstag) ist nicht notwendig. Was Marc und Marko angesprochen haben, unterstütze ich zu 100%. Wir müssen aber gemeinsam eine Lösung finden, egal welche Gremien miteinander können oder nicht können. Wir versuchen uns zu konzentrieren, ganz freimachen kann man sich nicht.“

 

… ob die kolpotierte Ablöse von Ruttensteiner ein Thema innerhalb des Teams ist: „Wir sprechen sehr viel miteinander. Ruttensteiners Ablöse war gestern ein weiteres Thema, warum keine Ruhe einkehren will. Daher sind wir morgen leider nur ein Nebenschauplatz. Diese Entwicklung ist schade und kann man nicht mehr rückgängig machen. Wichtig ist, dass künftig nur noch im Sinne der Mannschaft Lösungen getroffen werden, sonst sehe ich das Trainingslager im November auch in Gefahr.“

 

… über die Kommunikation der Mannschaft innerhalb des ÖFB: „ÖFB-Präsident Windtner hat bereits berichtet, dass er mit uns gesprochen hat, auch mit Bernhard Neuhold (Anm. Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe) tauschen wir uns regelmäßig aus. Leider sickern halt immer wieder Sachen durch Kanäle durch. Es ist jetzt noch möglich, klare Lösungen zu finden.“

 

… ob sich der ÖFB in den letzten Wochen und Monaten zurückentwickelt hat:   „Theoretisch haben wir die Chance, dass wir uns nicht zurückentwickeln, sondern dass wir uns ab jetzt weiterentwickeln. Die Leistungen jetzt und davor sind eine andere Stufe als wir jemals zu vor waren. Von der kommen wir auch nicht runter. Wir waren immer die dominante Mannschaft, das war vor acht Jahren unvorstellbar. Die Entscheidung klug und relativ schnell zu treffen, ist elementar. Ich sehe schon die Chance, dass wir mit kleinen Änderungen und neuem Personal uns wieder erfolgreich entwickeln.“

 

… über das Gespräch mit Präsident Leo Windtner mit den Spielevertretern Baumgartlinger und Janko: „Leo Windtner ist auf uns zugekommen und hat das Gespräch gefordert. Unter den sechs Augen haben wir ganz klar unsere Situation, unseren Standpunkt vertreten. Er weiß, was wir jetzt brauchen, um ohne Fragezeichen wieder Fußballspielen zu können. Es ist auch seine Aufgabe, das Präsidium auf Spur und auf Linie zu bringen. Das erwarten wir von ihm, das weiß er und das trauen wir ihm auch zu.“

 

... ob es notwendig ist, den Sportdirektor auszutauschen: „Das ist die Frage. In den vergangenen Jahren ist im österreichischen Fußball so viel Entwicklung wie noch nie passiert. Es geht um die Person von Willi Ruttensteiner – was er für den Unterbau geleistet hat, im Vereinsbereich, in der Trainerentwicklung, das kann man nicht schwer genug aufwiegen. Er hat auch fachlich bewiesen, dass seine Analysen auf dem Punkt waren. Er hat zusammen mit Koller die richtigen Worte gefunden. Dass in schwierigen Zeiten über Personalien diskutiert wird, ist vollkommen klar, aber die Art und Weise ist schwierig. Jetzt wird darüber diskutiert, jetzt muss man es aber auch sachlich und fundiert machen.“

 

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