Foto: © GEPA

Absage an "Red Bull Bayern Salzburg"?

In der deutschen Bundesliga galt früher: Wer gut ist, geht zu den Bayern. Das stärkte die Münchner und schwächte deren Konkurrenz. Bei Red Bull Salzburg gab es spätestens seit dem Transfer von Romano Schmid derartige Anwandlungen zu beobachten.

Von Georg Sander

 

In den Anfangsjahren der Ära Red Bull in Salzburg wilderten die Bullen bei anderen Ligaklubs. Aufhauser, Ivanschitz, Mayrleb oder Jezek sind nur einige Namen, die gleich zu Beginn von anderen Bundesligisten an die Salzach wechselten. Die "Bayern"-Masche, anderen Klubs Leistungsträger wegzukaufen, wurde kein Markenzeichen. Zwar wurde dann und wann ein Spieler verpflichtet, wie etwa Leitgeb oder Jantscher, ein Muster war aber bislang nicht erkennbar. Das änderte sich in den letzten Jahren. Neben dem internationalen Scouting holten die Bullen beispielsweise die Torjäger Marco Djuricin oder Dimitri Oberlin nach Salzburg, letzterer sollte ein Jahr bei dem damaligen Sensationsteam Altach bleiben. Oder man sicherte sich die Dienste von Marcel Sabitzer und Austrias Omer Damari , wenn auch über Leipzig. 2016 holte man Stefan Stangl von Rapid, diesen Sommer sicherte man sich die Dienste von Mattersburgs Allzweckwaffe Patrick Farkas, bevor es wer anderer tut. Und Sturm luchste man den talentierten 10er Romano Schmid ab.

Maresic hätte viel Konkurrenz in seinem Alter bei Salzburg

Maresic und Schobesberger im Fokus

Verständlich, dass die Konkurrenz in der Liga da nun aufmerksam wird. Denn Klubs wie Sturm oder Rapid wollen freilich näher an den Ligakrösus ran rücken, was schwierig wird, wenn die eigenen besten Kicker eben dorthin wechseln. Einer dieser Spieler ist Dario Maresic von SK Sturm. Ob er ein Thema bei den Bullen ist? "Dario ist ein guter Spieler, er nimmt eine gute Entwicklung, aber er ist kein Thema für uns. Wir haben in diesem Jahrgang einige Spieler, die sehr talentiert sind", sagt Salzburgs Sportchef Christoph Freund bei Laola1.at

Schobesberger zeigte erstmals bei Pasching auf

Philipp Schobesberger wiederum war in der Zeit, als Red Bull den FC Pasching unterstützte, bereits Teil des Dosenimperiums. Es gab aber genug Spieler auf den Flügeln, weswegen es für den flinken und trickreichen Spieler keine Verwendung gab. Rein vom Kader her würde ein Schobesberger-Transfer für die Bullen schon Sinn machen, musste man im Sommer doch mit Lazaro und Wanderson gleich zwei ebenfalls flinke und trickreiche Offensivspieler abgeben. Doch laut Kurier will der Rapidler ohnehin nicht nach Salzburg wechseln.

Mit Vorsicht genießen

Salzburg holt ja nicht umsonst Talente und bindet wertvolle Spieler langfristig. Wie beispielsweise Takumi Minamino, dessen Vertrag wohl verlängert werden wird. Paulo Miranda hingegen soll es retour Richtung Heimat ziehen, ein Wechsel nach Brasilien wäre im Winter nicht unwahrscheinlich. Dann würden die Bullen laut Freund sowohl interne, aber auch externe Lösungen parat haben. Überhaupt: Es kann sehr schnell gehen. Kicker wie Haidara oder Wolf haben ihr Talent diese Saison schon unterstrichen. Im Winter wollen die Salzburger es am Transfermarkt ruhig angehen, der Kader ist breit aufgestellt und hat sich auch trotz zwischenzeitlich vieler Ausfälle in Europa und der Liga bewährt. Sollte aber etwas passieren, hat man wohl genug Geld, um auch aus der Liga Verstärkungen zu holen. Und nur weil Salzburg sagt, dass man nicht bei der Konkurrenz wildert, muss das nichts heißen.

 

Zum Thema: Marco Rose im großen 90minuten.at-Interview

Die neuen Österreich-Trikots

Schon gelesen?