"Das kommt überhaupt nicht in Frage, ich bin in Pension und dabei bleibt es."
Strebt Alfred Ludwig ein Comeback an?
Zudem geistert sei einigen Wochen ein weiteres Gerücht herum: Angeblich soll Alfred Ludwig, der im vergangenen Sommer nach drei Jahrzehnten beim ÖFB in Pension gegangen ist, Ambitionen auf das Präsidentenamt haben. Alfred Ludwig selbst sagt dazu im Gespräch mit 90minuten.at: „Ich habe bereits eineinhalb Jahre vor meiner Pensionierung gesagt, dass ich danach keine Funktion mehr annehmen werde. Wer auch immer dieses Gerücht gestreut hat, dem kann ich nur sagen: Das kommt überhaupt nicht in Frage, ich bin in Pension und dabei bleibt es.“ Ludwig selbst geht auch davon aus, dass Leo Windtner im Juni die Wiederwahl gelingen wird.
Erwin Pröll?
Der Kurier will hingegen wissen, dass auch Erwin Pröll ein möglicher neuer ÖFB-Präsident sein könnte. Dieser soll laut Kurier von „einem ehemaligen ÖFB-Funktionär“ in Stellung gebracht worden sein. Ludwig oder Pröll: Diese Gerüchte dürften bewusst gestreut worden sein, um den Druck auf Windtner zu erhöhen.
Personalie Ruttensteiner, Gramann?
Einen Gegenkandidaten gibt es offiziell also nicht. Vorerst geht es anscheinend darum, dass die Landespräsidenten wieder mehr Macht bekommen. In den vergangenen Jahren hat Windtner versucht, den Einfluss der „Landesfürsten“ in gewissen Bereichen zu beschränken, diese dürften jetzt zum Gegenschlag ausholen. „Sie fühlen sich zu wenig wertgeschätzt“, so ein ÖFB-Insider im Gespräch mit 90minuten.at. Wie 90minuten.at aus gut informierten Kreisen erfahren hat, könnte es dabei aber auch um einige Personalien, wie etwa um ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner, gehen, der nicht bei allen Landespräsidenten in der Beliebtheitsskala ganz oben steht. Auch ÖFB-Marketing-Chef Wolfgang Gramann soll ein Thema sein.
Windtner angezählt – hausgemachte Führungskrise
Leo Windtner ist jedenfalls angezählt und es wird spannend zu beobachten sein, wie sehr er um das Amt kämpfen und Zugeständnisse machen wird. Ob die Windtner-Gegner, die die öffentliche Diskussion in Gang gebracht haben, einen Plan B und die ganze Geschichte auch zu Ende gedacht haben, kann aus jetziger Sicht aber bezweifelt werden. Es kann also gut sein, dass diese Personen eine latente Führungskrise des größten Sportverbands Österreichs aus persönlichen Eitelkeiten heraus angezettelt haben.