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Derby-Vorfälle: Die Bundesliga ist gefordert

Nach den Vorfällen beim Wiener Derby muss die Bundesliga reagieren.

Es ist wohl die Szene, über die Fußball-Österreich heute Montag am meisten diskutiert: Steffen Hofmann steht mit dem Aufwärm-Überzieher bei der Corner-Fahne, betritt das Feld, um Raphael Holzhauser zu signalisieren, dass er doch bitte den Eckball treten soll, räumt „nebenbei“ noch schnell ein paar Gegenstände weg, die so eben aufs Feld geflogen sind. Wobei „signalisieren“ noch vornehm ausgedrückt ist: Mit „Heulsusen“-Gesten heizt er die Stimmung des Block Wests hinter sich noch einmal auf.

 

"Hätte Öl ins Feuer gegossen"

Schiedsrichter Harkam sagte nach dem Spiel: "Ich hätte den Spieler Hofmann mit Gelb verwarnen müssen. Ich wollte die Situation so lösen, dass wir weiter spielen können. Mit einer Verwarnung hätte ich Öl ins Feuer gegossen." Dass sich zudem auch ein akkreditierter Ordner an den wütenden Gesten beteiligt hat, ist ein weiteres Armutszeugnis und müsste aus Sicht von Rapid Konsequenzen nach sich ziehen.

 

„Schiedsrichter ist Gewalt gewichen“

Zwei Kollegen haben bereits dazu die richtigen Worte gefunden, zu denen es eigentlich nichts mehr zu sagen gibt. Sigi Lützow vom Standard meint dazu etwa: „Man kann diese Entscheidung klug finden. Man kann diese Entscheidung aber auch als Einknicken vor einem Teil des Publikums interpretieren, der mit Gewalt – nichts anderes ist das Bombardement mit Feuerzeugen, Fahnenstangen und Trinkbechern – auf den Spielverlauf Einfluss zu nehmen sucht. Der Schiedsrichter ist dieser Gewalt gewichen. Sogenannte erlebnisorientierte Fans können diesen Regelbruch durchaus als Einladung verstehen.“

 

„Bundesliga ist gefragt“

Harald Prantl von laola1.at schreibt heute: „Dass ein Ersatzspieler das Spielfeld betritt und nach solch einer Szene ohne Verwarnung durch Referee Alexander Harkam davonkommt, ist mehr als fragwürdig. Nun ist die Bundesliga gefragt, entsprechend auf die unschönen Szenen des Derbys zu reagieren, sonst trägt auch sie zur Legitimation eines solchen Verhaltens bei. Denn – entgegen so mancher Meinung aus dem Rapid-Lager – ist es nicht üblich und normal, dass Feuerzeuge auf Fußballer geworfen werden.“

 

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