"Jetzt müssen wir einmal sehen, wie die erste Saison 2018/19 funktionieren wird. Es gibt auch bereits entsprechende Arbeitsgruppen, um darauf zu reagieren."
Michael Gspurning: „Das neue Bundesliga-System, wie es ab 2018/19 gespielt wird, ist eine gute Mischung aus künstlicher Spannung und sportlichem Wert. Ich kann auch mit der Punkteteilung leben, es beeinflusst nicht die ganze Saison, wie etwa die PlayOffs in den USA, wo du eine ganze Saison gut spielst und dann reichen dir 15 schlechte Minuten und du bist weg. Die Ligareform ist auch das Eingestehen, dass es nicht genug Platz für 20 Vereine gibt. Man hat auch in der zweithöchsten Liga den jungen Fußballern lange vorgegaukelt, dass es Profifußball ist. Da verbaut man den jungen Spielern eine Karriere bzw. eine alternative Karriere.“
Bundesliga-Vorstand Reinhard Herovits: „Es wird aktuell sehr viel über die neue zweite Liga gesprochen. Man hat sich sehr viel um die zweite Liga gekümmert, aber das Premium Produkt ist die oberste Liga. Den Zielkonflikt zwischen sportlicher Fairness und Spannung haben wir meiner Meinung nach gut gelöst. Jetzt konzentrieren wir uns einmal auf den Start 2018/19.“
ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer: „Wir sind auch gespannt, wie die dritte Leistungsstufe ab 2018/19 aussehen wird. Es ist für uns alle Neuland. Wir freuen uns, dass die Amateurmannschaften der Profiklubs in die zweithöchste Leistungsstufe aufsteigen können. Für die Entwicklung der jungen Spieler ist das sicherlich gut. Wir versuchen jetzt ein Premiumprodukt ganz oben zu kreieren und durch das neue System erhalten wir die Spannung, haben dazu auch das Cup-Finale nach vorne verschoben. Am Ende des Tages wird es sowohl für die Profiligen als auch für die Regionalligen die Frage geben: Wie viel Profifußball verträgt Österreich, wie viel Regionalligen verträgt Österreich? Alle diese Dinge wird man sich ansehen müssen, doch jetzt müssen wir einmal die Voraussetzungen dafür schaffen. Wir werden nur dann Erfolg haben, wenn alle an einem Strang ziehen, da gehören auch die Landesverbände dazu. Jetzt müssen wir einmal sehen, wie die erste Saison 2018/19 funktionieren wird. Es gibt auch bereits entsprechende Arbeitsgruppen, um darauf zu reagieren.“
Anwalt Wolfgang Rebernig: „Was kommt zuerst: Der sportliche Erfolg oder die Wirtschaft? Wir sind alle draufgekommen, dass die Wirtschaft die Basis ist, um eine sportliche Zukunft zu haben. Das sind am besten am Beispiel Altach. Die haben sich Step-by-Step entwickelt und sind jetzt offenbar gut angekommen. Ähnlich hat man es bei Ried gesehen. Die Herausforderung ist, nachhaltig arbeiten zu können. Die zweite Liga hat aber weiterhin das Sandwich-Problem, da die Regionalligen noch immer nicht so aufgestellt sind, wie sie es sein könnten. Wir müssen da noch ein bisschen Geduld haben, biss sich aus der neuen zweiten Liga fünf, sechs Vereine nach oben orientiert haben und diese dann nach oben streben. Schade ist, dass die zweite Liga noch immer unter dem Dach der Bundesliga agiert und dass man nicht den Mut gehabt hat, dies anders zu strukturieren.