Die Mission 33 ist tabu
Die erstbesten siebenstelligen Ablöseangebote für Philipp Schobesberger und Robert Beric abgewehrt, mehr Qualität in der Breite, Neuorganisation des Nachwuchses, neuer Millionensponsor – dennoch übt man sich in Hütteldorf in Understatement. „Diese Frage b
So wie das Allianzstadion in Wien 14 noch eine Baustelle ist, ist es laut Zoran Barisic auch die Mannschaft. Ja, Rapid habe sich nach einem guten Frühjahr verbessert, konnte die Mannschaft (noch) zusammenhalten, durch Philipp Huspek, Stefan Nutz, Tomi und Stefan Auer breiter aufstellen. Aber Barisic umschifft die klare Aussage. „Zu sagen, dass wir um den Meistertitel mitspielen wollen, wäre zu früh.“ Verbesserungspotential gebe es durchaus. Auch wenn der Trainer mit Recht darauf verweist, dass sich die Mannschaft im Frühjahr nach einer super Vorbereitung inhaltlich verbessert hatte, ist der Rückstand auf Red Bull Salzburg nun einmal da. Dabei ginge es ja nicht nur um die Vorführung beim Heim-3:3, bei dem es fahrlässigen Salzburger Umgang mit Chancen und eine rote Karte für die Bullen brauchte. Blickt man auf die Saisonergebnisse, wären da durchaus einige leichte Punkte noch zu holen gewesen.
Vom schnellen zum langsamen Geld
Um die Lücke zu Salzburg, das sich ein bisschen neu aufstellt, schließen zu können, war es wichtig, eben Angebote abzulehnen. Dieses neue Selbstbewusstsein ist fast greifbar, wenn Präsident Krammer einen Millionensponsor präsentiert oder Sportdirektor Müller das Preisetikett an seinen besten Verpflichtungen noch einmal nach oben korrigiert. „Das hätte uns“, führt der Trainer aus, „vor zweieinhalb Jahren doch niemand zugetraut.“ Rapid wollte ja wegkommen von den „schnellen Transfers, an denen Manager nur schnelles Geld verdienen wollen. Unsere Spieler sollen einen gewissen Preis haben.“ Den soll der Verein bestimmen.
Der gestiegene Wert ergebe sich aus der guten Performance der Nationalmannschaft und dem Umstand, dass heimische Vertreter Stammgäste in Gruppenphasen sind. Wobei hier anzumerken ist, dass „Stammgast“ noch am ehesten auf den Konkurrenten aus Salzburg zutrifft. Jedenfalls sind diese positiven Vorgänge Preistreiber, die dazu führen, dass unter anderem Rapid den Preis für die Spieler bestimmt. Und nebenbei bei Nicht-Verkauf auch stärker bleiben kann.
Inhaltliche Verbesserung
Die konkreten Punkte, wo man sich verbessern kann oder muss, verschweigt Barisic. Beispielsweise die vier Unentschieden gegen Fast-Absteiger Admira. „Das sind Mathematikspiele, mit denen ich persönlich nichts anfangen kann.“ Der Hauptpunkt ist für Barisic diesmal die Eingespieltheit der Truppe. Die stärkste Abwehr? „Wir wollen uns im Defensivspiel verbessern.“ Und natürlich das Offensivspiel. Barisic ortet Kleinigkeiten, die es zu verbessern gilt um. Eine schwierige Frage, denn abgesehen von dem letztjährlichen Verhau gegen Helsinki ist man ja schon national Vizemeister geworden. Doch das ist nicht ganz ungefährlich.
Denn auch die Konkurrenz schläft nicht und eng ist es auch zu gegangen. Neben einer wieder vermutlich erstarkten Austria und Sturm gibt es mit Mattersburg wohl den finanzstärksten Aufsteiger der letzten Jahre, dazu die cleveren Altacher. Ein herbstlicher Tabellenkater kann so gesehen nicht ausgeschlossen werden. Klar, vielleicht ist es nie ein großer Rückstand, aber wochenlange sechste Plätze sind nie auszuschließen. Ob die Spieler auch darauf vorbereitet werden? „Es war ja schon die vergangene Saison schwierig genug. Wir haben zwar ein gutes Frühjahr gespielt, aber die anderen haben nicht nachgelassen. Wir hatten den längeren Atem. Man erinnere sich an das Spiel in Altach, das hätten wir auch verlieren können, auch Sturm in der Runde davor war knapp.“
„Wir wollen das nächste Spiel gewinnen“, schmeißt Barisic noch drei Euro ins Phrasenschwein. Dabei ist die Denke logisch. Das primäre Ziel ist ein guter Start in die Saison, um gutes Wetter zu machen und die positiven Vorgänge der Saisonvorbereitung zu bestätigen. In weiterer Folge soll es eine internationale Gruppenphase sein. Aber eine „Mission 33“ wird – noch? - nicht ausgerufen. „Diese Frage beantworte ich nicht.“