News-Archiv / 2015

Der Tanz auf dem Drahtseil

Prinzipiell hat sich Austria Salzburg laut eigenen Angaben mit Schwanenstadt geeinigt. Dennoch wird es in den kommenden Tagen extrem spannend, da noch immer nicht alle Hausaufgabe erledigt sind. Ein Tanz auf dem Drahtseil. Nachgefragt hat Michael Fiala

 

Am Dienstag-Abend lief die zweite Frist für Austria Salzburg aus, der Bundesliga ein Stadion für die Hochrisikospiele gegen den LASK und Wacker Innsbruck zu nennen. Nachdem der Tivoli Neu für die beiden Spiele gegen den LASK ebenfalls ausschied, konzentrierten sich nun die ganzen Hoffnungen erneut auf Schwanenstadt.

 

Im Gespräch mit 90minuten.at bestätigt Austria-Sportdirektor Gerhard Stöger, „dass in den vergangenen Tagen das Gespräch mit den Behörden in Schwanenstadt noch einmal gesucht wurde." Das Ergebnis: „Es wurden die Auflagen, die es auch schon vor dem Spiel gegen Wacker Innsbruck gab, wiederholt. Diese Forderungen wurden in den Vorstand von Austria Salzburg getragen und diskutiert – und schlussendlich auch akzeptiert." Ein Bescheid wurde laut Stöger mit den entsprechenden Auflagen verknüpft. Die Unterlagen wurden dann zeitgerecht am Dienstag-Abend an die Liga übermittelt.

 

Ein müder Stöger
Stöger zeigt sich am Tag danach im Interview mit 90minuten.at müde: „Die vergangenen Wochen haben schon an den Kräften gezehrt. Ich war zwischen Vorarlberg und Burgenland mit jedem Stadion in Kontakt, das die Ansprüche erfüllen würde. Das geht an die Substanz. Die Länderspielpause mag für viele Teams angenehm gewesen sein, für uns waren die 24 Stunden pro Tag zu wenig. Die finanzielle Belastung kommt auch noch einmal hinzu. Aber es hilft nichts: Wir müssen uns dem Ganzen annehmen. Hier geht jeder an die Grenze des Belastbaren."

 


Zweckoptimismus?
Dennoch blickt der Salzburger Sportchef zuversichtlich in die Zukunft, wenn auch nicht ganz sorgenfrei: „Man wird sehen, wie es weitergeht und wie der Senat 5 unsere Unterlagen bewertet. Wir hoffen, dass das Thema jetzt endgültig ad acta gelegt ist. Wir denken positiv und werden versuchen, die Auflagen eins zu eins umzusetzen, damit wir am 23. Oktober dann nur noch über das Sportliche reden und nicht mehr über das Stadion", so Stöger.

 

Bescheid an Auflagen geknüpft
Der Bescheid der Behörde ist logischerweise an die Umsetzung dieser Auflagen geknüpft. In den kommenden Tagen soll daher intensiv daran gearbeitet werden, diese Adaptierungen zu erfüllen. Fakt ist aber auch, dass diese Auflagen mit Abgabe der Stellungnahme an die Bundesliga am Dienstag-Abend noch nicht erfüllt waren, womit auch bis zur Erledigung dieser keine Spielgenehmigung erteilt werden kann. „Die Auflagen sind sicherlich umsetzbar. Es ist jedoch immer die Frage, wenn man externe Partner braucht, ob das dann auch Hand in Hand geht. Wir sind zuversichtlich, dies alles so hinzubekommen", sagt Stöger und ergänzt: „Im Rahmen unserer Möglichkeiten. Wir denken immer positiv."

 

Weitere Strafe zu erwarten
Eine weitere Strafe durch den Senat 5 ist dennoch zu erwarten, da mit Verstreichen der Frist weiterhin kein Stadion für die Hochrisikospiele von Austria Salzburg zur Verfügung gestellt wurde. „Eine Entscheidung seitens des Senat 5 soll so schnell wie möglich noch diese Woche fallen", heißt es auf Nachfrage von 90minuten.at von der Pressestelle der Liga. Man darf gespannt sein, ob sich der Senat darauf einlassen wird, darauf zu vertrauen, dass die Auflagen zeitgerecht erfüllt werden, damit ein Spiel am 23. Oktober stattfinden kann. Ein Spiel, das in neun Tagen stattfinden soll. 

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