Schiri-Boss Sedlacek: 'Vienna-Klage schadet uns allen'

Die Vienna hat angekündigt, aufgrund einer Fehlentscheidung von Schiedsrichter Rene Eisner im Spiel Vienna gegen Liefering eine Klage gegen Schiedsrichter René Eisner einzubringen. Vienna-Präsident Herbert Dvoracek spricht von Betrug. ÖFB-Schiriboss Rober

 

Hintergrund: Eisner gab am Freitag in der Nachspielzeit einen regulären Treffer von Zellhofer zum 2:1 gegen Liefering wegen Abseits nicht und overrulte dabei seinen Assistenten. Schiedsrichter Rene Eisner sagte zum vermeintlichen Abseitstor in der Nachspielzeit der 2. Hälfte auf Sky: „Bei dieser Entscheidung war das Problem, dass das Headset nicht gegangen ist und ich zu früh gepfiffen habe und dann meine eigene Wahrnehmung zur Entscheidungsfindung genommen habe. Ich war leider falsch."

 

Andere, harte Worte fand dagegen Vienna-Präsident Herbert Dvoracek im Kurier: „Es ist zu viel passiert. Das ist Betrug. Das kann kein Zufall sein. Ich will der Sache auf den Grund gehen." Unterstützt wird der Vienna-Präsident, der jedoch nicht an eine Verschwörung gegen die Vienna glaubt, von Sportjurist Wolfgang Rebernig. Dvoracek sieht vielmehr mögliche Parallelen zum Hoyzer-Wettskandal in Deutschland. „Der deutsche Wettskandal wurde nur bekannt, weil damals Schiedsrichter Hoyzer aufgeflogen ist. Die Vereine haben sogar eine Aufforderung bekommen, dass sie es melden sollen, wenn und etwas auffällt. Das tun wir jetzt", so der Vienna-Präsident.

 

"Verstehe den Ärger der Vienna"

Wie der ÖFB, der für das Schiedsrichterwesen in Österreich verantwortlich ist, damit umgehen wird, ist noch unklar. Ein klärendes Gespräch mit der Rechtsdirektion des ÖFB (Dr. Thomas Hollerer) soll am Montag-Vormittag die weitere Vorgehensweise definieren. Den Vorwurf einer möglichen Manipulation will ÖFB-Schiriboss Robert Sedlacek im Gespräch mit 90minuten.at aber keinesfalls stehen lassen: „Grundsätzlich verstehe ich den Ärger der Vienna über die Fehlentscheidung. Wir haben bewusst einen erfahrenen Schiedsrichter zu diesem Spiel geschickt. Es handelt sich hier um eine Fehlentscheidung, das muss man klar sagen. Hier jetzt jedoch einen Zusammenhang mit Wettmanipulation herzustellen ist strikt zurückzuweisen, das schadet uns allen", so Sedlacek.

 

Thomas Hollerer, Direktor für Recht und Administration beim ÖFB ergänzt: „Wir werden den Präsidenten der Vienna in dieser Sache selbstverständlich gerne zu einem klärenden Gespräch in den ÖFB einladen. Im Schiedsrichterwesen passieren leider immer wieder Fehler, aber diese a priori mit dem Strafrecht in Verbindung zu bringen, ist bei allem Verständnis für die Situation der Vienna unangebracht."