Admira-Manager Friedl: ‚Es ist traurig, dass man den ÖFB-Verantwortlichen nicht vertrauen kann'

Aufregung herrscht um die Nicht-Berücksichtigung von Oliver Lederer für den kommenden UEFA-Pro-Lizenzkurs, der vom ÖFB veranstaltet wird. Während der ÖFB auf die Nicht-Erfüllung der K.O.-Kriterien verweist, zeigt sich Admira-Manager Alexander Friedl im Ge

 

„Das hätte der ÖFB schon vor einem Jahr wissen können, dass er die Kriterien nicht erfüllen kann", so Admira-Manager Alexander Friedl im Gespräch mit 90minuten.at. „Oliver Lederer hat sehr auf die Aussagen von ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner und Thomas Janeschitz vertraut. Es ist aus meiner Sicht sehr traurig, wenn man den ÖFB-Verantwortlichen anscheinend nicht vertrauen kann", zeigt sich Friedl mehr als enttäuscht. Der ÖFB meint dazu: „Alle Aufnahmeansuchen für Ausbildungskurse können erst nach erfolgter Anmeldung gemäß den gültigen Richtlinien sachlich behandelt werden. Das wurde auch in mehreren Telefonaten mit Oliver Lederer stets so kommuniziert. Daher weist der ÖFB die Behauptung zurück, dass Zusagen nicht eingehalten wurden – es wurde niemals etwas zugesagt."

 

K.O.-Kriterium
Doch ist eine Nominierung von Lederer laut Statuten überhaupt möglich? Der ÖFB sagt klar „nein". Friedl sagt: „Das ist Auslegungssache." Konkret geht es dabei um das K.O.-Kriterium, dass man mindestens ein Jahr als hauptverantwortlicher Trainer in der 2. bis 4. Leistungsstufe tätig gewesen sein muss. Und das zum Zeitpunkt der Anmeldung zum Kurs. (siehe Grafik)

 

 

oefb trainerkriterien

 

In einer Aussendung schreibt der ÖFB heute dazu: „Die Trainerordnung des ÖFB wird nach klaren, einheitlichen und transparenten Kriterien durchgeführt, die auch Herrn Lederer und seinem Verein bekannt sind. Die Ausbildungsverantwortlichen haben eine Verpflichtung gegenüber den Trainerinnen und Trainern aller Leistungsklassen, welche die gültigen Bestimmungen erfüllen. Die Nominierung von Herrn Lederer durch die Bundesliga erfolgte ausdrücklich mit dem Zusatz ‚bei Erfüllung der nötigen KO-Kriterien'. Oliver Lederer erfüllt die KO-Kriterien hinsichtlich Praxisnachweis nicht, daher ist eine Kursaufnahme nicht möglich. Das wurde auch seitens der Bundesliga zur Kenntnis genommen."

 

ÖFB stimmte Ausnahmegenehmigung in der Regionalliga zu
Friedl kritisiert einerseits die Auslegung der UEFA-Kriterien, auf die sich der ÖFB in dieser Entscheidung bezieht. „In Deutschland bezieht man sich auch auf diese Kriterien und dort ist es möglich, dass man auch als Co-Trainer die entsprechende Praxiszeit ableisten kann. Anscheinend gibt es also einen gewissen Spielraum."

 

Friedl kontert jedenfalls der ÖFB-Sicht: „Lederer war in Summe drei Jahre hauptverantwortlich als Juniors Trainer tätig. Im ersten Jahr hat er das Kriterium noch nicht erfüllt, im zweiten Jahr war er in Ausbildung zur A-Lizenz und hatte in der Regionalliga vom ÖFB eine Ausnahmegenehmigung. Das heißt, der ÖFB hat zugestimmt, dass er Cheftrainer der Juniors bleibt und jetzt wird dieses Jahr nicht angerechnet?", fragt sich Friedl.

 

„Warum hat man uns Hoffnungen gemacht?"
Doch dem nicht genug, meint Friedl: „Wenn das so gehandhabt wird, hätte ja dem ÖFB voriges Jahr bereits klar sein müssen, dass er dieses Kriterium so oder so nicht erfüllen kann. Warum hat man ihm und somit auch dem Vereine Hoffnungen gemacht? Wenn wir das gewusst hätten, dann hätten wir Lederer weiter als Juniors-Trainer gemeldet, womit er die Kriterien erfüllt hätte", so der Admira-Manager.

 

Thomas Janeschitz, verantwortlich für die Trainerausbildung beim ÖFB, wollt gegenüber 90minuten.at keine Aussagen tätigen - er verwies auf die ÖFB-eigene Pressestelle. Oliver Lederer genießt trotz dieser Entscheidung das vollste Vertrauen der Admira. „Wir werden auch hier eine Lösung finden", zeigt sich Friedl kämpferisch.