Wie geht es weiter mit den Amateurteams? Streit ist vorprogrammiert
Ein ausgearbeiteter Kompromiss zwischen ÖFB und Bundesliga sieht die Reduktion der Amateurvereine in der Regionalligen auf drei Vereine pro RL vor. Es ist mehr als fraglich, ob dieser Vorschlag von den Vereinen der tipp3-Bundesliga auch angenommen wird. v
Der ÖFB und die Bundesliga haben sich in einer Arbeitssitzung, am 26. Februar, zum Ligenformat bekanntlich darauf verständigt, den Klubs der tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile und der Heute für Morgen Erste Liga im Rahmen der Klubkonferenzen sowie dem Präsidium des ÖFB einen einvernehmlichen Vorschlag zu unterbreiten, der unter anderem vorsieht, dass es weiterhin keine Amateurvereine in der HfMEL geben soll und parallel dazu künftig die Anzahl der Amateurklubs auch den Regionalligen auf drei Vereine pro Liga beschränkt werden.
Was für die Regionalligen Mitte und West eigentlich nicht relevant ist, trifft es die Vereine in der Ost-Region jedoch schon. Derzeit sind mit Rapid, Austria, Mattersburg und Admira vier Amateurvereine der Profiklubs in der Regionalliga. Wenn die Reform angenommen wird, müsste der (schlechteste?) dieser vier Klubs ausscheiden und in der Landesliga weiterkicken.
Rapid-Vertreter: "Haben klare Position"
Es ist daher nicht verwunderlich, dass nicht alle Klubvertreter diesem ausgehandelten Vorschlag zwischen ÖFB und Bundesliga positiv gegenüber stehen. „Bei Rapid wurde dieses Thema natürlich auch intensiv besprochen, vor allem von Sportdirektor Helmut Schulte mit Carsten Jancker (Sportmanager Nachwuchs) und Stefan Ebner (Sportmanager Profis). Wir haben eine sehr klare Position und auch einen Vorschlag, den wir allerdings zuerst den zuständigen Gremien präsentieren und nicht via Medien übermitteln wollen", heißt es von Seiten Rapids auf Nachfrage von 90minuten.at. Die grün-weiße Message scheint klar: Rapid wird diesem Vorschlag nicht zustimmen und ein eigenes Modell vorschlagen.
Admira-Manager Alexander Friedl hält sich noch bedeckt, und will gegenüber 90minuten.at keine Stellungnahme zu diesem Thema abgeben, sondern die morgige Klubkonferenz der Bundesliga abwarten.
Versöhnliche Töne gibt es jedoch aus Favoriten: „ÖFB- und BL-Vertreter haben am 26. Februar versucht, ein Gesamtpaket zu schnüren, das nunmehr in den Klubkonferenzen bzw. in den Landesverbänden diskutiert werden muss. Es ist noch nichts beschlossen, sondern es wurde eine Diskussionsgrundlage für die Gremien erarbeitet, die in allen Landesverbänden Österreichs auch anzuwenden ist. Es ist auch ein wichtiger Aspekt des Lösungsvorschlages, dass in allen drei Regionalligen die gleichen Rahmenbedingungen gelten", sagen die beiden Austria-Vorstände Thomas Parits und Markus Kraetschmer auf Anfrage von 90minuten.at.
„Gangbarer Weg"
„Ein Zwangsabstieg ist aus sportlicher Sicht nie eine gute Lösung, wir haben in der Region Ost durch die vier Akademien eine Sondersituation. Im Lichte des Gesamtkompromisses und möglicher, diskutierter Alternativen wie etwa keine Amateurteams mehr in den Landesverbandsbewerben, erscheint uns die die angeführte Teillösung für die Begrenzung der AMA-Teams in den Regionalligen als gangbarer Weg. Aber es gilt nunmehr die Entscheidung in den Klubgremien der nächsten Woche abzuwarten", ergänzen Parits und Kraetschmer.
Die Klubvertreter treffen morgen Dienstag im Rahmen der Klubkonferenz zusammen, um unter anderem über diese Thematik zu sprechen und Meinungen auszutauschen. Ein Beschluss ist jedoch nicht möglich. Der kann erst im Rahmen einer – derzeit noch nicht ausgerufenen - Hauptversammlung mit 2/3-Mehrheit erfolgen.