Wacker Innsbruck: Vorstand haftet mit 200.000 Euro

Wacker Innsbruck kämpft ums finanzielle Überleben. Bis zum Saisonende sind die fehlenden 700.000 Euro durch Haftungen von Stadt, Land, Sponsoren und Verein gesichert. Der Vorstand haftet persönlich mit 200.000 Euro, wenn das Geld nicht aufgetrieben werden

 

„Aufgrund des Trainerwechsels, der zusätzlichen Verpflichtung von Roman Wallner und einem geringeren Zuschaueraufkommen hat der Verein die Prognose erstellt, dass bis zum Ende der Saison 700.000 Euro auf das laufende Budget fehlen werden", heißt es von Seiten des Vereins auf Anfrage von 90minuten.at.

 

Die fehlenden 700.000 Euro wurden daher auf mehrere Schultern aufgeteilt. Einerseits haften die Stadt Innsbruck, das Land Tirol und die Sponsoren Hypo, Tiwag und Olympia World für insgesamt 500.000 Euro. Die restlichen 200.000 Euro hofft der Verein durch zusätzliche Sponsoren oder einem höheren Zuschauerschnitt aufzutreiben. Sollte dies nicht gelingen, haftet der Vorstand des Vereins persönlich über die 200.000 Euro.

 

Dass dieser Betrag über einen Zuschauerboom lukriert wird, ist fraglich. „Es müssen pro Spiel zwischen 40.000 und 50.000 Euro erwirtschaftet werden, um den Break-Even zu erreichenk", sagt Pressesprecher Felix Kozubek im Gespräch mit 90minuten.at. Dafür ist aber ein höherer Zuschauerschnitt als bisher notwendig, der schätzungsweise bei über 5.000 liegen sollte. Der bisherige Zuschauerschnitt nach 27 Runden liegt mit 4.771 deutlich darunter. Bleibt also nur die Hoffnung neue Sponsoren aufzutreiben.

 

Das Budget-Loch von rund 700.000 Euro wurde der Bundesliga im Rahmen der Abgabe der Lizenzunterlagen am 15. März ebenfalls kommuniziert. Enthalten war eine Absichtserklärung, Garantien für dieses Loch aufzustellen, was mit diesem Beschluss jetzt erreicht wurde.

 

Die Haftung wurde jedoch von allen Vertragspartnern nur mit Auflagen verknüpft. So muss der Verein bis Ende des Jahres 2013 den Profibetrieb in eine GmbH ausgliedern und einen Aufsichtsrat (7-12 Mitglieder) installieren. Dafür ist es notwendig, bis Ende der Saison 2012/13 eine Generalversammlung einzuberufen. Ein Fünf-Jahres-Plan inkl. aller Kosten muss ebenso aufgestellt werden. Weiters sollen die Plätze auf der Süd-Tribüne für gemeinnützige Vereine, etc. günstig zugänglich gemacht werden.