News-Archiv / 2013

The next Bundesliga-Präsident: Hans Rinner vs Karl-Heinz Kopf?

Wenn am 6. Dezember die Hauptversammlung der Bundesliga zusammentritt, steht auch die Wahl zum Bundesliga-Präsidium an. Hans Rinner zeigt Ambitionen, sich wieder aufstellen zu lassen. Doch es formiert sich Widerstand. Als mögliche Alternative gilt der Nat

 

Bis heute, 7. November 24:00 Uhr, kann jeder Klub einen Wahlvorschlag abgeben. Den Klubs der obersten Spielklasse steht dabei unter anderem das Vorschlagsrecht für den Präsidenten zu, die HfMEL-Klubs können den 2. Vizepräsident vorschlagen.

 

„Wollen Entscheidung mit breitem Konsens"
Die Wahlvorschläge werden danach vom dreiköpfigen Wahlausschuss (Markus Kraetschmer, Volker Viechtbauer, Erwin Fuchs), dem Bundesliga-Vizepräsident und Austria-Manager Markus Kraetschmer vorsteht, evaluiert. „Wir werden die Liste auswerten und dann sehen, ob sich ein Wahlvorschlag mit breitem Konsens abzeichnet oder nicht. Wir sind in der Vergangenheit immer gut damit gefahren, Entscheidungen mit breitem Konsens zu treffen. Dieses Ziel haben wir auch dieses Mal", so Kraetschmer im Gespräch mit 90minuten.at.

 

Über die bisher eingegangenen Wahlvorschläge schweigt Kraetschmer – nicht zuletzt deswegen, weil noch nicht alle Klubs ihre Vorschläge abgegeben haben und er diese dadurch nicht beeinflussen will. Wenn sich kein eindeutiger Favorit aufgrund der Wahlvorschläge herauskristallisiert, kann es auch sein, dass mehrere Wahlvorschläge der Hauptversammlung am 6. Dezember vorgelegt werden. Kraetschmer will bei der Ausarbeitung der Vorschläge zudem auch auf eine regionale Verteilung achten.

 

Rinner lange Zeit einziger Kandidat
Seit 2009 übt Hans Rinner das Amt des Bundesliga-Präsidenten aus. Seine Performance wird nicht von allen Klubs positiv beurteilt, vor allem jene der Heute für Morgen Erste Liga stehen dem Ex-Sturm-Präsidenten kritisch gegenüber. Mangels Alternativkandidaten sah es lange Zeit so aus, als ob der Steirer und Ex-Sturm-Präsident sich ein weiteres Mal zum obersten Vertreter der Bundesliga küren könnte. Doch der gewünschte breite Konsens wackelt.

 

Alternative Karl-Heinz Kopf?
In den letzten Wochen wurde eifrig hinter den Kulissen eine Alternative gesucht – und möglicherweise auch gefunden. Karl Heinz Kopf, Aufsichtsratsvorsitzender des SCR Altach, hat bei einigen HfMEL-Klubs gute Karten. Nach seinem Wechsel vom ÖVP-Klubchef ins „neutrale" Amt des Nationalratspräsidenten fällt nun auch die politische Hürde weg. Auf Anfrage von 90minuten.at wollte sich Kopf dazu jedoch nicht äußern. Ob er sich schlussendlich aufstellen lässt, werden die Wochen vor dem 6. Dezember zeigen. Aufgrund des Vorschlagsrecht braucht Kopf zumindest einen Verein aus der tipp3-Bundesliga, der ihn aufstellt.

 
Rinner selbst sagt im Gespräch mit 90minuten.at auf eine mögliche Kandidatur: "Dazu werde ich mich nicht äußern", und ergänzt: "Wir hatten eine Klubkonferenz in Salzburg vor ein paar Wochen. Wir haben das mit den Klubs besprochen. Die Entscheidung liegt bei den Klubs." Alles andere als eine Kandidatur Rinners wäre eine große Überraschung.

 

Kampfabstimmung nicht gewünscht

Dem Vernehmen nach wollen beide potenziellen Bundesliga-Präsidentschafts-Kandidaten eine Kampfabstimmung vermeiden. Ein Szenario, das nicht nur der Bundesliga sondern möglicherweise auch dem amtierenden Hans Rinner in die Karten spielt, denn Kopf gilt aufgrund seiner politischen Färbung und Funktion bei den einflussreichen Wiener Klubs als mögliches NoGo. Und eine Entscheidung gegen den Willen von Rapid und Austria ist im Sinne des breiten Konsens nur schwer denkbar.

 

Gewissheit wird jedenfalls der 6. Dezember bringen, bei dem alle Klubs bis auf Liefering über das 8-köpfige Bundesliga-Präsidium abstimmen werden. Der Wahlausschuss wird daher in den kommenden Wochen gefordert sein, hinter den Kulissen die Stimmung der Vereine abzuklopfen. Kraetschmer: „Wir haben uns in den vergangenen Jahren dadurch ausgezeichnet, intensive und gute Diskussionen im Vorfeld zu führen, aber Kampfabstimmungen zu vermeiden. Das wäre auch dieses Mal unser Ziel, denn die Solidarität der 20 Vereine ist besonders für die österreichische Liga von enormer Bedeutung." In diesem Sinne bleibt abzuwarten, ob der gewünschte breite Konsens einen möglichen Wunsch nach Erneuerung an der Spitze der Bundesliga verhindert oder nicht.

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