Sesselspiele auf der Hohen Warte
Der Manager der Vienna, der auch gleichzeitig Vizepräsident der Vienna ist, muss seinen Sessel räumen. Aber nur den Sessel des Managers. Ihm nachfolgen als Vienna-Manager wird der andere Vizepräsident der Vienna. Den Sessel des Vizepräsidenten räumt er ab
Wolfgang Markytan muss ein beschäftigter Mann sein. Bis vor ein paar Tagen war er Manager bei der Vienna, zudem scheint er im Team der Bildung der Wiener SPÖ auf. Dem nicht genug ist er auch noch Vizepräsident und Schriftführer der Vienna. Das heißt, er sitzt im Präsidium eines Vereins, in dem er auch als Manager arbeitet. Die Arbeit als Manager wird beurteilt durch das Präsidium. Eine schräge Optik. Schien die Herren auf der Hohen Warte aber bisher nicht weiter zu stören.
Markytan fehlt die Zeit
Vor ein paar Tagen wurde Markytan jedoch seines Amtes enthoben. Oder wie es Vienna-Präsident Herbert Dvoracek gegenüber 90minuten.at sagt: „Markytan absolviert momentan auch die Akademie der Bundesliga, hat dadurch nicht die Zeit, übernimmt den Posten nach Abschluss der Ausbildung wieder." Irgendwann also ist es auch für den emsigsten Menschen zu viel und man muss Abstriche machen. Wobei man aus dem Vienna-Umfeld hört, dass sich Markytan auf der Hohen Warte sowieso nicht überarbeitet haben soll.
Doch jetzt wird alles anders – oder doch nicht? Seit wenigen Tagen bekleidet Christian Bodizs das Amt des Vienna-Managers. Da war doch was, oder? Genau! Bodizs ist ebenfalls Vizepräsident der Vienna. Sein Amt als Vizepräsident wird Bodizs nicht ruhen lassen. Dvoracek und Bodzis sind Freunde, auch beruflich in der Privatwirtschaft oft zusammen anzutreffen. Nicht immer mit angenehmen Folgen (siehe hier oder hier oder hier).
Vizepräsident, Finanzreferent und jetzt auch Vienna-Manager
Die Konstellation stellt sich also wie folgt dar: Vienna-Präsident Dvoracek installiert seinen Freund, der gleichzeitig auch Vienna-Vizepräsident ist, als Vienna-Manager. Man darf davon ausgehen, dass die Kontrolltätigkeit des Präsidiums gegenüber dem Management Bodizs enden wollend ist. Dvoracek sieht darin kein Problem: „Das ist doch genau die gleiche Situation wie bei Markytan. Der Manager wird von drei Präsidiumsmitgliedern überprüft sowie vom Aufsichtsrat."
Bleibt am Ende nur noch zu hoffen, dass Christian Bodizs die notwendige Zeit für seine Tätigkeit als Vienna-Manager aufbringen kann. Schließlich ist er parallel auch noch zumindest als Geschäftsführer für die Marx Media Vienna GmbH sowie für die Red Media TV GmbH tätig. Vielleicht kann er sich bei Wolfgang Markytan ein bisschen Rat holen, wie man so viele Tätigkeiten vereinbaren kann.