Neue UEFA-Idee: Nations League statt Testspiele
Geht es nach der UEFA, könnte schon bald anstelle der wenig attraktiven Testländerspiele eine Meisterschaft für Nationalteams ins Leben gerufen werden. ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig findet die Idee interessant, da die Vermarktung von Testspielen immer
Die UEFA spielt mit dem Gedanken, mit der „Nations League" eine Art Meisterschaft für Nationalteams ins Leben zu rufen, um die mittlerweile unattraktiven Testländerspiele zu ersetzen. Die Idee wurde erstmals bei der UEFA-Exekutivtagung im September in Dubrovnik präsentiert, wie auch ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig gegenüber 90minuten.at bestätigt. Erstmals umgesetzt könnte die Idee ab 2018 werden.
Schwierige Suche nach attraktiven Testspielgegnern
„Es ist kein Geheimnis mehr, dass sich viele Länder schwer tun, attraktive Testländerspieler auf die Beine zu stellen. Dieser Trend hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt, es betrifft vor allem die mittleren Nationen wie Österreich und darunter", sagt Ludwig im Interview mit 90minuten.at.
Laut Ludwig wurden auch bereits ein paar Ideen besprochen, konkrete Modelle gibt es jedoch noch nicht. Das Thema steht beim nächsten UEFA-Treffen am 12. November erneut auf der Tagesordnung.
Gruppen nach Ranking?
Eine Idee: In der Nations League könnten acht oder neun Gruppen nach unterschiedlicher Spielstärke gebildet werden, Auf- und Abstieg inklusive. Deutschland würde in einer Top-Gruppe mit Teams wie Spanien, Frankreich, Niederlande, England, Italien oder Portugal spielen.
Davon hält Ludwig jedoch wenig: „So wie ich die Stimmung in Dubrovnik einschätze, wird diese Idee keine Mehrheit finden, denn ein Bewerb wo wieder nur die Großen untereinander spielen, findet logischerweise bei den vielen kleineren Verbänden keinen Anklang."
UEFA-Zentralvermarktung als Impuls
Das neue Modell ist jedenfalls auch in Zusammenhang mit der Zentralvermarktung zu sehen. Die TV-Rechte der Qualifikationsspiele werden künftig nur durch die UEFA vermarktet. Die Idee der UEFA: Eine Nations League würde die Spiele aufwerten und bessere Vermarktungsergebnisse erzielen. Auf keinen Fall soll der Spielkalender weiter aufgebläht werden.
Ludwig: „Freundschaftsspiele sind sicherlich schwerer zu vermarkten als ein neuer ergänzender Bewerb. Einige Verbände haben auch die Sponsoring- und Marketing-Rechte an die UEFA abgegeben, andere wie der ÖFB nur die TV-Rechte. Die UEFA versucht jetzt herauszufinden, was der größte gemeinsame Nenner ist", so Ludwig. Der ÖFB-General steht der neuen Idee jedenfalls offen gegenüber. "Entscheidend ist, wie das konkrete Modell dann am Ende aussieht."
UEFA steht unter Erfolgsdruck
Die UEFA steht daher unter Erfolgsdruck. „Wie wird sich die Zentralvermarktung auswirken. Eine erste Tendenz wird die Quali zu Euro 2016 zeigen", so Ludwig, der auch verrät, wie der Qualifikations-Modus nach jetzigem Stand aussehen wird: „Neun Gruppen, die ersten beiden jeder Gruppe qualifizieren sich fix für die EM, die fünf besten Drittplatzierten ebenfalls, der 24. Platz geht an Veranstalter Frankreich." Doch auch dieser Modus ist noch nicht in Stein gemeißelt.