‚Das ist eine grundsätzliche Geschichte'
Das Futsal-Turnier Murexin Futsal Cup, das aufgrund der Nichtbesetzung von Schiedsrichtern durch den niederösterreichischen Fußballverband abgesagt werden musste, schlägt hohe Wellen. „Das ist eine grundsätzliche Geschichte", sagt Ludwig Binder, Präsident
„Das ist eine grundsätzliche Geschichte. Es gibt eine Vereinbarung zwischen dem ÖFB und Futsal, dass die Bereitstellung von Schiedsrichtern bis 15. Februar zu erfolgen hat und keinen Tag länger. Diese Vereinbarung jetzt einfach zu dehnen, spielt es mit uns nicht", so Ludwig Binder im Gespräch mit 90minuten.at. Binder kritisiert zudem, dass es keine weiteren Gespräche sondern nur eine einfache formlose Schiedsrichteranforderung gegeben hat.
„Schiefe Optik"
Für ÖFB-Futsal-Koordinator Markus Kopecky ist durch diesen Vorfall eine „schiefe Optik" entstanden. „Es ist so, dass die Landesverbände entscheiden, welche Spiele er besetzen möchte und welche nicht. Herr Binder beruft sich jedoch auf Statuten, die für offizielle Bewerbe gelten. Der Murexin Futsal Cup ist jedoch kein Meisterschaftsbewerb, sondern ein selbst organisiertes Turnier", so Kopecky im Gespräch mit 90minuten.at, der die Gremien des ÖFB gefordert sieht, eine generelle Lösung für freundschaftliche Spiele zu finden.
Kopecky verweist auch auch auf das Beispiel Salzburg, wo im Winter auf eine komplette Hallensaison Futsal umgestellt wurde. Dies war möglich, weil sich der Verband bei der Besetzung der Schiedsrichter flexibel zeigte. Flexibilität, die anscheinend im niederösterreichischen Verband nicht vorhanden ist.
Die offzielle Meinung des ÖFB setzt auf eine zukünftige Regelung, wie von Kopecky gefordert: "Der reguläre Futsal-Meisterschaftsbetrieb läuft von 15. November bis 15. Februar des Folgejahres. Darüberhinausgehende Schiedsrichterbesetzungen liegen im Kompetenzbereich des jeweiligen Landesverbandes. Die Thematik der Schiedsrichterbesetzung von Futsal-Spielen außerhalb der regulären Saison wird aber, im Sinne einer einvernehmlichen und zukunftsorientierten Lösung, im Komitee für Breiten- und Trendfußball behandelt werden", heißt es auf Anfrage von 90minuten.at offiziell von Seiten des Verbandes.
Fazit: Verloren hat in diesem Fall keine Mannschaft im Rahmen dieses Turniers, sondern der gesamte Futsal-Sport in Österreich. Ein Machtkampf, der wieder einmal am Rücken der Sportler ausgetragen wird.