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Stehsatz der Woche, Vol 4: Zoran Barišić

Den Stehsatz der Woche geht dieses Mal an Rapid-Geschäftsführer Sport Zoran Barišić. Das liegt daran, weil er am Sonntag vollmundig verkündete, die Rollbalken bezüglich Transfers wären runter - um am nächsten Tag Thomas Murg zu verkaufen.

Zoran Barišić (Geschäftsführer SK Rapid) sagte noch am Sonntag bei Sky auf die Frage, ob Thomas Murg am Dienstag noch SCR-Kicker wäre: "Ich gehe davon aus, es ist aber nichts auszuschließen. Stand jetzt gehe ich davon aus. Es gibt Interessenten. Jetzt, so kurz vor Schluss Spieler abzugeben, bei denen der Preis nicht passt, machen wir nicht. Deshalb würde ich sagen, dass der Rollbalken geschlossen ist. Es wird immer eine Schmerzgrenze geben. Nichts und niemand ist unverkäuflich. Der Preis muss passen, er muss marktüblich sein. Wir verlangen ja nicht viel zu viel."

"Jetzt, so kurz vor Schluss Spieler abzugeben, bei denen der Preis nicht passt, machen wir nicht. Deshalb würde ich sagen, dass der Rollbalken geschlossen ist. " - Stehsatz der Woche

90minuten.at-Fazit: Auch wenn Zoran Barišić seine Worte weise wählt und einen Transfer nicht ausschließt, muss dem erfahrenen Ex-Trainer und Funktionär schon klar gewesen sein, wie Headline-tauglich der Sager 'Die Rollbalken sind unten' sein würde. In der Headline oder der Subheadline bei beispielsweise Sky Sport Austria, Laola1.at oder der Krone war davon zu lesen, nicht von dem mögichen Preis. Das muss er gewusst haben. Dennoch sagte er es. Wiegte die Rapid-Fans, die sich grade erst an den Offensivzauber von Fountas - Kara - Murg gewöhnt hatten, in Sicherheit. Damit macht man sich letztlich nämlich unglaubwürdig bei der eigenen Community.

 

Schon länger klar

Nachher ist man immer g'scheiter, das ist klar. Aber Thomas Murg war schon länger Gegenstand von Transferspekulationen, auch wenn es laut Barišić kein "Notverkauf" war, war logisch, dass der finanziell durch schwierige Zeiten gehende Rekordmeister auf eine (kolportierte) Millionenablöse einerseits nicht verzichten wird wollen, andererseits der Spieler selbst wohl schon länger den Wunsch deponiert hatte, wechseln zu wollen. Vielleicht gehört es ja auch zum verhandlerischen Kleinklein, am Sonntag a) zu sagen, um b) machen zu wollen, nur eben teurer. Und so schnell, wie man Marcel Ritzmaier geliehen hatte, war man drauf vorbereitet. Da stellt sich die Frage: Warum lässt man einen Stehsatz ab, wenn das Gegenteil hoch wahrscheinlich ist?

 

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