Foto: © GEPA

Mehr Fans bei den Spielen: Das Happel-Stadion als Alternative für Rapid und Austria?

Im September könnten Fans ein Comeback in den Stadien feiern. Sollte es wie zu erwarten zu Beschränkungen bei der Auslastung der Sitzplätze kommen, wäre das Happel-Stadion eine Option, um mehr Personen ein Live-Erlebnis zu ermöglichen. Rapid und Austria blocken jedoch ab.

Keine Rapid- oder Austria-News mehr versäumen:

++ 90minuten.at-Exklusiv ++ Von Michael Fiala

 

Ungarn, Polen, Russland und nun auch Bulgarien: Immer mehr Länder erlauben in naher Zukunft, dass zumindest ein Teil der Fans künftig wieder Spiele live im Stadion verfolgen kann. Auch in Österreich wird dieses Thema diskutiert. Am Dienstag gab es dazu Gespräche zwischen den Ministerien, ÖFB und Bundesliga. Sportminister Werner Kogler zeigte sich zuletzt in der Sky-Sendung „Talk und Tore“ vorsichtig optimistisch.

 

Nicht jeder Platz darf besetzt werden

Auch Rapid und Austria arbeiten derzeit so wie die Bundesliga an einem Konzept, wie man das Comeback der Fans in den Stadien realisieren kann. Details wollen Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek und Austria-Vorstand Markus Kraetschmer dazu noch nicht verraten.

„Der SK Rapid spielt Fußball für seine Fans. Wir hoffen, dass wir mit September das Allianz Stadion möglichst wieder in Vollbetrieb nehmen können. Aus Verantwortung gegenüber unseren Fans, aber auch der Sorgfaltspflicht, setzen wir uns aber selbstverständlich sowohl klubintern als auch in den zuständigen Liga-Arbeitsgruppen mit diversen Szenerien auseinander“, sagt Peschek gegenüber sportsbusiness.at.

Auch für Markus Kraetschmer ist klar, dass es bald wieder Fans in den Stadien geben muss: „Natürlich machen wir uns bereits seit einigen Wochen sehr intensiv Gedanken darüber, nach dem Etappenziel mit der Umsetzung von Geisterspielen haben wir immer betont, dass diese Lösung nur als Brücke zur Sicherung der wirtschaftlichen Existenz der Klubs anzusehen ist und wir alles dafür tun wollen und müssen, schnellstmöglich wieder mit Publikum in allen Bereichen Spiele abhalten zu können. Wir sind diesbezüglich auch schon im regen Austausch mit den (lokalen) Behörden und auch in der BL-internen Arbeitsgruppe aktiv eingebunden.“

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

30 Prozent Auslastung als Hürde?

Was die Pläne der diversen Länder eint, ist der Umstand, dass in der ersten Phase der Zulassung von Fans nicht jeder Platz besetzt werden darf. In Bulgarien dürfen zum Beispiel nur 30 Prozent der Plätze vergeben werden, denn die Distanz zu anderen Personen muss gewährleistet sein.

Damit ist aber auch klar: Für ein Rapid-Heimspiel könnten bei einer 30%igen Auslastung nur rund 8.500 Fans zugelassen werden, in der Generali-Arena könnten dann nur etwa 5.300 Fans Platz finden. Betrachtet man den Zuschauerschnitt der beiden Vereine, so wäre das vor allem für Rapid ein herber Einschnitt. Wäre daher das Happel-Stadion eine Alternative? Bei einer Auslastung von 30 Prozent könnten so immerhin knapp über 15.000 Personen ein Match verfolgen.

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

Deine Stimme zählt:

Happel-Stadion (noch) kein Thema

Von Markus Kraetschmer kommt dazu ein klares Nein: „Das ist für uns kein Thema, die Generali-Arena ist unsere Heimstätte. Aus Gründen des Heimvorteils, der Stimmung im Stadion, ökonomischen Gesichtspunkten und natürlich auch der Verfügbarkeit des Happel-Stadions, wo ja auch viele Veranstaltungen unterjährig stattfinden, macht eine Verlegung keinen Sinn. Demnach ginge es in dieser kurzen Frist auch gar nicht“, so Kraetschmer, der ergänzt: „Allerdings sind wir sehr wohl der Meinung, dass es zwar einerseits ein Gesamtkonzept geben muss, dass auf der Ebene der Ministerien mit der Bundesliga und dem ÖFB abgestimmt wird, andererseits dennoch das einzelne Stadion wiederum einzeln zu beurteilen ist, da es hier spezifische Situationen im Bereich der Anzahl der Zugänge, Größe der VIP Räume etc. gibt! Unser großes Ziel bleibt es, die Saison 20/21 mit möglichst vielen Zusehern im Stadion beginnen zu können, eventuell ausgewählte Spiele im JULI 2020 (zB Play-Off Begegnungen, HYBET Liga) als Testlauf zu offerieren, aber dies muss vom BL-Vorstand noch endverhandelt werden.“

Bei Rapid hat man eine ähnliche Zielsetzung: „Das Happel-Stadion ist gegenwärtig nicht Teil unserer Überlegungen. Unsere Heimat ist das Allianz Stadion in Hütteldorf. Unsere Zielsetzung ist daher, dort vor gewohnter Kulisse - mit den zur jeweiligen Zeit notwendigen Schutzmaßnahmen für Akteure und Zuschauer - wieder Fußball vor unseren fantastischen Fans zu spielen“, sagt Peschek gegenüber sportsbusiness.at.

 

>> Zum Bericht von sportsbusiness.at - Alternative Happel-Stadion: Austria sagt “nein”, Rapid hat Allianz Stadions “als Ziel”

90minuten.at-TV: Das neue Everton Stadion

Schon gelesen?