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Lizenzanträge: Der neuen zweiten Liga fehlen Vereine

32 Vereine haben um eine Lizenz für die Bundesliga und die neue zweite Liga angesucht. Aus jetziger Sicht ist aber auch klar: Die neue zweite Liga wird nach dem Stand der jetzigen Regelungen zu wenig Klubs haben.

Von Michael Fiala

 

Wie viele Vereine in der neuen zweiten Liga spielen werden, ist aktuell offen. Fest steht jetzt schon allerdings, dass es auf Basis der aktuellen ÖFB-Regelungen zu wenig Vereine sein werden. Wenn man davon ausgeht, dass jeder Klub, der um eine Lizenz angesucht hat, auch eine Lizenz bekommt, sieht der aktuelle Stand wie folgt aus:

  

- Von den 16 Vereinen, die um eine Lizenz für die höchste Spielklasse angesucht haben, werden 12 Vereine in der Bundesliga spielen können. Die restlichen vier Vereine spielen in der neuen zweiten Liga. 

- Von den 16 restlichen Vereinen, die um eine Lizenz für die neue zweite Liga angesucht haben, werden nicht alle in der neuen zweiten Liga spielen können. Das liegt an unterschiedlichen ÖFB-Regelungen. Aktuell dürften etwa pro Saison maximal drei Vereine aus einer Regionalliga in die nächst höhere Spielklasse aufsteigen.

- Aus der aktuellen Sky Go Ersten Liga haben der FAC, Blau Weiß Linz, Liefering und Wattens um eine Lizenz für die zweite Liga angesucht. Zu den vier Vereinen, die nicht in der Bundesliga spielen können, kommen somit weitere vier Vereine dazu. Damit fehlen weitere acht Vereine, um auf 16 Klubs zu kommen.

- Aus der Regionalliga Ost haben FC Karabakh, SKU Ertl Glas Amstetten, SV Horn und FK Austria Wien Amateure, SK Rapid Wien II angesucht. Maximal drei Vereine dürfen jedoch aufsteigen. 

- Aus der Regionalliga Mitte haben FC Juniors OÖ, SK Austria Klagenfurt, SK Vorwärts Steyr, SV Allerheiligen, SV Lafnitz und Sturm Graz Amateure angesucht. Auch hier dürfen maximal drei Vereine aufsteigen. 

- Aus der Regionalliga West hat lediglich FC Wacker Innsbruck II um eine Lizenz angesucht. Wacker Innsbruck II darf jedoch nur aufsteigen, wenn man aus sportlicher Sicht besser liegt als zumindest einer der drei anderen Amateur-Vereine von Austria, Rapid oder Sturm, sofern sich diese drei Vereine aus sportlicher Sicht in ihrer Liga für den Aufstieg qualifzieren, was derzeit nicht gegeben wäre. Stand heute steigt also mit Wacker Innsbruck II ein Verein aus der RLW auf.

- Immer unter der Voraussetzung, dass alle Vereine zumindest eine Lizenz für die neue zweite Liga ausgestellt bekommen, sieht es Stand jetzt wiefolgt aus: Im Optimalfall stehen der neuen zweiten Liga also 15 Vereine zur Verfügung, sollte Wacker Innsbruck II das am schlechtesten platzierte Amateurteam der Bundesliga-Klubs sein und alle anderen drei (Sturm, Rapid, Austria) den sportlichen Aufstieg schaffen, sogar nur 14 Vereine. Aktuell sind die Tiroler von den vier Vereinen am schlechtesten platziert: Derzeit liegen die Innsbrucker in der RLW auf Rang 8, Austria und Rapid auf den Plätzen 4 und 5, Sturm Graz in der RLM auf Rang vier. Aus der RLO würde derzeit neben Horn und Amstetten jedoch nur die Austria aufsteigen, Rapid als viertgereihte Mannschaft nicht. Sturm wäre aus der RLM derzeit eines der drei Teams. 

 

"Es wäre ein Armutszeugnis, wenn wir mit einem Torso in die neue zweite Liga starten." - Leo Windtner

"Es wäre ein Armutszeugnis"

Zur aktuellen Situation - noch vor Bekanntgabe der Lizenzeinreichungen der Bundesliga - hat dazu auch ÖFB-Präsident Leo Windtner im Rahmen einer ÖFB-Pressekonferenz am Freitag-Vormittag gemeint: „Es wäre ein Armutszeugnis, wenn wir mit einem Torso in die neue zweite Liga starten. Wir müssen daher alles unternehmen, um die Zweite Liga mit 16 Vereinen auszustatten“, so ÖFB-Präsident Leo Windtner dazu, der warnt: „Wenn es weniger Vereine wären, hätte die Reform von Haus aus eine Delle.“

Ob man daher gegebenenfalls die Regelung aufheben müsste, wonach nicht mehr als drei Vereine aus der Regionalliga pro Saison aufsteigen dürfen, wollte Windtner nicht bestätigen, denn „es geht auch um die dritte Ebene, das ist die entscheidende Schnittstelle“, so der ÖFB-Präsident, der ergänzt: „Wir haben eine aktuelle Beschlusslage. Wir müssen uns mit jetzt auch noch einmal mit der Bundesliga zusammensetzen, damit der Start auf zweiten Ebene so stattfinden kann wie geplant.“

 

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