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Michael Krammer: „Platzsturm 2011 hatte auch keine negativen Effekte für Sponsoren"

Rapid-Präsident Michael Krammer sieht aufgrund der Vorkommnisse in den letzten Wochen keine negativen Auswirkungen für die eigenen Sponsoren. Bei der aktuellen Frage der Free-TV-Verwertung stellt sich Krammer klar gegen A1TV.

Von Michael Fiala

 

Im Rahmen der Präsentation des Sponsoringbarometers von Focus, der den Bruttowerbewert der Sponsoren in Print und TV errechnet, war auch Rapid-Präsident Michael Krammer am Podium mit dabei, um seine Sicht der Dinge aus Sicht der Praxis zu erzählen. Ein Thema dabei war auch die Frage, ob sich Ereignisse wie beim vergangenen Wiener Derby negativ auf das Image der Sponsoren auswirken.

 

Platzsturm hat keine negativen Effekte gebracht

Für Krammer färben derartiger Ereignisse nicht negativ auf das Image ab: „Ich war beim Platzsturm im Jahr 2011 noch auf der anderen Seite als Sponsor von Orange dabei. Als der Platzsturm stattgefunden hat, ist auch die LED-Bande bei den Fans defekt gewesen, was zur Folge hatte, dass die  Orange-Message „Orange ist grün-weiß, zusammen sind wir mehr“ minutenlang live auf ORFEins zu lesen war“, erzählt der aktuelle Rapid-Präsident, der ergänzt: „Wir haben daraufhin eine Befragung gemacht, weil unsere Konzernmutter in Paris das überprüfen wollte. Es hat für Orange und den Kunden gar keinen negativen Imageeffekt gebracht", meint Krammer.

Zuletzt gab es jedoch bereits erste Kritik von Sponsoren: „Ich bin kein Freund von Pauschal-Verurteilungen, aber nun ist hartes und konsequentes Durchgreifen notwendig, sonst gefährdet man nachhaltig das Gesamtkunstwerk Rapid. Die vielen positiven Aspekte der Rapid-Fanarbeit werden hierdurch komplett in den Hintergrund gedrängt – was sehr schade ist", meinte etwa tipp3-CEO Philip Newald nach den Vorfällen beim Wiener Derby.

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Die aktuellen Transparente mit Kritik an der Vereinsführung, dass diese vor den Medien in die Knie geht, sieht Krammer gelassen: „Das ist freie Meinungsäußerung. Die Fans, die im Block West stehen, sind nicht auf meiner Payroll. Ich kann ihnen daher nicht anschaffen, was sie zu tun haben“, so Krammer weiter, der ergänzt: „Es gibt Rahmenbedingungen, die von der Liga, den Klubs und dem Gesetzgeber vorgegeben werden. Diese werden exekutiert.“

"Wir sind weiterhin höchst interessiert daran, dass Fußball nicht ausschließlich hinter einer Paywall stattfindet" - Michael Krammer

Krammer gegen A1TV als Bundesliga-Partner

Auch zum Thema TV-Vertrag äußerte sich Krammer im Rahmen der Pressekonferenz und meinte bezugnehmend auf das Gerücht, dass A1TV ab 2018/19 die vier Live-Spiele im Free-TV übertragen könnte: "Wir sind weiterhin höchst interessiert daran, dass Fußball nicht ausschließlich hinter einer Paywall stattfindet", so Krammer. Auf Nachfrage, ob er daher gegen A1TV sei, meinte er: „Das hören Sie richtig heraus.“ Der Rapid-Präsident meint zudem: „Vier FreeTV-Spiele auf einem reichweitenstarken Kanal wären für Sky der optimale Teaser, um noch mehr Abos zu verkaufen.“ Die Entscheidung, wer die Free-TV-Rechte bekommt, liegt bei Sky. Die Liga hat ein Mitspracherecht, kann aber kein Veto einlegen. Krammer rechnet damit, dass der Vertrag in den nächsten vier bis sechs Wochen fixiert wird: „Solang darf es nicht mehr dauern“, meint der Rapid-Präsident in Anspielung auf die kommende Saison, die im Juli 2018 starten wird.

 

Focus errechnete mit dem Sponsoringbarometer in diesem Zusammenhang auch, welchen Anteil der ORF an den Bruttowerbewerten der Bundesliga beisteuert. Demnach generieren die Tageszeitungen 48%, Sky 28% und der ORF 22%. Das Match mit dem höchsten Werbewert im vergangenen Jahr war übrigens die Partie zwischen Rapid und Red Bull Salzburg mit einem Wert von 2,2 Mio. Euro. Im Vergleich dazu: Die Herren Abfahrt aus Kitzbühel erreicht 15,9 Mio. Euro.

 

Online-Rechte an Klubs

Ein weiteres Mal bekräftige Krammer auch die Tatsache, dass sich die Vereine die Online-Rechte an den eigenen Spielen sichern konnten, die drei Stunden zeitversetzt auf den jeweiligen Vereinsplattformen für Mitglieder und Abonnenten ausgestrahlt werden können. Zudem können die Klubs Highlights und alle Tore zeigen, was künftig verstärkt in eigene Produktionen wie Rapid-TV fließen soll.

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