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Causa Monschein: Was droht der Austria? Was droht Monschein? Was der Admira?

Im Interview mit business.90minuten.at spricht Rechtsanwältin Christina Toth über die möglichen Auswirkungen der Causa Monschein für Admira, Austria und Monschein selbst.

business.90minuten.at: Die Wiener Austria hat Christoph Monschein unter Vertrag genommen, da sie der Meinung sind, dass der letztgültige Vertrag von Monschein mit Flyeralarm Admira nicht mehr Aufrecht ist. Man muss davon ausgehen, dass sich die Austria ihrer Sache  ziemlich sicher ist, oder?

Christina Toth: Das Management der Austria ist top professionell und hat mit Sicherheit alle Risiken abgewogen.

 

business.90minuten.at: Welche Konsequenzen drohen der Austria, wenn der Vertrag mit der Admira im Endeffekt doch für gültig erklärt wird?

Toth: Hier gilt es die arbeitsrechtliche Situation einerseits und die verbandsrechtliche andererseits zu unterscheiden. Arbeitsrechtlich wird wenig passieren, zumal es sich hier um ein Vertragsverhältnis zwischen der Admira und Monschein handelt, das allenfalls zur Diskussion steht. Verbandsrechtlich sieht es etwas anders aus. Sollte  der Vertrag als aufrecht eingestuft werden, dann wird zu prüfen sein, inwieweit die Austria möglicherweise Monschein zum Vertragsbruch verleitet hat. Dann droht als Sanktion nämlich ein Transferverbot. Wie lange dies dauert, entscheiden dann die Gremien der Bundesliga. Ich denke daher wie gesagt, dass man sich den Schritt bei der Austria schon sehr gut überlegt hat.

 

business.90minuten.at: Welche Konsequenzen drohen Monschein, wenn der Vertrag mit der Admira doch noch aufrecht sein sollte?

Toth: Für Monschein hätte dies zweierlei Konsequenzen. Einerseits könnte das Arbeitsgericht feststellen, dass das Arbeitsverhältnis vertragswidrig gekündigt wurde. In dem Fall würde er der Admira schadenersatzpflichtig werden. Wie sich der Schaden zusammensetzt ist dann gar nicht so einfach zu beurteilen, in der Vergangenheit hat man angenommen, dass dem Verein zumindest das zusteht, was er dem Spieler gezahlt hätte. Das wäre dann wohl ein Jahresgehalt samt womöglich einer durchschnittlichen Punkteprämie. Ganz ehrlich: das ist mit Sicherheit immer noch wesentlich weniger, als die Admira an Ablöse gefordert hat.

 

>>> Zum gesamten Interview -> Welche Konsequenzen hat Monschein von Seiten des Verbands zu fürchten, können auch die Spielerberater zur Rechenschaft gezogen werden und was müssen Vereine künftig beachten?

 

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