Momentum am Montag: Es geht auch ohne Alaba und Arnautovic

Das überraschend überzeugende 2:1 in Oslo zeigt, dass trotz monatelanger Corona-Pause die Verantwortung im Nationalteam mittlerweile von mehreren Spielern getragen werden kann.

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Der Schlusspfiff, der dem österreichischen Herrennationalteam drei Punkte zum Nations League-Auftakt bescherte, ist unser Momentum am Montag.

Teamchef Franco Foda hatte im Vorfeld von Problemen gesprochen, da die Trainings der Kicker unterschiedlich waren in den letzten Monaten. Vielleicht hat der Deutsche aber auch vergessen, dass das letzte A-Ländermatch gegen Lettland war. Eine grausige Leistung an einem grausigen Novembertag. Schon damals fehlten einige Stammkräfte. Kurz zuvor hatte sich das Team für die EM qualifziert, ein 2:1 gegen Mazedonien war das. Vor allem in der Offensive fehlten im Vergleich dieser beiden Spiele viele. Für Marko Arnautovic war es coronabedingt zu umständlich, David Alaba bekam eine Ruhepause nach dem intensiven August, Valentino Lazaro ist verletzt. Kapitän Julian Baumgartlinger saß auf der Bank, er hat noch zu wenig Trainings absolviert.

 

Biedere Norweger, aber dennoch

Nun kann man anmerken, dass Teams von Lars Lagerbäck nicht grundsätzlich gerne Offensivfeuerwerke abbrennen. Allerdings ist Österreich generell ein gern gesehener Gast, dass die Kicker lieber daheim als auswärts gewinnen oder punkten oder gut spielen, ist eigentlich schon Kulturgut. Und, siehe zweiter Anzug in Lettland, man kann immer und überall verlieren. Das tat Österreich nicht. Das Team presste angeführt von Marcel Sabitzer an, die Ersatzleute machten einen guten Job. Michael Gregoritsch traf, dafür sind Stürmer da. Christoph Baumgartner zeigte bei seinem Debüt eine gute Leistung, sein Gegenüber Karim Onisiwo, etwas überraschend aufgeboten, war für den Elfer mitverantwortlich und fügte sich ebenfalls ein. Dass Sabitzer mit Kapitänsbinde und den Hintermännern Ilsanker und Schlager in der Mittelfeldzentrale wenig zuließ, war schön, sein Elfertor mit viel Selbstbewusstsein.

 

Ganz ohne A&A?

Allerdings: Österreich ist mit den beiden noch stärker. Beide haben außergewöhnliche Fähgikeiten, die, vor allem auf Nationalmannschaftseben, schon einmal den Unterschied ausmachen können. Nur kann es immer schnell passieren, dass ein Kicker verletzt ausfällt. Bei Arnautovic gibt es die Bürde der langen Anreise. David Alaba und einige andere auch haben mit Liga, Europacup und vielen, vielen Nationalmannschaftsspielen in den kommenden Monaten einen sehr engen Terminplan. Da muss Foda sicherlich öfters noch Pausen gönnen, die Belastung richtig steuern. Es ist weder Österreich noch den Klubs geholfen, wenn die Profis überspielt sind, auch mangelnde Regeneration kann die Leistung beeinträchtigen oder eben auch zu Verletzungen führen.

 

Breite, Breite, Breite

Nicht, dass sich aus der U21 jetzt unmittelbar ein Kicker aufgedrängt hat, aber es ist gut zu sehen, dass auch die zweite Offensivwelle – vor allem in der Fremde – einen Sieg einfahren kann: Etwas, was eben letztes Jahr im November in Lettland nicht klappte. Dass es zudem noch eine Reihe an weiteren Kickern gibt, die aushelfen können, wenn der erste Anzug nicht sitzt, ist gut, dass diese dann das Spiel auch relativ nahtlos umsetzen können, beruhigt.