Momentum am Montag: Wer über Schiris redet, steht „doof“ da

Nestor El Maestros Reaktion auf die Niederlage in Hartberg ist unser Momentum am Montag.

„Der Schiedsrichter hat das Spiel entschieden“, bleibt als Headline. Doch der Sturm Graz-Trainer sprach zum Glück weiter: „Der Anspruch gegen die Hartberger muss es sein, dass wir die Entscheidung auf dem Platz treffen und nicht so doof nach einer Fehlentscheidung dastehen.“ Nestor El Maestro wird eine Sache ganz genau wissen: Man hatte vorher 65 Minuten Zeit, ein Törchen zu erzielen und danach noch 25 Minuten, den Großteil davon sogar in Überzahl.

Den Fehl(?)entscheidungssalatsalat hatte man so mancherorts. Auch am Tivoli wurde trefflich über Elfer oder nicht diskutiert. Patrick Farkas räumte in Wals-Siezenheim auch fröhlich Gegner mit sehr viel Physis im Strafaum weg. Alles gute Punkte, über die man diskutieren kann.

Und Östereichs Schiris sind derzeit im internationalen Vergleich nicht unter den Besten Europas. Man kann es den Trainern, oftmals auch von Reportern angesprochen, kaum verübeln, dass sie bei knappen Spielen oder bei Entscheidungen, die Spiele kippen lassen könnten, nach dem Spiel über die Schiedsrichter reden. Dabei sind Fehler jetzt und auch später mit dem Videoassistenten nur allzu menschlich, nicht jede Situation zu hundert Prozent eindeutig. Deal with it, hieße es, wenn es ein Meme wäre.

Aber!

Es ist grundsätzlich besser, wenn man wie El Maestro gleich nach schießt, dass sein SK Sturm hier einfach auch in Summe bessere Entscheidungen treffen muss. Denn seltenst entscheidet sich ein Spiel nur anhand einer Szene und dann ist es auch besser, die Fehler dort zu suchen, wo man sie beeinflussen kann: Bei der eigenen Leistung. Und wer sich nur noch über Schiedsrichter aufregt, steht am Ende „doof“ da. Sollte es ein Trainer sein, der die falschen Schlüsse zieht, wird irgendwann dann auch nicht mehr nur doof, sondern auch arbeitslos sein.

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