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Momentum am Montag: Auch Salzburg spielt nur Fußball

SKN-Keeper Christoph Riegler verortet Red Bull Salzburg in einer eigenen Liga. Damit macht es sich der Tormann zu einfach.

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„Salzburg ist eine andere Liga, muss man ehrlich sagen“, diese Aussage von SKN St. Pölten-Schlussmann Christoph Riegler ist unser Momentum am Montag.

2:0 gegen Rapid, 4:1 gegen den SV Matterburg, 5:2 gegen den WAC und nun gleich 6:0 gegen die Landeshauptstädter aus Niederösterreich. Ja, man könnte meinen, Red Bull Salzburg spiele eine andere Sportart als der Rest der Liga. Wer aber im Stadion war, hat gesehen, dass der SKN durchaus gut dagegen gehalten hatte, dann Verletzungspech kam und man nach der Pause komplett die Ordnung verlor und sich innerhalb weniger Minuten drei Trümmer einfing.

Auch wenn Riegler auf den vorhin zitierten Satz „Aber trotzdem müssen wir anders auftreten und besser verteidigen“ sagte, bleibt natürlich picken, dass die Bullen mutmaßlich unschlagbar sein dürften. Eine Erklärung, wie das gehen könnte, lieferte just Neo-Wolfsburg-Trainer Oliver Glasner, angesprochen auf die heimische Liga - den Satz kann man auch hierzulande auf alle Klubs umlegen:

„Der Platz ist 105 x 68 Meter groß, das ist nicht so ungewohnt. Auch die Tore sollten 7,32 x 2,44 Meter groß sein. Elf gegen Elf spielen wir auch.“

Freilich sind die Salzburger stark, die Qualität ist hoch, der Torhunger ist unösterreichisch. Nicht wenige Teams ziehen sich nach einer Zweitoreführung zurück – das erklärt wohl auch die hohe Anzahl an Kantersiegen. Spiele aber schon im Vorhinein abzuschenken, weil man sich einredet, die Bullen würden in einer eigenen Liga spielen oder das nachträglich als Erklärung anführen, hilft niemandem weiter. Dass sie selbst durchaus verwundbar sind, zeigten die Niederösterreicher letztlich ja auch auf, trafen nur halt nicht.

Und so ehrlich darf man auch sein: Wenn ein Massaya Okugawa wie in Runde eins gegen Rapid den Ball gefühlt einen Milimeter über Knoflachs Bein scherzelt und ihn dann aus spitzem Winkel gefühlt einen halben Milimeter neben die Stange ins Tor setzt, können wir über Qualität reden.

Aber nehmen wir das 0:1 der Salzburger gegen St. Pölten her. Ein Ball, der über Luan hüpft, den sich Hwang erläuft und eine Restverteidigung, die es schafft, Erling Haaland zu übersehen – ist das wirklich eine andere Liga oder einfach naives Abwehrverhalten?

Auch Salzburg spielt nur mit elf Mann gegen andere elf. Oder ist das Abwehrverhalten der bisherigen Gegner zuweilen einfach nicht Bundesliga-tauglich?

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