Ralph Hasenhüttl: 'Ich habe meinen Weg immer in Deutschland gesehen'

Im Interview spricht Ingolstadt-Trainer Ralph Hasenhüttl über den gar nicht so überraschenden Erfolg mit seiner Mannschaft, warum er einen Wechsel zur Austria kategorisch ausgeschlossen hat und warum es wichtig ist, sich Ziele zu setzen, die man auch erre

 

Was bedeutet es für Sie, Winterkönig der zweiten deutschen Bundesliga zu sein?
Ralph Hasenhüttl: Winterkönig zu sein ist nicht so wichtig. Wichtiger sind die 33 Punkte nach 16 Spielen. Vor allem die Art und Weise wie wir das letzte Spiel in Leipzig gewonnen haben, war für uns selber auch noch ein Meilenstein, die zu Hause noch kein Spiel verloren haben davor. Das ist uns zuvor auch in Karlsruhe gelungen. Das war schon für die Mannschaft und für uns beeindruckend und wichtig. Jetzt haben wir noch ein wichtiges, ein Spitzenspiel gegen Kaiserslautern. Dann werden wir ein kleines Resümee ziehen, dann haben wir gegen alle Mannschaften einmal gespielt und gesehen, wer wie stark ist, wie stark wir sind.


Durfte man mit einem so erfolgreichen Herbst rechnen?
Wer uns in der Rückrunde in der vergangenen Saison verfolgt hat, hat schon gesehen, dass wir eine tolle Entwicklung genommen haben. Wir waren vor allem auswärts bereits sehr stark. Wir haben zwar noch ein bisschen anders gespielt, haben uns zunächst darauf konzentriert, hinten sicher zu stehen und wenig Tore zu kassieren. Nach vorne hatten wir noch nicht die Lösungen, die wir jetzt haben. Im Sommer haben wir einen Riesenschritt gemacht, was einerseits aufgrund der Neuzugänge passiert ist und andererseits mit einer kompletten Systemänderung aufgrund dieser Neuzugänge zu erklären ist. Wir spielen ein aggressiveres, früheres Pressing. Die Arbeit gegen den Ball ist nach wie vor im Mittelpunkt, aber wesentlich weiter vorne und daher auch torgefährlicher. Das war wiegesagt aufgrund der Neuzugänge wie u.a. Hinterseer möglich. Wir haben das in der Vorbereitung trainiert und wollten das System eigentlich nur auspacken, wenn wir in Rückstand geraten. (lacht) Das war dann relativ schnell einmal der Fall und haben dann gemerkt, dass das gut klappt. Dann haben wir im dritten Spiel gegen Fürth umgestellt, extremes Pressing, hoch attackieren. Damit haben wir auch Lösungen gegen Gegner, die extrem tief stehen. Dass es so schnell funktioniert, war nicht zu erwarten. Aber di e Entwicklung war kontinuierlich und manchmal für meinen Geschmack zu schnell. Jetzt sind wir da und versuchen das hochzuhalten.


Gab es für das offensive Pressing ein Vorbild?
Man schaut natürlich viel. Der Fußball entwickelt sich ständig. Es mag sein, dass es sich für viele nur in Nuancen ändert, für mich aber in sehr großen Schritten. Ich glaube, dass man genau hinschauen muss, um zu sehen, was eine Mannschaft stark macht und was nicht. Man ist als Trainer schon geneigt, nicht zu abwartend zu agieren. Wir haben letztes Jahr sehr oft passiv agiert, um einfach stabil zu werden. Es ging damals um den Klassenerhalt, ich habe die Mannschaft am letzten Tabellenplatz übernommen. Trotzdem ist das nie befriedigend, wenn man nur reagiert und nicht agiert. Das wollten wir umkehren. Da nimmt man sich viele Vorbilder, viele Beispiele. Ein Schlüsselerlebnis war das Spiel gegen Red Bull Salzburg in der Vorbereitung. Da haben wir 1:1 gespielt, noch mit unserer alten, passiven Taktik. Ich war beeindruckt, wie wir von Salzburg gepresst wurden. Wir haben dann nicht versucht, das zu kopieren, aber es war ein Fingerzeig, wie man es auch machen kann. Ich bin schon einer, der auch gerne etwas probiert. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich die Spieler dazu habe, dann versuchen wir das zu perfektionieren. Wir sind offen für alles, was Erfolg bringt. Darum geht es ja im Endeffekt im Fußball.


Am Sonntag geht es gegen Kaiserslautern. Wird da das Stadion voll sein?
Da gibt es ja noch Potenzial .. Man darf nicht außer Acht lassen, dass als ich hier hergekommen bin, noch wesentlich weniger los war. Die Art und Weise wie wir unterstützt wurden, war eine komplett andere. Es wurde zuvor selten etwas geboten und die Leute wurden über lange Zeit enttäuscht, die Mannschaft hatte keinen Kredit bei den Fans. Dass man da nicht von heute auf morgen nicht damit rechnen kann, war irgendwie klar. Man hat uns am Anfang der Saison auch diesen Erfolgslauf nicht zugetraut, hat uns skeptisch beäugt. Wir haben jetzt ca. 7.500 Zuschauer, jetzt kommen auch Gegner, die selbst viele Zuschauer mitbringen. Es entwickelt sich etwas, man muss dem Ganzen noch Zeit geben.

Der Fußball entwickelt sich ständig. Es mag sein, dass es sich für viele nur in Nuancen ändert, für mich aber in sehr großen Schritten.< /div>< /div>


Sie wurden von Medien als „Alpen-Klopp“ bezeichnet. Wie empfinden Sie das?
Ich habe das vor kurzem einer Zeitung gesagt, dass es eigentlich ein Kompliment ist, wenn man mit einem der erfolgreichsten Trainer Deutschlands verglichen wird. Ich weiß nicht, wie der Vergleich zustande kommt. Wir haben zusammen den Fußball-Lehrer gemacht, er war damals schon Cheftrainer in Mainz. Ich verstehe mich sehr gut mit ihm, ich diskutiere sehr gerne mit ihm über Fußball. Er ist ein unglaublich authentischer Bursche. Mich hat die Art und Weise, wie Klopp Fußball spielen lässt, fasziniert. Ich war immer der Meinung, dass er es schafft, aus einer Mannschaft, die vielleicht nicht die ganz große Qualität hat, das Optimum rauszuholen. Das ist auch immer der Anspruch des Trainers, mehr rauszuholen, als dir vielleicht zugetraut wird. Mir hat sein Hochgeschwindigkeitsfußball, der auf schnelles Umschaltspiel setzt, der sich nicht lange damit aufhält, den Ball hin und her zu spielen, der in die Tiefe geht, etc. sehr gut gefallen. Die Art und Weise wie dort gespielt wurde, war schon auch eine Zeit lang ein Vorbild für mich. Es gibt mittlerweile so viele andere Mannschaften, die ähnlich agieren. Wichtig ist, dass man weiß, wo man mit so einem Spiel hinmöchte.



Hätte der Spieler Hasenhüttl unter dem Trainer Hasenhüttl ein Leiberl?
Die letzten zehn Minuten hätte ich schon durchgedrückt. (lacht) Zwei, drei Sprints hätte ich schon machen können. Es ist schon abartig, was die Jungs bei mir vorne leisten. Das wäre definitiv nichts für mich gewesen. Die Arbeit gegen den Ball habe ich früher nicht gemocht, die ist aber unabdingbar. Lukas Hinterseer hatte im letzten Spiel gegen RB Leipzig 104 intensive Läufe in 90 Minuten. Das ist abartig bei 40 Minuten Nettospielzeit. Das hat eine Intensität bekommen, die nicht jeder leisten kann.


Sie sprechen die Intensität an. Wenn man mit Spielern spricht, die von Österreich nach Deutschland wechseln, hört man relativ oft, dass diese härter trainieren müssen im Vergleich zu Österreich und dass sie plötzlich gegen den Schweinehund ankämpfen müssen, um überhaupt eine Chance zu haben. Haben Sie das bei Lukas Hinterseer z.B. auch festgestellt, dass es für ihn eine Umstellung war?
Das kann ich bei Lukas nicht erkennen. Was ich bei Lukas Hinterseer erkannt habe war, dass ich einen Spieler bekommen habe, der mit jeder Phase seines Körpers sehr gerne bei uns ist. Er hat sich unglaublich gefreut auf seine Aufgabe und dementsprechend hat er auch trainiert. Ob das für ihn eine Umstellung bzw. intensiver war, weiß ich nicht. Ich bin keiner, der so intensiv trainieren lässt. Unsere Spielformen sind brutal intensiv, der Fußball wird generell dynamischer und verschleißträchtiger. Es hat keinen Wert für mich, die Spieler im Training eine halbe Stunde rauf und runter galoppieren zu lassen. Sie müssen fit sein, um 90 Minuten durchpowern zu können. Ich weiß nicht, ob da in Österreich in der Hinsicht weniger Intensität herrscht. Ich finde, dass der Fußball generell intensiver und temporeicher wird.


Verkürzt diese Intensität die Karrierezeit eines Fußballers?
Darüber muss man sich Gedanken machen. Ich hätte mir zum Beispiel nicht vorstellen können, nach dem Sonntags-Spiel in Leipzig am Mittwoch schon wieder zu spielen. Für einen 20-Jährigen ist das natürlich noch leichter als für einen 30-Jährigen. Es gibt Spieler, die Probleme damit haben, so ein Spiel zu verarbeiten. Es ist kein Zufall, dass das Durchschnittsalter der Spieler immer niedriger wird. Das ist mittlerweile ein richtiges Qualitätsmerkmal, wenn ein Spieler jung ist und viel laufen kann. Ich habe auch einige Spieler durch Verletzungen verloren, aber alle durch Kontaktverletzungen und keinen einzigen durch eine Muskelverletzung. Das ist eine neue Dimension. Das hat auch wenig mit Pech zu tun, sondern es erhöht sich einfach bei dieser Intensität der Zweikämpfe die Wahrscheinlichkeit, sich zu verletzen. Der Schiedsrichter kann hier auch kaum schützen.


Wie sehen Sie die Entwicklung von Ramazan Özcan unter Ihrer Führung?
Die Tormänner sind eine Sparte, mit der ich mich zum Glück im Training nicht so intensiv auseinandersetzen muss. Da haben wir natürlich unsere Spezialisten und haben mit Martin Scharrer seit Sommer einen neuen Tormanntrainer, der neue Impulse gesetzt hat. Ich will als Trainer nicht zu viel Risiko hinten haben. Wenn ein Torhüter mitspielt, ist das wichtig und da kann er auch riskant spielen, auch weit rauskommen. Aber wenn er den Spielaufbau macht, muss er nicht auf Teufel komm raus den Ball fünf Meter zum nächsten Verteidiger spielen, sondern er soll den Ball klären. So wie er die Bälle klärt, kenn ich kaum einen, der das so gut macht. Gegen RB Leipzig hat er gefühlte 200 lange Bälle geschlagen, viele davon weit in die Hälfte von RB hinein. Das ist für mein Spiel ganz wichtig. Er fühlt sich sehr wohl, er spielt gut mit, hat einige Bälle wie Neuer geklärt. Das ist ein neues Torwartspiel mit der hohen Viererkette. Das hat er angenommen und macht es hervorragend. Er ist auch ein super Typ, will auch gelobt werden.

 

Ich weiß nicht, ob da in Österreich in der Hinsicht weniger Intensität herrscht. Ich finde, dass der Fußball generell intensiver und temporeicher wird.< /div>< /div>

Es spielen mittlerweile 29 Österreicher in der zweiten Liga in Deutschland. Wie sieht die Transferphilosophie in Ingolstadt aus?
Wir haben in Ingolstadt noch nicht den Namen, dass wir so wie der FC Bayern einen Spieler mit 17 Jahren zu uns bekommen. Wir gehen dann drauf, wenn wir sehen: jung, hat schon etwas geleistet, hat Potenzial und möchte unbedingt hierher …


… so auch im Fall von Lukas Hinterseer. Ein österreichischer Bundesliga-Profi, der bereits Erfahrung in der österreichischen Liga gesammelt hat?
Lukas Hinterseer war sicher so ein Beispiel. Bevor ich mir den Spieler aber konkret ansehe, hat unsere Scouting-Abteilung den Spieler drei, vier Mal mindestens gesehen. Mit Thomas Linke haben wir einen Sportdirektor, der einen besseren Einblick nach Österreich hat als ich. Das kommt mir zu Gute. Da bekomme ich die Hinweise. Die Jungs aus Österreich sind gut, haben eine gute Ausbildung genossen. Man kann da Spieler holen, die einen weiterbringen. Ich war aber bei Lukas Hinterseer aber auch ein bisschen skeptisch, ob er die Abgänge, die wir zu verzeichnen hatten, ersetzen kann. Ich bin jetzt so froh, dass es geklappt hat, er passt perfekt in unser System.


Gerüchten zufolge jagt Ingolstadt den nächsten Österreicher, dieses Mal aus Grödig?
In Grödig gibt es interessante Spieler, das stimmt. (Pause)


Ist Stefan Nutz interessant?
Der spielt auf der Zehner-Position, oder? (schmunzelt) Ist auch ein guter Spieler. Da sind ein paar gute Spieler dabei. Auch Reyna ist gut, der gehört aber Red Bull Salzburg, das ist nicht unsere Kategorie. Wir haben uns noch nicht extrem auf einen Spieler fokussiert, wir halten die Augen offen.


Sie haben Ihre Karriere bei den Bayern damals ausklingen lassen. Haben Sie da etwas für die spätere Trainerkarriere mitnehmen können?
Ja, es war sehr lehrreich für mich. Ich habe sehen können, auf welchem Niveau damals Spieler wie Schweinsteiger in der A-Jugend waren, um später für die Bayern-Kampfmannschaft in Frage zu kommen. Ich habe auch von Hermann Gerland gelernt, dass man den Spielern schnell Vertrauen schenken soll. Das mache ich auch sehr gerne. Einem jungen Spieler muss man viel zutrauen, der wächst dann extrem schnell, wenn er merkt, dass man ihm Vertrauen entgegenbringt. Der Spieler muss wissen, dass er Fehler machen darf, solange er alles gibt und sich voll reinhaut. Dann werden ihm die Fehler verziehen.


Apropos Fehler machen und verzeihen: Welche klassischen Fehler haben Sie als junger Trainer gemacht?
Bei mir war es so, dass ich in Unterhaching vom Co-Trainer zum Cheftrainer befördert wurde. Da hat man zu Beginn Respektsprobleme – als Österreicher vom Co- zum Cheftrainer. Da hat man gestandene Spieler, die man hinter sich bekommen muss. Da neigt man dann dazu, dass man Aktionismus betreibt wie zum Beispiel einen Spieler zu suspendieren, um sich Respekt zu verschaffen. So ein Schwachsinn, ist mir passiert und würde ich nicht mehr machen. Ich will keine Spieler mehr verlieren, ich schaffe es, jeden Spieler in die Spur zu bekommen. Das ist fast mein größtes Hauptaugenmerk, die Spieler, die nicht regelmäßig spielen, bei der Stange zu halten. Ich weiß, wie sich die Jungs fühlen, wenn ich auf meine Karriere zurückblicke, wo ich oft als Joker eingesetzt wurde, getroffen habe und dann im nächsten Spiel wieder auf der Bank gesessen bin.



Peter Stöger hat einmal gesagt, dass er als Spieler keine Karriereziele verfolgt hat, als Trainer aber sehr wohl. Haben Sie konkrete Ziele als Trainer?
Als ich begonnen habe als Trainer wollte ich so viel erreichen wie auch als Spieler. Das war das erste Ziel. Aber dann habe ich schnell gemerkt, dass das Schwachsinn ist. Ich habe jetzt andere Ziele. Egal wo ich arbeite, will ich eigentlich meine Spuren hinterlassen. Ich will eine Mannschaft hinterlassen, die man liebt, mit der man sich identifizieren kann. Das ist mein primäres Ziel. Das sind auch Ziele, die ich primär beeinflussen kann. Ob das dann zu Siegen, Unentschieden oder irgendwelchen Tabellenplätzen führt, weiß ich nicht. Da gehört dann auch ein bisschen Glück dazu. Ich setze mir nur noch Ziele, die ich selbst beeinflussen kann, das andere kommt dann automatisch. Damit fahre ich und wir als Mannschaft sehr gut. Wir kümmern uns nie um Tabellenplätze oder Punkteschnitt, das ist alles Schwachsinn. Wir wollen ein Topspiel zeigen; wenn das passiert, gewinnen wir. Dann kommen die Tabellenplätze von alleine.


Wenn Sie als Trainer so viel erreichen wollten wie als Spieler. Würde sie daher auch der Posten des Teamchefs des Nationalteams reizen?  
Welches Nationalteam? (lacht) Im Moment keines. Mit acht Spielen im Jahr bin ich zu jung, damit mich das auslastet. Ich möchte mehr auf dem Platz stehen. Aber das kommt vielleicht irgendwann.


War eigentlich ein Wechsel zur Austria ein Thema für Sie?
Es gab mal Kontakte, aber ich habe gesagt, dass ich meinen Weg in Deutschland gehen möchte. Ich habe mir hier in Deutschland einen Namen gemacht. Es hat mich sehr geehrt, dass der Kontakt gesucht wurde, aber ich habe meinen Weg bisher immer in Deutschland gesehen, insofern war das für mich schnell erledigt.

Es ist ein Privileg im Land des vierfachen Fußball-Weltmeisters Trainer sein zu dürfen. Das ist schon ein Stellenwert, den man hier genießt. Der Erfolgsdruck ist dementsprechend hoch.< /div>< /div>

 

Wollten Sie deswegen nicht nach Österreich wechseln, weil Sie befürchten, dass der Weg zurück nach Deutschland dadurch schwerer wird?
Die Frage habe ich mir nie gestellt. Es ist ein Privileg im Land des vierfachen Fußball-Weltmeisters Trainer sein zu dürfen. Das ist schon ein Stellenwert, den man hier genießt. Der Erfolgsdruck ist dementsprechend hoch. Man ist von sich überzeugt, dass man es leisten kann. Es ist schön zu sehen, dass ich als Trainer nicht diese Limits habe, die ich als Spieler gehabt habe durch meine Körpergröße oder fehlende Laufstärke. Ich weiß, wie ich etwas erreichen kann, wie ich meine Mannschaft weiterbringen kann. Auch die Arbeit mit Journalisten und dem Umfeld macht mir riesigen Spaß. Ich habe einen absoluten Traumjob, den ich Tag für Tag genieße. Trotzdem darf man sich nicht zu wichtig nehmen. Ich bin ein Trainer, der Demut und Bescheidenheit predigt. Die Mannschaft ist das Spiegelbild dessen, was man vorlebt.


Wie sehr hilft Ihnen Ihr Co-Trainer Michael Henke bei Ihrer Arbeit?
Das war schon ein Novum für mich, einen Co-Trainer zu haben, der älter ist und so viele Erfolge bereits gefeiert hat. Wir haben sehr schnell zueinander gefunden und er hilft mir in sehr vielen Bereichen. Ich gebe auch gerne viel Verantwortung ab, auch an Michael Henke, weil ich einfach auch gerne anderen das Vertrauen schenke, um zu zeigen, wie wichtig sie für mich sind. Ich bin kein Alleinherrscher. Es gibt aber definitiv Entscheidungen, die nur ich treffen kann. Aber wer gute Argumente hat, kann mit allem zu mir kommen.


Sie sind jetzt schon einige Zeit in Deutschland als Trainer aktiv. Wie groß ist das Verlangen und der Wunsch, Trainer in der obersten Bundesliga zu sein?
Mir wurde diese Frage schon oft gestellt. Ich selber habe mir diese Frage nicht oft gestellt, bis ich vor kurzem eine Auflistung der Trainer in der Bundesliga gesehen und festgestellt habe, dass es da gar nicht mehr so viele ältere Kollegen gibt. Da habe ich kurz geschluckt. Ich glaube nicht, dass es notwendig ist, als junger Trainer in die Bundesliga zu kommen. Ich möchte, wenn ich dort aufschlage, perfekt darauf vorbereitet sein. Das war immer mein Ziel. Ich hätte mir meine Karriere nicht besser wünschen können als ich sie jetzt erlebe. Ich bin dankbar über die Zeit als Trainer in der dritten und zweiten Liga. Ich glaube, ich bin gut vorbereitet jetzt.


Was würde ein Aufstieg in Ingolstadt auslösen?
(lange Pause) Sie sehen, ich muss lange nachdenken. Ich habe mir bisher darüber keine Gedanken gemacht. Ich weiß nicht, wie sich das anfühlen wird, ich habe es ja noch nie erlebt. Dementsprechend lassen wir uns alle überraschen.


Danke für das Gespräch!

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