Altach-GF Christoph Längle: 'Spielervermittler und Investoren profitieren am meisten von den klammen Kassen der Klubs'
Christoph Längle lenkt seit 2008 die wirtschaftlichen Geschicke des SCR Cashpoint Altach. Im Interview mit 90minuten.at spricht Längle über die Anforderungen nach dem Aufstieg, den Kampf um lokale und nationale Sponsoren, wie er sich die optimale Bundesli
Altach ist in die tipico-Bundesliga aufgestiegen. Was bedeutet das wirtschaftlich für den Verein?
Zum einen das Budget ist um zwei Mio. Euro gestiegen, das Echo in der Vorarlberger Wirtschaft ist in der Bundesliga wesentlich größer, was aber nicht heißt, dass uns Sponsoren die Türen einrennen. Altach wird angenommen und es wird wohlwollend festgestellt, dass ein Vorarlberger Klub in der Bundesliga spielt. Wir verspüren einen Rückenwind. Mit Ausnahme von Cashpoint haben wir Sponsoren aus der Region, wir sehen uns auch als regionale Marke. Wir legen auch bei der Kaderzusammenstellung Rücksicht auf Regionalität. Unser Credo heißt „Nie mehr 2. Liga". Wir wollen möglichst gut abschneiden, wären mit dem neunten Platz zufrieden. Es bringt nichts in dieser Saison Vierter zu werden und dann wieder darauf zehnter. Wir wollen kontinuierliche Entwicklung auf allen Ebenen. Es ist uns in den vergangenen Jahren gelungen Strukturen aufzubauen, die Infrastruktur wird weiter ausgebaut, das wird ganz wichtig, um langfristig Bundesligafußball in Vorarlberg zu haben. Es wird aber in Summe ein schwieriges Jahr.
Vor zwei Jahren hatte Altach ein Budget in der Höhe von 3,5 Mio. Euro (Umsatzerlöse + übrige Erträge) und gab 2,26 Mio. Euro fürs Personal aus. Wie hat sich das Budget seither verändert?
Letztes Jahr hatten wir dann bereits 3,7 Mio. Euro. Dieses Jahr haben wir rund 5,5 Mio. Euro. Wir wollen das sukzessive ausbauen, um noch konkurrenzfähiger zu werden. Wir wollen möglichst lange in der Bundesliga bleiben. Die Personalkosten werden in etwa bei 3,5 Mio. Euro liegen, was den Gesamtverein betrifft, also nicht nur die Profiabteilung.
Welche Investitionen hat Altach bzgl. Infrastruktur getätigt, um die Lizenz zu erhalten?
Eigentlich haben wir in den vergangenen Monaten so gut wie keine Investitionen tätigen müssen. Es waren ein paar geringfügige Adaptionen bzgl. Medienplätze und Pressekonferenz-Raum notwendig. Da reden wir von ca. 10.000 Euro als Sofortmaßnahme. Wir haben in den vergangenen Jahren knapp eine Mio. Euro in die Infrastruktur investiert, das hat uns im Sommer geholfen. Zusätzlich hatten wir jetzt nur eine Nachjustierung der Leuchtkörper für die Flutlichtanlage tätigen müssen. Nach der Länderspielpause wollen wir Südtribüne überdachen mit einem Provisorium, das auch beim Formel 1 Grand Prix in Spa in Belgien steht, das passt haargenau auf unsere Tribüne. Das mieten wir an mit Kaufoption. Uns ist klar, dass 2015 weitere und größere Maßnahmen notwendig sind, wie die Erweiterung des Flutlichts und später die Rasenheizung. Auch im Kabinentrakt haben wir großen Aufholbedarf und haben mit finanziellen Sanktionen seitens der Liga zu rechnen sofern hier keine Verbesserungen erfolgen. . Hier sind wir in laufenden Gesprächen und haben uns schon seit Jahren mit den Plänen befasst, da immer wieder ein Aufstieg im Raum gestanden ist. Der Klub ist immer bereit, sich hier zu beteiligen, da brauchen wir aber auch die öffentliche Hand.
Inwiefern decken die höheren Einnahmen durch das TV-Geld das erhöhte Budget ab?
Das TV-Geld macht rund eine Mio. Euro aus. Der Rest setzt sich aus erhöhten Sponsoreneinnahmen und Ticketeinnahmen und Stadiongastronomie zusammen.
2016/17 kommt die verpflichtende Rasenheizung. Was unternimmt Altach, damit dies nicht zur unüberwindbaren Lizenzhürde wird?
Unser Plan sieht vor, dass wir die Rasenheizung im Sommer 2015 umsetzen wollen. Mit der Flutlichterweiterung hätten wir sowieso eine Baustelle auf dem Feld, im selben Zug wollen wir die Rasenheizung installieren, wir wollen auch eventuell den Hybrid-Rasen installieren, das wäre eine Premiere in Österreich. Die Pläne sind relativ konkret, die Finanzierung und Zeitplan müssen umgesetzt werden. Die Dinge müssen einfach kommen, dafür haben wir uns auch ausgesprochen mit der Liga. Wenn wir das nicht im Stande sind, hätte der Aufstieg nichts genützt. Das muss umgesetzt werden, ob 2015 in Stein gemeiselt ist, kann ich jedoch noch nicht sagen, ein Ausweichstadion haben wir jedenfalls nicht. Die Saison dauert bis 31. 5., das wird zeitlich knapp, vor allem wenn wir einen Hybridrasen umsetzen wollen, weil dieser Rasen sehr viel Zeit braucht, um bespielbar zu sein.
Wenige Kilometer weiter östlich von Altach hat sich Wacker Innsbruck der totalen Wirtschaftlichkeit verschrieben. Der sportliche Erfolg bleibt jedoch aus. Kennen Sie diese Problematik?
Die Philosophie des Wirtschaftens ist bei uns in den Grundwerten verankert. Wichtig ist, ein positives Wirtschaftsergebnis zu erzielen. Das ist ein schmaler Grat, das liegt auf der Hand, das ist im Fußball ein bisschen anders als bei normalen Wirtschaftsunternehmen. Wir haben eine Riesen-Herrschaft von ehrenamtlichen Funktionären. Denen gegenüber haben wir die Verpflichtung, dass das ordentlich abgewickelt wird. Altach hat sich jedoch auch immer ausgezeichnet, mit einer gewissen Risikobereitschaft zu agieren. Die letzten fünf Jahre waren nicht einfach, wenn man oft so knapp scheitert - viele andere Vereine wären daran zerbrochen, wir haben am Ziel festgehalten. Da waren schon ein paar schlaflose Nächte dabei, der eine oder andere Spielerverkauf war dann notwendig, um das Budget ausgeglichen zu gestalten. Das muss aber Hand in Hand gehen, man kann sich auch zu Tode sparen. Diese Balance wollen wir weiter so schaffen. Nur so ist ein kontinuierliches Wachstum möglich. Es sollen Fortschritte erkennbar sein, um Bundesliga-Fußball nachhaltig in Vorarlberg zu installieren, damit sich auch eine Fankultur entwickeln kann.
Vorarlberg ist ein kleines Bundesland. Wie „mühsam" ist der Kampf um die lokalen Sponsoren gegen die anderen Vereine aus Vorarlberg?
Es gibt ja auch nicht nur den Fußball, auch im Eishockeysport oder Handball haben wir Topklubs in Vorarlberg. Man muss den Zugang zu den Sponsoren suchen. Wir sind in dem Bereich recht kreativ unterwegs. Für uns ist wichtig, Sponsoren entsprechend zu behandeln. Früher hat man gesagt „guter Deal". Jetzt sprechen wir von Partnerschaft. Nicht jeder Sponsor wird durch Sponsoring unmittelbar im Absatz profitieren, es gibt auch andere Zugänge wie Employer Branding, als Dienstgeber interessant zu sein. Wir gehen da auch andere Wege. Mitarbeiterbindung, Lehrlingsfindung, Soziales Engagement etc. Der Fußball hat eine Aufmerksamkeit, wo man in den verschiedensten Bereichen gewinnen kann. Das ganz große Vertrauen in den Fußball ist aber noch nicht da. Da brauchen wir noch Zeit, müssen den Firmen auch die Chance zeigen können, was wir alles können.
Wir künftig der Fokus auch verstärkt auf österreichweiten Sponsoren liegen?
Bisher hat uns die höchste Bundesliga dafür gefehlt. Da muss noch eine Positionierung stattfinden und eine längere Tradition wachsen, damit wir auf dem nationalen Markt Sponsoren gewinnen können. Derzeit setzen wir noch auf die regionalen Sponsoren. Ich denke auch, dass wir eine hohe Akzeptanz hier erreicht haben. Es ist definitiv noch viel Luft nach oben, es braucht aber noch Zeit. Einige Sponsoren haben gemeint, zweite Liga machen wir nicht, aber oberste Liga schon. Diese Liste an Sponsoren werden wir jetzt abarbeiten. Da gibt es dann jetzt die eine oder andere weitere Ausrede, dass sie uns jetzt doch nicht unterstützen, obwohl wir in der Bundesliga spielen. Aber es ist uns gelungen , den einen oder anderen Partner zu gewinnen. Wir setzen auf die Karte der regionalen Verantwortung. Wir können es ihnen natürlich nicht aufzwingen, aber es gibt den Faktor Zusammenhalt, der wird in Vorarlberg recht groß geschrieben.
Wie sieht es mit der Unterstützung aus der öffentlichen Hand aus?
Bitte um Verständnis, dass wir hier uns zu Zahlen nicht äußern. Wir sind zufrieden, haben in der Vergangenheit immer wieder das Gespräch gesucht. Es wurde ins Stadion investiert. Wir reden hier von Land und Kommune, eine Gemeine wie Altach hat nur beschränkte Möglichkeiten. Aber der SCR Altach ist ein Wirtschaftsfaktor, da fließt einiges zurück. Wenn man das zukünftige Steueraufkommen des SCR Altach in der Höhe von 1,7-1,8 Mio. Euro ansieht, fließt ja auch einiges zurück. Wenn es den Wirtschaftsbetrieb SCR Altach nicht geben würde, gäbe es die Arbeitsplätze und dieses Geld nicht ...
Darf ein Verein auch die Unterstützung der öffentlichen Hand bauen?
Unser Grundcredo: Förderungen ja, Subventionen nein. Wenn der SCR Altach nur subventionsgestützt überleben könnte , sagen wir nein, denn man muss sich auch in den Spiegel schauen können. Diesen Weg, um die Fortführung des Betriebs zu sichern, gehen wir nicht. Sonst verabschieden wir uns lieber vom Profifußball.
Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen sportlicher und wirtschaftlicher Abteilung bei Altach aus?
Die Protagonisten sind Georg Zellhofer und Damir Canadi und meine Person sowie unser Präsident Johannes Engl und Karlheinz Kopf als AR-Vorsitzender, für die ich reporte. Die Entscheidungen im Tagesgeschäft treffen Zellhofer, Canadi und ich. Ich bin aber kein General Manager, so eine abgehobene Bezeichnung würde ich nie verwenden. Im Endeffekt habe ich als Geschäftsführer die Verantwortung, was das Wirtschaftliche betrifft. Ich möchte nicht sagen, dass ich das letzte Wort haben, aber ich kann und muss mein Veto einlegen wenn die Wirtschaftlichkeit in Gefahr ist. Wir treffen die Entscheidungen gemeinsam, der Gesamtrahmen muss passen. Die Verhandlungen führe auch ich, damit es im budgetären Rahmen bleibt . Altach ist kein Konstrukt von einem Alleinherrscher, so wie bei anderen Klubs. Bei uns ist die Verantwortung auf mehreren Schultern verteilt. Die Strukturen haben wir so in den vergangenen Jahren gefunden. Das Thema Sportdirektor war jedoch in der 2. Liga immer ein Thema, ob es sich ausgeht oder nicht. In der Bundesliga steht es außer Diskussion. Damit ist auch genüge getan. Es entscheidet jedenfalls nicht der Präsident, ob ein Spieler kommt oder nicht.
Sie haben jahrelang die Wettbewerbsverzerrung in der HfMEL, jetzt Sky Go Ersten Liga kritisiert. Stichwort: Doppelverträge, Schwarzgeld. Haben Sie den Eindruck, dass es hier in den vergangenen Jahren eine positive Entwicklung gegeben hat?
Ich denke schon, dass es hier definitiv eine positive Entwicklung gegen hat. Das kann man auch unschwer den KSV-Kennzahlen ablesen. Wenn man den historischen Vergleich ansieht: Früher hat es mit Gratkorn einen Verein mit 380.000 Euro Personalkosten pro Jahr gegeben, jetzt bewegt sich das in der Höhe von einer Mio. Euro. Die Transparenz, die wir eingeführt haben und wo Altach federführend beteiligt war, ist eine richtige Entwicklung. In der Vergangenheit hat Financial-Un-Fairplay geherrscht. Der Schlüssel gegen steigende Gehälter kann nur Transparenz sein. Dann hat man Vergleiche und kann Plausiblitätsprüfungen anstellen. Ich glaube, dass ein Fußballverein in der zweithöchsten Spielklasse unter einem Budget von drei Mio. fast nicht ordentlich und seriös führbar ist. Ich weißt nicht, wie das anders gehen sollte. Aber die Entwicklung ist da, in der Bundesliga sowieso.
Welche Forderungen haben Sie in diesem Bereich noch oder sind Sie mittlerweile zufrieden?
Ich würde mir noch mehr Transparenz wünschen, so dass man die Personalkosten der Profimannschaft gesondert ausweist, um einen besseren Vergleich darstellen zu können. Nur so kann man dem Ganzen entgegentreten, wenn alles offengelegt wird.
Können Sie konkretisieren was Sie mit "Nur so kann man dem Ganzen entgehen" meinen?
Wer profitiert derzeit? Spieler und Spielervermittler, wenn sich Vereine erpressen lassen. Heute sind wir soweit, dass sich Vereine nicht zuletzt aufgrund von Spielervermittlern gewisse Spieler nicht mehr leisten können. Was dann auch schon passiert ist, ist geradezu paradox. Die Spielervermittler und diverse Investoren stellen den Vereinen dann die Spieler zur Verfügung. Bei einem Transfer entscheiden dann diese Vermittler und behalten auch noch einen Großteil der Transfersumme für sich. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, die Mitverursacher dieser Miserie profitieren am meisten von den klammen Kassen der Klubs. Das ist ein Teufelskreis ...
Hatten Sie Probleme Spieler zu bekommen, weil diese lieber in einer unterklassigen Liga zu höherem Gehalt spielen wollten als bei Altach?
Wir haben immer wider die Erfahrung gemacht, dass wir uns Spieler als Top-Zweitliga-Klub nicht leisten konnten, die dann bei wesentlich schwächeren Vereinen unterschrieben haben, weil sie dort mehr Geld bekommen haben. Wir haben beispielsweise im Mai dem Spieler Marco Sahanek nach unserem Bundesligaaufstieg ein Angebot gemacht. Er hat uns nach einigen Tagen ein SMS gesandt mit dem Inhalt, er habe von Austria Lustenau ein viel besseres Angebot als von Altach. Das gleiche hatten wir im Jahr 2008 mit dem Spieler De Oliveira, der ebenfalls lieber zu Lustenau in die 2. Liga als zu Altach in die Bundesliga gewechselt ist mit dem Hinweis, dort wesentlich mehr zu verdienen als bei uns. Das stimmt mich nachdenklich, wenn ein Verein in die eigene Infrastruktur, etc. kein Geld investiert, aber sich am Spielersektor laufend Spieler leisten kann, das versteh ich nicht. Warum leistet man sich fünf Ausländer, wenn nur drei spielen dürfen. Das ist doch ein Widerspruch. Das ist aber ein österreichweites Problem.
Die Liga hat in den vergangenen Monaten die Infrastrukturkriterien verschärft. Denken Sie, dass es bisher zu einfach war – abgesehen von der sportlichen Qualifikation – in die höchste Profiliga Österreichs aufzusteigen?
Ja, das kann ich vollinhaltlich bestätigen. Das war bisher zu einfach. Ich verberge aber auch nicht, dass auch wir 2006 von diesen Übergangsbestimmungen profitiert haben. Jetzt ist aber einiges zum Wohle des österr. Fußballs passiert, Stichwort Infrasturkturoffensive. Da haben wir viel Zeit verschlafen und da müssen wir jetzt aufholen, das ist wichtig. Da wurden die Zeichen der Zeit erkannt. Der Fußball wird von Sky und ORF sehr professionell in Szene gesetzt, es ist noch viel Aufholbedarf bei den Vereinen da, um das Produkt noch besser darzustellen. Da gehört auch die Infrastruktur dazu. Da ist in der Vergangenheit zu leichtfertig umgegangen worden.
Werden sich die kleinen Klubs durch diese verschärften Infrastrukturregeln selbst aus der höchsten Liga wegrationalisieren?
Das ist der einzig richtige Weg- und irgendwann soll die 16erLiga das Ziel sein. Mit schönen Stadien, mit Pay-TV, die Spiele von Freitag bis Sonntag einzeln zu zeigen. Ich glaube, mit den neuen Auflagen ist diese Tendenz zu erkennen. Die Zeit der Halbherzigkeit nach dem Motto „Schauen wir mal, steigen wir auf und schauen was passiert", ist vorbei. Das ist schon richtig so. Man hat in der Vergangenheit oft über Ligenformate aus sportlicher Sicht diskutiert, nie war eine wirtschaftliche Machbarkeitsstudie dahinter. Ich denke, dass mit 16 evtl. irgendwann 18 Klubs in der Bundesliga mehr als genüge getan ist.
Wie sieht es darunter aus Ihrer Sicht optimalerweise in zehn Jahren aus?
Immer wieder haben wir das leidige Problem der Aufsteiger aus den Regionalligen. Das kann ich nicht hören, da muss man andere Lösungen finden, vor allem wenn man sieht wie in der Regionalliga agiert wird.
Wie meinen Sie das?
Wir haben dort Amateurteams, die dann von einem auf den anderen Tag auf das Profitum umstellen wollen. Das geht so nicht, die Planungen müssen viel früher beginnen. Und: Mit zwei Fixabstgeigen in der Sky Go Liga wird es ein Problem geben, denn die Vereine werden sich wirtschaftlich an die Grenzen herantasten und drüber gehen. Das ist ein schmaler Grat, denn ein Abstieg von der 2. in die 3. Liga ist das fatalste, was passieren kann. Dann sind 25-30 Arbeitsplätze weg, das kann sich keiner mehr leisten. Die Übergänge müssen verfeinert werden.
Wie sieht aus Ihrer Sicht das Ligenformat unter einer 16er-Liga aus?
Das Patentrezept habe ich nicht. Ich könnte mit als zweithöchste Spieleklasse eine zweigeteilte Liga vorstellen mit jeweils einem Fixaufstieger in die höchste Liga. Das wäre für mich das idealste Format, also eine 16er-Liga ganz oben und eine zweigeteilte zweithöchste Liga. Unsere Amateurmannschaft spielt in der Regionalliga und fährt jetzt schon bis nach Salzburg. Ob die jetzt auch noch bis nach Oberösterreich fährt, ist eigentlich schon egal.
Denken Sie, dass sich künftig weniger Vereine den Aufstieg auch wirtschaftlich ernsthaft überlegen werden?
Ich hoffe es für die Vereine, dass sie es sich künftig besser überlegen, wohin die Reise geht. Es gibt auch eine Verantwortung, wenn man einen Verein führt. Da bin ich schon gut beraten, wenn ich einen gewissen Weitblick habe, und ich mich informiere, auf was ich mich einlasse. Aber ich glaube schon, dass es ein Umdenken gibt bei den Vereinen und dass der Zugang professioneller geworden ist. Der LASK ist hier ein gutes Beispiel, dort sind mittlerweile Leute am Werk, die ihr Handwerk verstehen, auch beim FAC wirkt alles sehr kompetent. Himmelfahrtkommandos wie Bad Aussee, FC Dornbirn oder Schwanenstadt - das war schon sehr stümperhaft damals. Da habe ich jetzt ein besseres Gefühl. Man darf sich selbst nicht so wichtig nehmen und die Eigeninteressen nicht voranstellen.
Danke für das Gespräch!