Marcel Koller: 'Meine Gattin ruft nicht den Boulevard an'

Marcel Koller im Gespräch mit 90minuten.at über sein distanziertes Verhältnis zum Boulevard, taktische Zögerlichkeiten, warum Janko weiterhin dabei sein wird und Fritz Schmid nicht der ÖFB ist. Das Gespräch führten Gerald Gossmann und Michael Fiala .

Marcel Koller bleibt seiner Linie treu. Ein kurzes Handschütteln, ein knappes Hallo, kein Schmäh zur Auflockerung. Wir fragen wie es im Urlaub war. Ganz schön, sagt der Teamchef. Koller ist auch nach zwei Jahren ÖFB distanziert. Nicht unhöflich oder arrogant. Eher im Bewusstsein, dass die Herren Journalisten Gegner sind. Keine Feinde, aber auch keine Freunde. Im Bewusstsein, dass Distanz wichtig ist, nicht schadet. Auch nach der Erfahrung mit dem Boulevardblatt „Österreich" will Koller an seinem Umgang mit Journalisten nichts ändern. Er will antworten, wenn er gefragt wird. Und jeden gleich behandeln, egal wie viel Macht und Auflage im Spiel ist. Koller ist nach seiner Entscheidung für den ÖFB zum beliebtesten Teamchef seit langem aufgestiegen. Eine Tageszeitung steckte ihn für ein Titelfoto sogar in ein Supermankostüm. Kritische Fragen bekommt er derzeit selten gestellt. Dabei gäbe es einiges zu fragen. Wir schalten das Diktiergerät auf Aufnahme. Am Ende des Tisches nimmt die Assistentin von der ÖFB-Pressestelle Platz. Es kann losgehen.


90minuten.at: Herr Koller, Sie haben es wahrscheinlich bemerkt: Der österreichische Fußballfan verehrt Sie. Verstehen Sie das?
(lacht) Wir haben in diesen zwei Jahren etwas bewegt. Der ÖFB hatte noch nie so viele Zuschauer bei den Qualispielen. Das sagt etwas über die Mannschaft. Wir haben etwas geschaffen, wo die Zuschauer gerne mit dabei sind, wo sie sich damit identifizieren. Man kann nicht mit jedem sprechen. Aber ich spüre, wenn ich unterwegs bin, dass die Leute zu mir kommen und positiv übers Nationalteam sprechen.


Der „Kurier" hat Sie für ein Titelbild sogar in ein Superman-Kostüm gesteckt. Wie haben Sie auf das Bild reagiert?
Das ist ein bisschen übertrieben (lacht). Ich musste schmunzeln.


Macht das stolz?
Ich weiß, wie schnell es im Fußball geht. Ich lege keinen Wert auf den Fokus, dass ich als Superman durch die Gegend brause. Für mich ist wichtig: Eine Verbindung mit den Spielern und den involvierten Personen herzustellen. Das Titelbild ist nicht wichtig. Das war fast ein bisschen peinlich für mich. Ich bin ja noch nicht auf dem oberen Treppchen, weil wir die Quali nicht erreicht haben. Und das ist im Nationalteam wichtig: Dass du zu einer Endrunde kommst. Das sagt dann etwas aus. Aber es ist wichtig, dass eine positive Stimmung herrscht, weil du dann besser arbeiten kannst. Das Drumherum hat auch einen Einfluss auf die Leistung am Feld.


Es gab nicht nur positive Berichterstattung. Die Tageszeitung „Österreich" hat sie als „Verräter" und „geldgierigen Schweizer" bezeichnet. Wie liest sich so etwas?
Ich habe diese Überschrift mit dem Wort „Verräter" gesehen. Aber es hat mich nicht interessiert, weil ich ja weiß wie ich bin. Und weil ich weiß, was abgelaufen ist. Das war ja reinste Spekulation und von dem her hat mich das auch nicht so betroffen. Ich sehe das auch nicht so eng.


Sie sagen: Sie wissen, wie sie sind. Aber die Öffentlichkeit weiß es ja vielleicht nicht und lässt sich davon beeinflussen.
Das war ja, glaube ich, einen Tag vor der Vertragsverlängerung. Und da braucht es dann auch keine großen Erklärungen mehr. Für mich war zwei Tage vor Unterzeichnung klar, dass ich hier bleibe, da musste ich mich gar nicht mehr groß dazu äußern.


Hat „Österreich"-Herausgeber Fellner je das Gespräch mit ihnen gesucht?
Nein.

 

Sie haben eine Klage in den Raum gestellt. Kommt es so weit?

Ich habe das natürlich angeschaut, ob da was möglich ist, ob ich da was machen soll. Schlussendlich bin ich zur Überzeugung gekommen, ich lasse es so stehen, wie es abgelaufen ist.


Haben Sie sich mit Experten darüber beraten, ob eine Klage möglich wäre?
Ja klar. Ich wollte abklären: Was kann man machen? Was bringts? Wie wichtig ist es?


Will man sich mit dem Boulevard vielleicht auch nicht unbedingt anlegen, weil das bei Nichterfolg doppelt und dreifach zurückkommen kann?
Man überlegt, ob es etwas bringt ins letzte Detail zu gehen. Soll ich mich da aufreiben? Bringt das was?


Denken Sie, dass Sie den Journalisten dort zu verschwiegen waren und mit Informationen zu sehr gegeizt haben?

Am Anfang meiner Zeit hier in Österreich sagten alle: So viele Information haben wir noch nie bekommen. Aber: Ich kann halt nicht auf jede einzelne Zeitung eingehen. Ich versuche so zu sein, wie ich bin. Klar will jeder noch Insiderinformationen. Aber ich versuche alle gleich zu behandeln und nicht: Du bist mir jetzt ein bisschen sympathischer, dir gebe ich zwei, drei Informationen mehr. Mache ich nicht. Habe ich in dem Sinne noch nie gemacht.


Ist die Versuchung nicht groß, das auch zu tun und sich damit solche „Verräter"-Kommentare zu ersparen?
Nein, das war für mich noch nie wichtig. Es ist das Gesamte wichtig. Ich muss mir kein Schutzfeld machen, damit ich bei Nichterfolg gut dastehen kann.


Sie haben nichts nach außen dringen lassen.
Ich brauchte einfach Zeit für diese Entscheidung. Ich hatte Anrufe auf dem Handy, habe aber keinen zurück gerufen.

  

Hätte es einen Maulwurf geben können, der etwas ausplaudert. Haben Sie mit jemanden während der Vertragsverhandlungen gesprochen?
Nein.


Auch nicht mit der Gattin?
Ja klar, aber meine Gattin ruft ja nicht den Boulevard an. (lacht) Das habe ich noch nicht erlebt.


Wären Sie Journalist, was würden Sie an ihrer Arbeit bislang kritisieren beziehungsweise ansprechen?
Ich bin ja kein Journalist (lacht), daher muss ich das nicht.


Das österreichische Team spielt ein gutes Pressing, ist organisierter als früher. Wo setzen Sie bei der Weiterentwicklung an?
Wir haben im Trainingslager in Spanien gesagt: Wir wollen ein bisschen etwas anderes dazu bekommen. Das heißt: Nicht immer nur vorne draufgehen, sondern sich auch zurück fallen lassen und dem Gegner die Räume enger machen. Um dann auch die Räume in der gegnerischen Verteidigung auszunützen. Wenn der Gegner kommt und den Ball verliert, dann wollen wir ein schnelles Umschaltverhalten trainieren. Ansonsten wollen wir mit Ball noch mutiger spielen. Aber nicht spielen, um der Schönheit willen, sondern konkret. Und auch das Bewusstsein schaffen für Chancenverwertung gilt es immer zu üben.


Kann man Chancenverwertung üben?
Das ist im Nationalteam natürlich schwierig, weil du zu wenig Zeit hast. Du kannst das Bewusstsein schaffen. Wenn du das den Spielern jeden Tag erklärst, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie es verinnerlichen.

  

Sie haben es vorhin angesprochen. In Spanien wurde die defensive Ordnung nach Ballverlusten trainiert. Auch das Umschaltverhalten in die Defensive. Ist das ein Indiz dafür, Ergebnisse künftig auch verwalten zu wollen, weniger agieren zu müssen?

Nein, nein. Das ist eine andere Idee, heißt aber nicht, dass wir weniger agieren. Das ist gerade die Schwierigkeit dabei. Wenn wir zehn, zwanzig Meter weiter hinten stehen, heißt das nicht, dass wir passiv sind. In dem Raum wo wir stehen, müssen wir genau gleich aggressiv und konsequent sein, wie zwanzig Meter weiter vorne. Und dort liegt die Schwierigkeit, weil der Spieler vielleicht denkt, jetzt sind wir zwanzig Meter weiter hinten, jetzt lauf ich einfach nur ab und verwalte. Wir müssen das den Spielern vermitteln.


Also zusammengefasst: Wir stehen tiefer, gewinnen den Ball: gibt es dann auch die Möglichkeit das Offensivspiel variabler zu gestalten?
Das ist natürlich abhängig von den Spielern, wie man dann nach vorne kommt. Heutzutage hast du ja nicht mehr fünf Minuten Zeit um nach vorne zu kommen. Innerhalb von zehn Sekunden musst du die Lücke sehen, dann muss ein Spieler den Ball in die Tiefe spielen können. Du brauchst die Spieler, die entsprechend in die Tiefe laufen.


Hat man die Spieler?
Ja, die haben wir schon. Das ist auch nach dem Gegner ausgerichtet: Wie stehen die? Lassen die das überhaupt zu? Wir haben eine Taktik mit Offensivabläufen, aber der Gegner hat ja auch eine. Ich muss dann schauen, was sind die Details. Und wir versuchen unsere Stärken auf die Schwächen des Gegners einzustellen.


Man hatte im Laufe der Qualifikation oft den Eindruck, dass Österreich gut begann, der Gegner sein Spiel adaptierte und Österreich lange nicht auf die geänderten Anforderungen reagierte.
Das Spiel geht 90 Minuten, da kann ja viel passieren. Ich schaue mindestens fünf Spiele des Gegners an und die haben auch einen Ablauf. Es ist schwierig im Nationalteam immer etwas anderes zu spielen. Praktisch spielt jedes Team in allen Spielen mit einem ähnlichen System. Sie haben eine Idee, wie sie nach vorne kommen und wie sie verteidigen. Wir müssen dem Gegner auch zugestehen, dass sie etwas anderes einüben oder einen Spieler haben, der individuell etwas machen kann. Dementsprechend musst du dann reagieren. Aber wenn wir unsere Defensivlinien haben und einer kommt mit einem Dribbling vorbei, dann passiert was. Und dann musst du den Zweikampf gewinnen.


Sie versuchten ja gegen Ende der Qualifikation mit der Aufstellung zu überraschen. Zum Beispiel: Dragovic in Schweden. War das aufgrund der Personalsituation oder ein gezielter Überraschungseffekt?
Beides natürlich. Auf der einen Seite wegen der Personalsituation. Auf der anderen Seite habe ich das vorher schon überlegt. Wir haben die Schweden damit überrascht, weil sie nicht damit rechneten. In der zweiten Halbzeit hat das nicht mehr geklappt. Die mussten mehr machen und sind immer weiter nach vorne gekommen, weil wir auch defensiv nicht mehr konsequent genug gearbeitet haben.


Hätten Sie in Schweden im Nachhinein etwas anders gemacht?
Nein, weil der Spielzug der Schweden nichts mit dem Personal zu tun hat. Das 2:1 in Schweden war ein taktisches Fehlverhalten.


Ein paar Szenen aus der WM-Qualifikation: Warum zum Beispiel haben Sie in Kasachstan so lange auf Martin Harnik als Speerspitze und ein Spiel durch die Mitte gesetzt?
Ich denke, dass wir in Kasachstan sicher vier Möglichkeiten hatten ein Tor zu erzielen. Wir haben das aber nicht hingekriegt. Kasachstan hat außen die Räume gut zugemacht. Und man muss dazu sagen: spielerisch waren wir da noch nicht so weit wie jetzt.

 

Eine zweite Szene: In Irland war nach der Junuzovic-Verletzung schnell klar, dass Kavlak mit der defensiveren Rolle nicht den Druck auf die Innenverteidiger wie zuvor Junuzovic aufbauen konnte. Sie haben wieder lange zugewartet. Warum diese Zögerlichkeit?
Das ist keine Zögerlichkeit. Das ist auch Intuition. Sie können mir hier auch nicht unterschreiben, dass es besser geworden wäre, wenn ich etwas anders gemacht hätte. Das ist immer die Frage der Journalisten. Aber wenn sie vorher entscheiden müssen, ist das ein bisschen schwieriger.

 

Ich möchte gar nicht kritisieren, dass ein Fehler begangen wurde, sondern eher das Zögern hinterfragen, nachdem eine Idee nicht ganz funktioniert hat.

Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass es nicht funktioniert hat. Da haben wir halt eine andere Meinung.


Aber es hat doch offensichtlich nach dem Junuzovic-Aus in Irland schlechter funktioniert.
Ja, aber das war, weil wir 1:0 führen und dann ist es doch völlig normal, dass Irland mehr machen muss. Wenn wir hier 0:1 hinten sind, ist es doch auch normal, dass Österreich mehr machen muss. Dann sagt man ja nicht: Ok, wir warten hinten ab und wenn wir nur 0:1 verlieren sind wir auch zufrieden, weil es nur 0:1 war.


Aber es ging doch eher darum, dass Kavlak seine Rolle defensiver interpretierte und deshalb der Druck auf die Innenverteidiger der Iren nicht mehr in der Form da war.
Ja, aber der Kavlak ist nicht der gleiche Spieler wie der Junuzovic. Wenn ich einen zweiten Junuzovic hätte, hätte ich ihn klonen können und reingeben. Da ist es ja normal, dass ich einen anderen Spieler bringe. Die Iren mussten mehr tun. Aber: das 1:1 ist nach einem langen Ball passiert. Da kickt der Torwart ab, Kopfballverlängerung und es gibt Elfmeter. Das 2:1 ist nach einem Eckball passiert. Außerdem ist das Spiel dann wieder in unsere Richtung gekippt. Die Iren waren nach 60 Minuten platt und wir haben wieder mehr Fußball gespielt und das Tor noch gemacht.

 

Die Presseassistentin meldet sich zu Wort: „Fünf Minuten noch." (Eine Beschränkung des Interviews auf 30 Minuten wurde im Vorfeld nicht kommuniziert. Wir bekommen zehn Minuten. Das Interview dauert insgesamt dann 38 Minuten, Anm. d. Redaktion)

 

Sie haben einmal uns gegenüber betont, dass Taktik ihr Steckenpferd ist. Was ist taktisch an Steigerung möglich?
Wir wollen uns individuell noch weiter verbessern. Auf der einen Seite sind wir beim Defensivverhalten in der Gruppe schon weiter gekommen. Aber der ein oder andere kann sich da noch weiter steigern.

 

Vor ihren Vertragsverhandlungen wurden Sie in einem Medium wie folgt zitiert: „Es gibt Punkte, die noch nicht passen. Sonst hätte ich längst unterschrieben. Hier muss alles noch professioneller werden." Was meinten Sie damit konkret?
Da hat mich das Medium falsch zitiert und das ist etwas, das man nicht in der Öffentlichkeit sagt, sondern intern anspricht.


Ist das auf das A-Team bezogen gewesen oder auf den Verband?
Das wird intern besprochen.


Wollen Sie ausschließlich das A-Team entwickeln oder versuchen Sie sich auch vermehrt in anderen Bereichen einzubringen?
Grundsätzlich ist alles abhängig vom A-Team. Das ist das Wichtigste. Das ist da, wo es passen muss. Dann ist es natürlich wichtig, etwas nach unten weiterzugeben. Wir versuchen dann ja auch junge Spieler hoch zu nehmen. Wenn die wissen, was oben abgeht ist das natürlich ein Vorteil. Und natürlich versuchen wir Dinge nach unten zu geben. Wobei das schwer ist, weil du ja nicht dabei sein kannst, weil man zu dem Zeitpunkt immer selbst die Spiele hat. Man tauscht sich im Vorfeld aber natürlich aus. Im Grunde ist mein Job aber der A-Bereich und den kann ich richtig beeinflussen.

  

Wird Janko weiter ein Thema sein, auch wenn er nicht spielen sollte in der Türkei?
Ja klar. Das war vorher auch schon so und er war mit dabei. Er ist unser Stürmer mit internationaler Erfahrung und er hat x-fach bewiesen, dass er Tore schießen kann.


Stichwort: Fritz Schmid. Ihr Assistenztrainer ist nicht mehr dabei. Warum?
Weil er gesagt hat, er möchte die Zeit – da er ja auch privat einen Job hat – besser ausnützen. Und sich die Zeit dementsprechend so einteilen.


Aber wie passt das zusammen, dass er aufgrund fehlender Zeit fürs Nationalteam geht und sich kurz darauf bei Rapid als Sportdirektor bewirbt? Ging es wirklich nur um die fehlende Zeit?
(kurzes Überlegen) Der Grund zum Zeitpunkt seines Abschieds war das, was ich ihnen jetzt gesagt habe. Ob sich an dieser Situation in der Zwischenzeit etwas geändert hat, dazu müssen Sie Fritz Schmid fragen.


Welche Aufgabenbereiche hatte Schmid über?
Er war im Scouting tätig und Spiele beobachten. Und wenn wir Lehrgänge hatten, dementsprechend mitzuarbeiten, um das Team gemeinsam weiterzuentwickeln.


Würden Sie sagen, dass ein wichtiger Mosaikstein mit ihm wegfällt?
Wir sind jetzt noch am überlegen, was wir machen. Ob wir jemanden dazu nehmen. In Spanien haben wir das mit Thomas Janeschitz, Gerhard Zallinger und Roger Spry gehandhabt. Das hat gut funktioniert und es ist auch so, dass ich wieder ein bisschen mehr mit dabei bin. Darum müssen wir noch überlegen, ob wir jemanden dazu nehmen.

  

Das beantwortet aber nicht, ob mit ihm ein wichtiger Mosaikstein wegfällt.
Er war natürlich in dem Sinne wichtig, dass er mit dabei war. Aber ich denke nicht, dass das alles entscheidet. Unser Großkader steht, beim Scouting geht es nun also hauptsächlich um die Beobachtung junger Spieler. Und das können etwa auch die Teamchefs der Nachwuchsnationalteams machen, die sich da ohnehin sehr gut auskennen.


Es gibt Teamchefs, wie Jürgen Klinsmann, die sehr viele Aufgabenbereiche delegieren. Gehören Sie auch zu dieser Art Teamchef oder machen Sie gerne vieles selbst?
Es stellt jemand die Videos für mich zusammen. Aber die Strategie oder die Taktik, wie wir spielen wollen, das ist meine Aufgabe. Es ist natürlich möglich etwas zu delegieren. Aber wir haben auch nicht zehn Festangestellte für das A-Team. Thomas Janeschitz und Franz Wohlfahrt sind ja zudem auch Leiter der Trainer-Ausbildung.


Fritz Schmid soll noch eine Bestandsanalyse angeboten haben, so wie er das am Beginn ihrer Amtszeit gemacht hat. Das war nicht gewünscht. Warum?
Wissen Sie, das sind Interna. Ich weiß nicht, von wem Sie das haben? Grundsätzlich gilt es in solchen Situationen immer abzuwägen, in wie weit jemand, der in Zukunft nicht mehr dabei ist, noch glaubwürdig über Zukunftsthemen sprechen kann. Das würde meiner Meinung nach etwas eigenartig wirken oder sehen Sie das anders? Ich möchte jetzt aber auch nicht konkret auf einzelne Themen eingehen, weil das eigentlich Interna sind.


Wir fragen deshalb nach, weil uns die Ablöse von Schmid etwas undurchsichtig erscheint.
Was war undurchsichtig?


In der Pressemeldung des ÖFB stand, dass Schmid aufgrund anderer Projekte dem ÖFB nicht hundertprozentig zur Verfügung stehen kann. Weil das zeitlich schwierig ist. Und jetzt bewirbt sich Schmid als Sportdirektor bei Rapid. Es wirkt so, als ob die Gründe für seinen Abgang nicht stimmen würden.

Ich weiß auch nicht, warum er das macht.

 

Die Presseassistentin meldet sich zu Wort: „Können wir das Thema Fritz Schmid jetzt bitte beenden."

 

Marcel Koller: Fritz Schmid war nicht alles. Fritz Schmid ist nicht der ÖFB. Wenn Sie mit so einem Punkt kommen, dann wissen Sie ja mehr.


Deshalb spreche ich es ja bei Ihnen im Interview an.
Ok. Und ich sage Ihnen noch einmal, ich möchte nicht darüber sprechen.

Danke für das Gespräch.

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