Peter Stöger: ‚Es wäre billig zu sagen, wir haben 48 Punkte, weil Hosiner zu uns gestoßen ist'
Peter Stöger nimmt sich gerne Zeit für seine Interviews, so auch für 90minuten.at. Seine Austria steht derzeit sehr gut da, aber dennoch gilt es, den Erfolg mit einem kritischen Blick zu hinterfragen. Was hätten die Veilchen ohne Philipp Hosiner gemacht?
90minuten.at: Die Leistungsdaten des sensationellen Herbstes sind bekannt. Was sagen Sie dazu?
Peter Stöger: Ich muss sagen, dass es kaum Gründe gibt, weswegen wir nicht zufrieden sein sollten. Wir haben uns über viel Arbeit und viele Gespräche in einen Bereich reingearbeitet, von dem wir denken, dass die Mannschaft auch selbst an sich glaubt. Ohne Überheblichkeit, aber mit ein bisschen Selbstverständlichkeit, können wir uns da oben festsetzen. Ich sage immer, dass das der Mannschaft als Gruppe kaum hoch genug anzurechnen ist, vor allem nach dem Frühjahr, das sportlich, aber auch emotional, schwierig war. Es sind viele junge Leute dabei. Sie können das ausblenden, konnten sich in der kurzen Zeit so entwickeln. Daran haben sie einen großen Anteil.
"Das Betreuerteam ist in jeder Situation wichtig. Das müssen Leute sein, mit denen es eine Vertrauensbasis gibt, Fachleute, die selbständig arbeiten können."
Wäre diese schnelle Entwicklung mit Donnerstagsspielen im Europacup möglich gewesen?
Das kann ich nicht sagen. Die Doppelbelastung ist dann immer wieder ein Argument. Aber die wird nicht ausbleiben, wenn man sich für einen internationalen Bewerb qualifizieren will. Dann gibt es mental vielleicht etwas mehr Probleme - ich glaube nicht, dass es ein körperliches ist. Man muss sich dann alle drei oder vier Tage auf ein sehr wichtiges, besonderes Spiel, eine Schnittpartie vorbereiten. Der Kopf muss runter fahren, es muss eine Entspannungsphase geben und dann kommt schon wieder eine Phase mit einem Höhepunkt. Aber vielleicht sitze ich dann da und sage, dass die Belastung zu viel ist und wir deswegen nicht so gut spielen. Jetzt sind wir gut drauf, haben wenig Verletzte, haben viele Spieler, die den ganzen Herbst auf einem Toplevel spielen. Mag sein, dass das wir das mit dem Europacup nicht so geschafft hätten, mag sein, dass wir es genau so geschafft hätten.
"Es ist ja witzig, weil als ich an den Verteilerkreis kam, viele fragten, wie das hier funktionieren soll, weil ich mit Wiener Neustadt 14 Mal zu Null gespielt habe."
Welchen Anteil hat das große und gleichsam eingeschworene Betreuerteam am Erfolg? Martin Scherb sagte neulich, dass er lieber einen weiteren Betreuer hat, als einen möglicherweise nicht so wichtigen, weiteren Spieler im Kader.
Das Betreuerteam ist in jeder Situation wichtig. Das müssen Leute sein, mit denen es eine Vertrauensbasis gibt, Fachleute, die selbständig arbeiten können. Das habe ich bei mir im Trainerteam. Ich kenne die Leute schon sehr lange. Herbert Gager (Anm.: nun Trainer der Amateure) war schon damals in der Akademie tätig, als ich das erste Mal da war, Franz Gruber war mein Tormanntrainer, die Mannschaft ist darüber hinaus sehr fit, ein Verdienst unseres langjährigen Fitnesstrainers Martin Mayer. Und mit Manfred Schmid habe ich ewig lange gespielt und ein halbes Jahr in Wiener Neustadt zusammen gearbeitet. Uns beiden ist es dort gelungen, ein halbes Jahr erfolgreich zusammen zu arbeiten und jetzt bei der Austria. Unter nicht vergleichbaren Voraussetzungen! Es ist ja witzig, weil als ich an den Verteilerkreis kam, viele fragten, wie das hier funktionieren soll, weil ich mit Wiener Neustadt 14 Mal zu Null gespielt habe. Damals habe ich auch mit Manfred Schmid gearbeitet. Wir haben geschaut, was die Mannschaft hergibt und wo wir ansetzen müssen, damit wir punkten können. Das waren aber andere Punkte als hier. Wir haben gezeigt, dass wir Erfolg unter unterschiedlichen Voraussetzungen haben können. Du musst eben eine Mannschaft, die um den Titel spielt, anders einstellen als eine, die um den Abstieg spielt. Beides hat gut funktioniert, darauf bin ich sehr stolz.
Wie weit gehen Manfred Schmids Kompetenzen? Einer muss ja vor die Kamera treten, auch wenn's nicht läuft.
Ich verlange selbständiges Arbeiten, der Manfred ist bei der Trainingsplanung mit dabei. Wir sprechen ab, was wir wollen und es gibt Bereiche im Training, die er leitet. Es ist ganz wichtig für die Spieler, dass die Co-Trainer nicht nur Assistenztrainer sind. Manfred hat die UEFA Pro-Lizenz. Ich bin der Meinung, dass sich die Qualität eines Cheftrainers durch die Wahl der Mitarbeiter ausdrückt. Ich brauche keine Angst haben, er nimmt mir nichts weg. Er ist für die Aufbereitung der Analyse zuständig, das ist komplett sein Part. Er analysiert unser Spiel und das des nächsten Gegners, sucht Szenen heraus und zeigt sie mir, um die Schwerpunkte heraus zu filtern. Die Besprechung moderiert er auch. Für die Mannschaft ist wichtig, dass sie wissen, dass Manfred das Training leitet, sollte ich einmal ein paar Tage krank sein.
Nur ein schwacher Chef umgibt sich mit schwachen Mitarbeitern – stimmt diese Aussage?
Das bringt es auf den Punkt. Wer an sich und das Team glaubt, holt sich auch gute Leute dazu. Jemand, der in seiner Persönlichkeit verunsichert ist, versucht sich Leute zu nehmen, über denen er trotzdem steht. Jeder hat seinen Anteil, alle Leute, die rund um die Mannschaft arbeiten. Auch die Physiotherapeuten, wir hatten kaum schwere Verletzungen. Die Therapeuten und Masseure und wir arbeiten prophylaktisch. Wir haben auch jemanden, der im Hintergrund an der Teamentwicklung mitarbeitet. Wenn der Erfolg nicht da ist, fokussiert sich die Aufmerksamkeit auf die, die in der Verantwortung stehen.
"Wir legen auch viel Wert auf Passqualität. Das muss auch auf höchster Ebene trainiert werden, damit Automatismen greifen, damit die Pässe zu 90 Prozent ankommen."
Philipp Hosiner ist schnell, technisch beschlagen, „spürt" die Momente, wann er wegstarten muss, ist sich für keinen Weg nach hinten zu schade – ist er der Prototyp des modernen Stürmers?
Der Philipp verkörpert das, was auf internationaler Ebene als moderner Stürmer bezeichnet wird. Viele sehen die wichtigen Tore, die er schießt. Aber er ist auch der erste, der im Defensivspiel beginnt, die Innenverteidiger aufzuarbeiten. Das bedeutet dann, dass die Innenverteidigung statt 50 guten Pässen nur 30 anbringt. Darum haben die dahinter statt 20 gefährlichen Szenen nur mehr zehn zu bearbeiten. Das sieht man nur, wenn man sich eine Partie wirklich genau anschaut. Das sehen die Wenigsten, weil sie halt nicht so genau schauen. Uns ist bewusst, dass er in dem Bereich viel mitarbeitet.
In Ballbesitz haben die Austria-Kicker immer viele Passoptionen.
Das mag jeder Trainer. Wenn es die nicht gibt, muss durch eine Spielverlagerung eine freie Zone gefunden werden. Es ist erfreulich, wenn das festgestellt wird. Diese Bewegung, freie Personen zu finden und sich anzubieten, trainieren wir immer wieder. Dazu gibt es eine Grundabsicherung. Wir legen auch viel Wert auf Passqualität. Das muss auch auf höchster Ebene trainiert werden, damit Automatismen greifen, damit die Pässe zu 90 Prozent ankommen.
"Wir waren Erster, als Hosiner kam und sind jetzt ein bisschen weiter vorne. Das ist ein Zeichen, dass er gut dazu passt. Aber wir hatten davor auch eine gute Mannschaft."
Oberflächlich analysiert hätte die Austria allem tollen Spiel zum Trotz ohne die Hosiner-Treffer nicht so einen großen Vorsprung. Ist man sich bewusst, mit ihm einen überragenden und wichtigen Spieler zu haben?
Bei allem, was wir besprechen, wissen wir, dass Philipp gut zu uns passt. Darum haben wir ihn auch geholt. Als er kam, waren wir aber auch Erster. Das vergisst man. Schon davor haben die Leute Goals gemacht, vielleicht nicht in dem Ausmaß, aber zu diesem Zeitpunkt war auch die Mannschaft nicht so stabil, wie sie jetzt ist. Vielleicht profitiert er auch davon. Wir haben so einen Spieler mit der Schnelligkeit und Art, wie er spielt, seit dem Sommer gesucht. Das haben wir immer wieder gesagt. Für mich – und Philipp sieht das auch so – wäre es aber zu billig zu sagen, dass wir 48 Punkte gemacht haben, weil er zu uns gestoßen ist. Es ist nicht so, dass er das alleine macht, er bekommt Bälle. Wir hätten trotzdem etliche Partien gewonnen. Das Spiel ist durch ihn attraktiver geworden, für mich interessanter. Mir taugt, wie er spielt. Wir waren aber nicht auf einem Abstiegsplatz. Wir waren Erster, als er kam und sind jetzt ein bisschen weiter vorne. Das ist ein Zeichen, dass er gut dazu passt. Aber wir hatten davor auch eine gute Mannschaft.
"Gott sei Dank ist Hosiner nicht gleich im Sommer gekommen. Sonst hätten alle gesagt: „Meine Güte, die haben den Hosiner dazu bekommen, das wäre im Jahr davor auch anders gegangen."
Ein Blick auf die Statistik verrät, dass die Austria sehr viele verschiedene Torschützen hat, 14 an der Zahl.
Wir nehmen ihm gar nichts weg. Aber es wäre allen anderen gegenüber nicht gerecht, dass ohne Philipp gar nichts gegangen wäre. Gott sei Dank haben wir den Beleg dafür, Gott sei Dank ist er nicht gleich im Sommer gekommen. Sonst hätten alle gesagt: „Meine Güte, die haben den Hosiner dazu bekommen, das wäre im Jahr davor auch anders gegangen." Für die Spieler ist es wichtig, dass sie wissen, dass sie mit einer nahezu unveränderten Mannschaft wirklich guten Fußball gespielt haben. Ein paar Junge sind weg, ein paar, die nicht gespielt haben und Michael Liendl und Peter Hlinka – that's ist. Philipp macht vielleicht den Punkt drauf, wie jeder gute Spieler. Ich kann jetzt drüber diskutieren, ob die Austria nur deswegen gut ist, weil der Philipp Hosiner da ist. Da stelle ich die Frage: Ist Barcelona nur gut, weil Messi 89 Tore schießt? Ich glaube, sie wären trotzdem gut.
Aber ob man dann trotzdem auswärts 6:4 oder 6:3 gewinnt?
Da kann ich über alles diskutieren. Eines unser besten Spiele war die Partie im Hanappi-Stadion in der dritten Runde. Das war ein perfektes Spiel und er war noch nicht da.
"In Wahrheit ist es aber kein Glück, denn die Buam sind einfach gut drauf, weil sie merken, dass ein anderer besser drauf ist. Die Gewissheit geben sie mit Toren und Assist zurück. Wenn es so oft passiert, hast du aber kein glückliches Händchen, sondern eine gute Mannschaft."
Ein weiterer Faktor ist Tomas Jun, der seit langer Zeit das erste Mal lange verletzungsfrei ist.
Ich sehe in dieser Saison keine Schwachstellen. Marin Leovac hat nur eine einzige Partie von Beginn an gespielt, so leid es mir tut. Markus Suttner war gesperrt. Fabian Koch hat nie gespielt, hat sich in die Mannschaft reingearbeitet. Kaja Rogulj war nie in der Überlegung, als Georg Margreitter noch da war. Er spielt eine perfekte Saison, Manuel Ortlechner ist stabil. James Holland spielt eine überragende Saison. Das Einzige, was wir wirklich immer wieder variieren, sind die zwei zentralen, offensiven Mittelfeldspieler. Weil wir auch viele verschiedene, ähnlich geartete Spielertypen. Wir können uns wöchentlich entscheiden, wer besser zum Gegner passt oder besser drauf ist. Gorgon – topp. Jun – topp. Es ist alles perfekt. Dass wir mit den Wechselspielern Glück haben, ist nett. Aber es wird auch Phasen geben, in denen mich alle mit nassen Fetzen wegjagen möchten. Deswegen nehme ich das gerne an. In Wahrheit ist es aber kein Glück, denn die Buam sind einfach gut drauf, weil sie merken, dass ein anderer besser drauf ist. Die Gewissheit geben sie mit Toren und Assist zurück. Wenn es so oft passiert, hast du aber kein glückliches Händchen, sondern eine gute Mannschaft. Wir bringen auch fast immer offensive Spieler. Da kann man dann sagen, dass ich ein Trainerfuchs bin – danke. Aber du kannst noch so viele Ideen haben, der Punkt, dass es funktioniert, sind die Burschen selber.
Weiß die Mannschaft auch, was nach zwei Niederlagen zu tun wäre?
Überheblich werden wir sicher nicht. Der ganze Verein ist fokussiert. Ich glaube nicht, dass noch viel mehr geht. Die Aufgabe wird sein, das Jetzige zu stabilisieren. Das wäre schon ein unglaublicher Schritt, wenn es uns gelingt. Wir sind in einer Phase, in der man immer Kleinigkeiten verändern kann, aber das Große an Ergebnissen und Punkten kann kaum besser werden. Bayern München wäre der nächste Level. Wir wissen aber, dass wir keine Überdrübermannschaft sind. Wir haben uns das alles erarbeitet, das ist den Burschen nicht geschenkt oder in die Wiege gelegt worden. Es ist viel Arbeit. Diese müssen wir beibehalten. Das war im Herbst High-Level-Training über Monate. Das wird schwer. Sollten wir aber in eine Phase kommen, in der es nicht so leicht wird. Dann liegt es aber nicht an der Überheblichkeit.
"Wenn wir am Ende der Saison das Unglaubliche schaffen, ganz oben stehen, werden sicher sechs, sieben, acht Anfragen kommen. Dann wird man sich damit auseinandersetzen. Ende. Lieber so, als umgekehrt. Ich habe aber irgendwie das Gefühl, dass jetzt im Winter keiner überlegt, wegzugehen."
Haben Sie schon Angst vor den kommenden Transferfenstern? Österreichische Bundesligaspieler sind günstig - und wie man am Beispiel von Zlatko Junuzovic sieht mitunter sogar günstig und gut.
Ich fürchte mich nicht. Ich fürchte mich davor, dass sie mich nicht mehr anrufen, wenn sie weg sind (lacht). Wenn wir in Österreich erfolgreich spielen und die Spieler entwickeln wollen, werden sie auch für andere interessant. Als Trainer ist man auch Lehrer und man macht die, die man trainiert, besser. Dann zu glauben, dass sie nicht für jemand anderen interessant werden, dann hast du wirklich einen Vogel. Wenn wir am Ende der Saison das Unglaubliche schaffen, ganz oben stehen, werden sicher sechs, sieben, acht Anfragen kommen. Dann wird man sich damit auseinandersetzen. Ende. Lieber so, als umgekehrt. Ich habe aber irgendwie das Gefühl, dass jetzt im Winter keiner überlegt, wegzugehen.
Vor einem halben Jahr haben Sie als Neustadt-Trainer in einem Interview gesagt, dass das Wissen um Systeme und wie man Passwege zustellt wichtiger sei als Taktik. Auch an Sie die Frage: Halten Sie Taktik für überbewertet?
Viele wissen glaube ich nicht, was Taktik bedeutet. Das wird hingeschmissen und wenn Fehler passieren, heißt es „schlechte Taktik". Dann muss man diskutieren, wa Taktik ist. Was ist das? Was fällt da hinein? Was ist ein System? Was ist eine Spielanlage? Wie will ich Leute absichern? Wie will ich einen Spielzug machen? Das ist alles Taktik. Dann reden wir darüber, ob wir mit der „Taktik" 4-4-2, 4-2-3-1 oder 4-1-4-1 spielen.
Ich denke, dass mittlerweile den meisten bewusst ist, dass System und Taktik zwei verschiedene paar Schuhe sind ...
Da haben wir noch viel vor uns. Darum stelle ich mich in diesen Bereichen immer gerne Diskussionen in großen Gruppen. Mit ein, zwei Sätzen darüber zu reden ... wenn ich dann sage, dass es im Spiel wichtig ist, dass Krisensituationen so schnell als möglich repariert werden, gibt es ein paar Dinge, die entscheidend sind. Das muss in den Köpfen der Spieler sein. Jeder ist zum Handeln gezwungen. Vielleicht bin ich auch provokant, wenn ich sage, dass dieses und jenes überbewertet wird. Dann fallen wieder alle drauf wie die Geier. Ich habe es schon zu Beginn gesagt: Ich bin stolz, dass ich mit Manfred Schmid in Wiener Neustadt gezeigt habe, wie man gegen den Abstieg spielt und ich bin stolz darauf, dass wir jetzt zeigen, wie man offensiv spielen kann. Beides wird, auch wenn man es nicht glaubt, taktische Überlegungen haben. Alle Leute sind herzlich eingeladen bei uns tagtäglich vorbeizukommen.
"Diesen Hauptspruch hat man ja auch Didi Constantini um die Ohren geworfen. „Die letzte Instanz sind immer die Spieler" wurde dann gestrichen. Ich bin nicht der Mentor von Didi, aber da hat er schon recht und er kann sich selbst wehren. Ich setze halt anders an. Für mich ist wichtig, dass jeder weiß, was er in seinem Bereich zu tun hat."
Nur weil ein Trainer sagt, dass er Taktik für überbewertet hält, heißt das nicht, dass er nichts drauf hat?
So ist es. Ich weiß, dass sich Roli Kirchler den Arsch aufgerissen hat, damit er die paar Partien erfolgreich hinbringt. Übriggeblieben ist, dass er in die Kirche geht und Kastanien eingesteckt hat. Man muss da immer vorsichtig sein. Diesen Hauptspruch hat man ja auch Didi Constantini um die Ohren geworfen. „Die letzte Instanz sind immer die Spieler" wurde dann gestrichen. Ich bin nicht der Mentor von Didi, aber da hat er schon recht und er kann sich selbst wehren. Ich setze halt anders an. Für mich ist wichtig, dass jeder weiß, was er in seinem Bereich zu tun hat. Ich kann hin und her verschieben und nie zu einem Ball kommen. Das kann taktisch wunderbar funktionieren. Die Wahrheit ist, dass die Leute Akzente setzen müssen. Die müssen sie persönlich selbst wissen. Da kann ich sagen, dass ist Einzeltaktik, dann Gruppentaktik, Mannschaftstaktik, ein Spielsystem, eine Spielanlage und bei uns heißt alles „Taktik". Wenn du verlierst, war die scheiße und wenn du gewinnst, wird sie zerlegt.
Schwerpunkt: Das Erfolgsgeheimnis der Wiener Austria im Herbst 2012
Peter Stöger: ‚Es wäre billig zu sagen, wir haben 48 Punkte, weil Hosiner zu uns gestoßen ist'
Starke Austria, schwache Analyse
Austria-Co Manfred Schmid: 'Man lernt Spieler auszubilden statt auszutauschen'
Die gezielte Vorbereitung, das Lernen von Automatismen, alles vor dem Spiel, das ist also Taktik nach Ihrer Definition?
...und auf Krisen vorbereitet zu sein. Und sie bekommen einen Plan und der ist ganz klar. In Wolfsberg bekamen sie einen Plan mit, zur Pause stand es 2:2. Unsere Aufgabe war es, ihnen mitzugeben, die Organisation im Zentrum nicht zu verlieren. Wir spielten auf drei Punkte. Die Idee war richtig, es sind zwar Tore passiert, aber die Richtung stimmte. Bei 3:2 für uns sollte gleich weiter gepielt werden, bei 2:3 auch. Sollten wir etwas anderes wollen, würden wir das von außen ancoachen. Diesen Plan bekamen sie mit. Die Veränderung in der Grundausrichtung kommt nur, wenn wir von außen ein Zeichen geben.
Wir danken für das Gespräch!