"Es ist unser Ansinnen, Kontinuität und Stabilität rein zu bekommen. Auch beim Trainerteam. Im Profifußball braucht es aber die Resultate."
90minuten.at: Bei der Austria war es ein bisschen wie damals mit Canadi und Bickel – also zuerst der Trainer, dann der Sportchef. Musste man sich, weil Letsch ja lange bei Red Bull war, erst annähern? Die Austria presst weniger, spielt mehr mit dem Ball.
Muhr: Im Gesamtthema des Umbruchs war das vielleicht schon auch in den Leistungen und Resultaten spürbar. Das ist für mich aber normal. Wir haben im Sommer nicht zwei Spieler ausgetauscht, sondern ein Trainerteam, abseits vom Cheftrainer, neu zusammen gestellt. Ich bin neu dazu, das Ärzteteam ist neu, wir haben einen neuen Präsidenten bekommen. Das hat keine Auswirkungen auf das Spielsystem – aber es war sehr viel Veränderung.
90minuten.at: Da könnte man sagen: Läuft eh gar nicht so schlecht, wenn man nochmals an Rapid denkt.
Muhr: Wir sind nicht zufrieden. Auch mit der Erwartungshaltung mit dem neuen Stadion. Es ist viel auf alle eingeprasselt. Jetzt ist es aber schon so, dass wir dafür stehen, viele Torchancen zu kreieren, viele Abschlüsse zu haben und Tore zu erzielen. Das ist uns im Herbst nicht gelungen. Da darf man das Rapid-Spiel nicht als Ausrede hernehmen. Das war zu wenig. Ich habe das Gefühl, dass das verbessert worden ist. Ich bin überzeugt, dass wir das gegen den GAK, aber auch in Linz, genau so schaffen.
90minuten.at: Ein 1:6 gegen Rapid statt dem 6:1 hätte Letsch aber wohl keine guten Argumente geliefert.
Muhr: Die Analyse wäre sicherlich atmosphärisch schwieriger verlaufen.
90minuten.at: Waren Sie, als langjähriger Austria-Trainer, auch erleichtert, dass die Austria so nicht wieder als 'Trainerfriedhof' gilt, der sie ja bis Daxbacher war?
Muhr: Es ist unser Ansinnen, Kontinuität und Stabilität rein zu bekommen. Auch beim Trainerteam. Das muss sich aber erst finden. Es ist aber angenehm, wenn man eine relativ lange Zeit zusammen arbeiten kann. Im Profifußball braucht es aber die Resultate.
90minuten.at: Die Ziele für die Austria sind klar. Was ist, wenn man alles dafür gibt, man scheidet im Cup aus und wird Fünfter. Bleibt der Trainer?
Muhr: Man muss eine Entwicklung sehen. Im Cup kann immer alles passieren. Es liegt an uns! Wir als Mannschaft sind klar über den GAK zu stellen. Wir dürfen nicht überheblich sein, Laufduelle nicht annehmen oder vor dem Tor lässig sein. Diese Überzeugung müssen wir rein gehen.