"Es gibt die vier größeren Klubs, dann den LASK, der da hin kommen kann. Die anderen sieben Klubs sehe ich auf Augenhöhe. Einer kann dann ein bisschen mehr Budget haben, da reden wir aber nicht von großen Summen."
90minunten.at: Es gibt in Österreich vier große Klubs, der LASK möchte da ran kommen, was mit der Lage und dem neuen Stadion gelingen könnte. St. Pölten hat einen neuen Sponsor, Wacker ist ein schlafender Riese. Da wird es eng für die Meistergruppe. Was kann der WAC tun, um da mithalten zu können?
Riegler: Ich sehe das so: Es gibt die vier größeren Klubs, dann den LASK, der da hin kommen kann. Die anderen sieben Klubs sehe ich auf Augenhöhe. Einer kann dann ein bisschen mehr Budget haben, da reden wir aber nicht von großen Summen. Es wird sich dann der Verein durchsetzen, der die beste Arbeit mit den vorhandenen Mitteln macht. Ich vergleiche uns mit Mattersburg, Altach, der Admira. Wir müssen daran arbeiten, sportlich besser zu sein, nicht unbedingt vom Budget her. Da muss man schauen, dass das Umfeld passt, die Spieler bei Laune gehalten werden und sich auch die Familien wohl fühlen. Das ist unsere Stärke. Alle, die da sind, fühlen sich mit der Familie wohl. Wir kümmern uns darum, dass es ihnen auch abseits des Fußballs gut geht. Mehr können wir momentan nicht tun. Was in zwei, drei Jahren sein wird, wird man sehen.
90minuten.at: Der WAC hatte 2016/17 einen Umsatz von 7,25 Millionen Euro. Ist das die Fahnenstange oder kann man Richtung zweistelligem Millionenbudget gehen?
Riegler: Das glaube ich nicht. Zweistellig ist schon weit weg. Was aber in zwei Jahren ist, weiß ich nicht. Wir konzentrieren uns aber auf die jetzige Situation und den kleinen Erfolgslauf. Mir ist es wichtig, dass die Saison ausfinanziert ist. Wenn man ins obere Playoff kommt, hat man mit dem Abstieg nichts zu tun und kann frühzeitig für die kommende Saison planen, unabhängig davon, wie vielter man wird.
90minuten.at: Wird man das beibehalten müssen?
Riegler: So ist es. Ich kann mir das nicht vorstellen, dass es sich ändert. Wenn alle anderen ihr Budget verdoppeln, dann werden wir keine Chance haben. Aber so weit ist es nicht. Das Lavanttal ist nicht in so einer guten Lage wie etwa Linz oder Graz. Der Bezirk hat 55.000 Einwohner. Zu uns kommen knapp 5.000 zu den Spielen, das sind acht bis zehn Prozent. Von dieser Seite betrachtet ist das nicht schlecht. Man muss schon Spitzenspiele haben, in denen es um etwas besonderes geht. So wie damals, als wir gegen Salzburg vor 20.000 Zuschauern gespielt haben. Aber auch wenn wir in die Meistergruppe kommen, werden wir über einen Schnitt von fünf- bis sechstausend Zuschauern nicht hinaus kommen.
90minuten.at: Will man es diesen fünf-, sechstausend Fans noch komfortabler machen? Gibt es Pläne für eine reine Fußballarena? Andere Vereine investieren massiv in die Infrastruktur.
Riegler: Wir haben in den letzten Jahren seit dem Aufstieg investieren müssen, weil das Stadion absolut nicht bundesliga-tauglich war, angefangen bei den Tribünen, über das Flutlicht, bis hin zur Rasenheizung. Von unserem jährlichen Budget floss viel in die Infrastruktur. Wenn wir was machen müssen, fällt es auf den Verein zurück, nicht auf den Besitzer. Wir werden schon von Land und Gemeinde unterstützt, aber den größten Teil der Investitionen bringen wir auf. Im Hinterkopf wird man über ein reines Fußballstadion nachdenken müssen, aber das ist sehr weit weg. Es wird noch einige Zeit vergehen. Wir können gewisse Begebenheiten nicht wegwischen, die Laufbahn muss aufgrund der Schulen da sein.
90minuten.at: Für alle anderen Fälle gibt es das Wörthersee Stadion.
Riegler: Das ist für uns immer eine Option, wenn man weiß, dass die Zuschauerzahlen über unserer Kapazität liegen werden.
90minuten.at: Wie viele Menschen braucht man für Klagenfurt?
Riegler: Ich brauche zwei- bis dreitausend Zuschauer mehr als in Wolfsberg, Richtung fünfstellig.
90minuten.at: Wir danken für das Gespräch!