"Mit dem Wort Motivator kann ich gar nichts anfangen. Mittlerweile sollte auch der letzte mitbekommen haben, dass ich sehr wohl mehr Wert drauf lege, wie sich eine Mannschaft am Platz präsentiert. "
90minuten.at: Also Platz 10?
Kühbauer: Nein (lacht). Ich rede von den Punkten, die wir in den letzten Spielen gemacht haben, dann hat man mit dem Abstieg nichts zu tun. (Anm.: Der SKN hat die letzten drei Saisonspiele gewonnen)
90minuten.at: Das Ziel heißt Klassenerhalt.
Kühbauer: Natürlich, wir dürfen jetzt nach der Saison nicht anfangen zu sagen, dass wir vielleicht im oberen Playoff dabei sind. Das wäre vermessen. Wir sind St. Pölten – wir haben uns verstärkt und unser Ziel ist es, in der Liga zu bleiben.
90minuten.at: Sie kamen eben spät, Jochen Fallmann probierte es mit defensivem Fußball, Oliver Lederer meinte, dass man es offensiv versuchen muss. Wie arbeitet man mit einer Mannschaft, die in der gesamten Saison bevor Sie kamen nie zwei Spiele in Folge punktete?
Kühbauer: Es war sehr schwierig, das habe ich auch gesagt, als ich den Job angetreten bin. Man hat auch in den den ersten drei, vier Wochen gemerkt. Das war ein Haufen, das meine ich nicht abwertend, der nicht an sich geglaubt hat und die einfachsten Dinge nicht zusammen gebracht hat. Die Spielanlage (Anm.: bevor Kühbauer Trainer von St. Pölten wurde) war auch nicht das, was man meiner Meinung nach im Abstiegskampf gebraucht hätte. Da habe ich rumgeschraubt, die Burschen sind super mitgegangen und wir haben den Turnaround geschafft.
90minuten.at: In so einer Phase, ist man da eher der Motivator, als der Sie in weiten Teilen der Öffentlichkeit gelten?
Kühbauer: Mit dem Wort Motivator kann ich gar nichts anfangen. Mittlerweile sollte auch der letzte mitbekommen haben, dass ich sehr wohl mehr Wert drauf lege, wie sich eine Mannschaft am Platz präsentiert. Das hat man auch gesehen. Das Torverhältnis war ausgeglichen. Das geht nicht, wenn man nur motiviert. Es ist generell ein Problem, weil es ist nicht falsch, wenn man motiviert, aber die fachliche Arbeit steht im Vordergrund. Immer.