"Das glaube ich eher nicht. Für mich ist das einzige Ziel aufzusteigen, dann würde ich sehr gerne in Tirol bleiben."
90minuten.at: Wird das in der Bundesliga leichter? Wie sieht es aus, wenn man den Aufstieg verpasst?
Daxbacher: In der Bundesliga ist das auf alle Fälle leichter, weil sich ganz Tirol dann mit Wacker identifiziert. In der zweiten Liga wird es wahrscheinlich schwieriger werden, da wird auch das Budget um einiges kleiner sein. Es gibt genaue Planungen für beide Ligen, damit es ordentlich weiter geht.
90minuten.at: Beide Ligen mit Karl Daxbacher?
Daxbacher: Das glaube ich eher nicht. Ich denke schon, dass, wenn der Aufstieg nicht geschafft wird, von meiner und der Klubseite eine Veränderung zielführend ist. Für mich ist der Aufstieg das einzige Ziel, dann würde ich sehr gerne in Tirol bleiben.
90minuten.at: Als Kenner der zweiten Liga: Wie stehen Sie zur Reform?
Daxbacher: Ich denke einmal, dass es ein Versuch ist. Irgendwo war man schon der Meinung, dass es nicht das richtige ist, wenn jedes Jahr Klubs in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen und die Lizenz nicht erhalten. Das hat bei den Überlegungen wohl alles eine Rolle gespielt. Man möchte etwas verändern. Oft sagt man ja, dass es keinen Reformwillen gibt. Der ist jetzt auf alle Fälle da. Im Vorfeld hat man sich sehr viel erkundigt, es gab ja auch holländische Experten. Man sollte der Reform eine Chance geben und ein paar Jahre beobachten, wie das funktioniert. Darum stehe ich dem grundsätzlich positiv gegenüber.
90minuten.at: Auch was das Sportliche betrifft? Da gibt es dann wohl Profiklubs, Zweitvertretungen von Bundesligisten und reine Amateurteams. Das ist eine wilde Mischung.
Daxbacher: Das schon, aber andererseits können einige Amateurklubs der Bundesligisten von Salzburg, Rapid, Austria und Sturm Graz dabei sein, das ist für die jungen Spieler doch eine größere Herausforderung und eine bessere Entwicklungsmöglichkeit. Sportlich sehe ich das positiv. Wirtschaftlich könnte es schwierig werden.
90minuten.at: Sie werden im April 65 Jahre alt, haben gesagt, dass Sie aufsteigen würden. Schielen Sie im Falle eines Nicht-Aufstiegs mit einem Auge auf die Pension?
Daxbacher: Ich bin in der komfortablen Situation, dass ich schielen kann. Aber ich möchte mich nicht festlegen. Man weiß nie, welche Möglichkeiten sich eröffnen.
90minuten.at: Jupp Heynckes ist ja noch ein bisschen älter...
Daxbacher: ...und sehr erfolgreich noch dazu!
90minuten.at: Wir danken für das Gespräch!