"Wir sind noch in Gesprächen mit der Bundesliga. Wir werden jedenfalls die Mindestanforderungen in der Sommerpause umsetzen."
90minuten.at: Sie sprechen die Arena an. Es gibt hier Vorgaben. Wie soll die Hartberger Arena die Anforderungen an die neue Bundesliga erfüllen?
Annerl: Wir werden keinen Neubau machen, sondern werden schrittweise erweitern. Die Infrastruktur muss auch zum Verein passen. Im ersten Schritt richten wir die jetzige Sportstätte her: Rasenheizung, Eingänge, Flutlicht, Kabinen. Das sind die Mindestanforderungen, damit wir gleich starten können. Wir wollen kein Ausweichstadion und gehen davon aus, dass wir die Rasenheizung in der Spielpause schaffen. Bei den Tribünen werden wir Miettribünen nehmen. Es geht um ein schrittweises gesundes Wachstum. Die Miettribünen stehen in Mattersburg nach wie vor und das ist der größte Finanzbrocken.
90minuten.at: Ich weiß nicht, ob Mattersburg ein Vorbild für die Infrastruktur ist.
Annerl: Ich meine, dass es so auch geht.
90minuten.at: Ist das alles mit der Bundesliga abgeklärt? Es fehlen ja ein paar Plätze, Überdachungen und so weiter.
Annerl: Wir sind noch in Gesprächen mit der Bundesliga. Wir werden jedenfalls die Mindestanforderungen in der Sommerpause umsetzen. Nächste Saison wäre dann die Fertigstellung der Tribünen geplant, des VIP-Merkzwecksraums und Kraftraum.
90minuten.at: Wer zahlt das?
Annerl: Eine Kombination aus Bund, Land, Stadt, Verein und Investoren.
90minuten.at: Was sagt die Gemeinde dazu?
Annerl: Die Gemeinde hat ja auch etwas davon. Es ist für sie ja auch wichtig. Es geht ja nicht nur um den TSV Hartberg. Mit internationalen Freundschaftsspielen vom ÖFB-Nachwuchs, Spielen im Rahmen des Sommercamps – das ist für die Gemeinde wichtig, darum stehen sie auch voll und ganz dahinter. Das kann der ganzen Region einen massiven Push geben. Hartberg ist die einzige moderne Sportstätte im Umkreis von 50 Kilometern. Wir haben ein relativ großes Einzugsgebiet, das darf man nicht unterschätzen.
90minuten.at: Bleibt noch die wirtschaftliche Säule. Auf Basis meiner Erfahrung wird es wohl ein Budget um die zwei Millionen Euro in der zweiten Leistungsstufe, in der Bundesliga wohl mindestens das Doppelte. Was haben Sie jetzt, womit budgetieren Sie?
Annerl: Unser Budget war eines der geringsten der zweiten Liga, noch unterhalb der von Ihnen genannten Zahl. Uns ist bewusst, dass wir ein höheres Budget in der Bundesliga brauchen, das ist klar. Wir arbeiten sehr stark mit Sponsoren aus der Region, es wurde uns von denen schon eine Budgeterhöhung für die Bundesliga zugesagt. Ein paar werden das diese und nächste Woche tun. Dann haben wir das Budget für die höchste Spielklasse.
90minuten.at: Können Sie Zahlen nennen?
Annerl: Nicht gerne. Wir warten noch auf Unterschriften von Sponsoren. Darum können wir jetzt nichts sagen.
90minuten.at: Das klären Sie auch noch mit der Bundesliga ab? Fehlende Unterschriften führten in der Vergangenheit zu Lizenzverweigerungen.
Annerl: In der Wirtschaft ist das völlig normal, da müssen auch alle Unterlagen ordentlich vorgelegt werden. Das geht nicht nur mit einer mündlichen Zusage.
90minuten.at: Mit welchem Budget wollen Sie in der Bundesliga antreten? Altach war da sehr offen, die hatten so 3,5 Millionen Euro Spielerbudget.
Annerl: Es wird eines der niedrigsten der Liga sein. Aber das Budget ist nicht das Wesentliche. Wir werden uns in dem Bereich bewegen, aber nicht so hoch.
90minuten.at: Wird das, was unter Ilzer angefangen hat, als Vereinsphilosophie weiter getragen werden, auch wenn er geht?
Annerl: Das ist ein guter Punkt. Der Trainer ist sportlich wichtig, auch punkto Sozialkompetenz. Das werden wir beibehalten, damit der Spirit bestehen bleibt.
90minuten.at: Unabhängig vom Aufstieg und der Person Ilzer wird dieser Weg weiter bestritten werden?
Annerl: Ja. Wenn wir jetzt nicht aufsteigen, werden wir jedes Jahr eine Profimannschaft stellen, die um den Aufstieg mitspielen wird. Natürlich gibt es heuer eine einmalige Chance mit bis zu drei Aufsteigern. Wir wollen jedes Jahr weiter kämpfen. Das ist ein langfristiges Ziel, kein Schnellschuss.