Mourinho als Wegbereiter für Sacramento - "Hat das Paradigma durchbrochen"
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Mourinho als Wegbereiter für Sacramento - "Hat das Paradigma durchbrochen"

Der neue LASK-Trainer sieht den Starcoach als Wegbereiter für die "neue Trainergeneration". Doch nicht nur aus diesem Grund wird er seinem Landsmann "für immer dankbar sein".

Am Dienstag wurde João Sacramento offiziell als neuer Cheftrainer des LASK vorgestellt.

Der 36-jährige Portugiese bringt die idealen Voraussetzungen für den Trainerjob mit: An der heutigen University of Wales studierte Sacramento "Football Coaching and Performance", die Ausbildung schloss er mit dem Master ab. Zudem konnte er als Co-Trainer wertvolle Praxiserfahrung auf Topniveau sammeln - Granden wie José Mourinho, Christophe Galtier und Claudio Ranieri vertrauten auf seine Expertise.

Was Sacramento an Mourinho schätzt

Nun steht er erstmals selbst in der ersten Reihe - und blickt dankbar auf seine prägenden Jahre als Co-Trainer zurück. Besonders von Startrainer José Mourinho, mit dem er bei Tottenham Hotspur und der AS Roma zusammenarbeitete, sprach er bei der Antritts-Pressekonferenz in den höchsten Tönen: "Von José habe ich eine Menge gelernt. Ich werde ihm für immer dankbar sein. Die jungen Trainer wie Nagelsmann oder Tedesco sollten ihm auch sehr dankbar sein. Denn er hat uns allen die Tür geöffnet, jenen, die keine Ex-Profispieler sind. Vorher waren es nur die Ex-Spieler, die Trainer werden konnten. Er hat dieses Paradigma durchbrochen."

Es ist beeindruckend, wie er in der Lage ist, in eine Besprechung hineinzugehen und das Mindset der Spieler zu verändern.

João Sacramento über José Mourinho

Auch im Umgang mit der Mannschaft konnte er von seinem Landsmann eine Menge mitnehmen. "Ich habe von ihm gelernt, wie man den Teamgeist steuern muss. Es ist beeindruckend, wie er in der Lage ist, in die Besprechung hineinzugehen und das Mindset der Spieler zu verändern. Seine Kommunikationsfähigkeit, seine Motivationsfähigkeit und seine Führungsqualitäten waren für mich beeindruckend", so der 36-Jährige.

Christophe Galtier, mit dem er bis zuletzt bei Al-Duhail SC zusammenarbeitete, bezeichnete er als "Gentleman". Dieses Auftreten habe ihm imponiert, wie er im Zuge der Pressekonferenz verriet: "Ich habe gelernt, dass wir allen Akteuren im Fußball Respekt entgegenbringen müssen. Außerdem habe ich gelernt, dass die menschliche Verbindung wirklich wichtig ist und ich mich als Trainer um meine Jungs kümmern muss."

"Ranieri beschwert sich nie"

Die größte Starke von Claudio Ranieri ist, sich immer an die entsprechenden Gegebenheiten anzupassen: "Er beschwert sich nie, sondern schaut auf das Spielermaterial, welches er zur Verfügung hat, und findet damit eine Lösung."

Bei der AS Monaco arbeitete er eng mit Leonardo Jardim zusammen, der ihm die "pragmatische Seite des Fußballs" näher brachte. Gerade im Bereich des Defensivverhaltens hinterließ die Zeit im Fürstentum bleibenden Eindruck bei Sacramento.

Die bedeutendste Lektion erteilten ihm jedoch alle vier Trainer gleichermaßen. "Sie haben mir gezeigt, dass es keine Rolle spielt, auf welchem Niveau man sich befindet: Früher oder später werden Widrigkeiten auftreten, ein schwieriger Moment wird kommen. Ich habe gelernt, dass man in diesen Momenten zusammenhalten muss, und dass die Art und Weise, wie man auf diese herausfordernden Momente reagiert, den Unterschied ausmacht, ob man erfolgreich ist oder nicht", so der 36-Jährige.

Stürmische Zeiten bleiben im Fußball kaum aus - auch auf João Sacramento werden sie zukommen. Doch das nötige Rüstzeug, um solche Phasen zu meistern, bringt der Portugiese in jedem Fall mit. Das liegt nicht zuletzt an seinen prominenten Lehrmeistern.

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