Zorn als FAK-Vorstand? Der Weg ist noch weit
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Zorn als FAK-Vorstand? Der Weg ist noch weit

Die Investoren rund um Jürgen Werner haben einen neuen Sportvorstand vorgeschlagen. 90minuten erklärt, wer das ist und was passieren muss, damit er den Job bekommt.

Dem FK Austria Wien liegt ein Vorschlag für den neuen Sportvorstand vor.

100 Tage nach dem Rücktritt von Jürgen Werner in dieser Position schlägt die Investoren-Gruppe "WTF" Tomas Zorn als dessen Nachfolger vor.

Werner ließ sich Zeit, Zagiczek machte Nägel mit Köpfen

Der Oberösterreicher und seine Investoren-Kollegen haben sich lange Zeit gelassen, um einen Kandidaten zu nennen.

Die Vereinsseite hat in der Zwischenzeit Nägel mit Köpfen gemacht, sich von Sportdirektor Manuel Ortlechner getrennt und Michael Wagner als Nachfolger installiert. Der Technische Direktor Robert Urbanek und Akademieleiter Manuel Takacs komplettieren seit zwei Wochen die neue Sportdirektion.

Geht es nach Werner und Co., wird Zorn nun deren Chef und damit neben Harald Zagiczek (Finanzen) zweiter Vorstand.

Ein Deutscher in Moskau

Der 39-jährige Deutsche, der in Moskau zur Welt kam, ist Jurist, hat ein Jahrzehnt als Spielerberater gearbeitet und war 2019/20 CEO und Sportvorstand von Spartak Moskau, in der darauffolgenden Saison Sportdirektor von Lok Moskau, wo er Ralf Rangnick kennenlernte.

Rangnick hat mit Zorn bei Lok zusammengearbeitet
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Rangnick hat mit Zorn bei Lok zusammengearbeitet

Bei Spartak sollte er einen Umbruch einleiten, letztendlich landete der Klub nach einem fünften Platz in der Vorsaison nur auf Rang sieben, hatte 33 Punkte Rückstand auf Meister Zenit St. Petersburg.

Danach führte er Vizemeister Lok Moskau auf den dritten Platz – kurioserweise hinter Spartak.

Kandidat beim SK Sturm

Bei beiden Klubs in der russischen Hauptstadt hatte Zorn den Luxus, viel mehr Geld in Transfers investieren zu können, als er einnahm. Bei den Veilchen wäre er mit einer ganz anderen Situation konfrontiert.

Zorn war nach dem Abgang von Andreas Schicker zur TSG Hoffenheim auch schon Kandidat beim SK Sturm, letztendlich machte Michael Parensen das Rennen.

Wer Zorn kennt, beschreibt ihn als integer, seriös und vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht sehr gut aufgestellt.

Was noch passieren muss

Soweit, dass der Deutsche den Job beim FAK auch wirklich bekommt, ist es aktuell aber noch lange nicht. Am 11. Dezember steht die nächste Aufsichtsratssitzung auf dem Programm, dort wird aber noch nichts beschlossen.

Entscheidender ist der 19. Dezember, wenn die Viola Invest GmbH – in ihr ist nicht nur die Werner-Gruppe, sondern alle Austria-Investoren vereint – ihre Generalversammlung hat - ein Tagesordnungspunkt ist die Beschlussfassung über die Nominierung Zorns als Sportvorstand.

Werner kassiert noch Gehalt
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Werner kassiert noch Gehalt

Anschließend muss der Aufsichtsrat des Vereins den Deal durchwinken. Es bräuchte eine außerordentliche Sitzung, eigentlich ist die nächste nämlich erst Mitte/Ende Februar anberaumt. Mitte Jänner scheint jetzt der frühestmögliche Zeitpunkt zu sein, an dem Zorn dann offiziell Sportvorstand werden könnte.

Werners Gehalt und der Syndikatsvertrag

Davor müssten auch noch finanzielle Details ausverhandelt werden, der Klub sieht weiterhin wirtschaftlich herausfordernden Zeiten entgegen, Jürgen Werner steht trotz seines Rücktritts Ende August auch in Teilen des neuen Jahres noch auf der Payroll.

Im Aufsichtsrat ist die WTF-Gruppe in Unterzahl, hat sich in einem Syndikatsvertrag aber das Recht, den neuen Sportvorstand zu bestimmen, ausverhandelt. Die Austria hat ein einmaliges Veto-Recht.

Neue Aufsichtsräte?

Als neue Aufsichtsräte hat die WTF-Gruppe übrigens Ex-Vorstand Werner und den ehemaligen Ried-Präsident und RB-Salzburg-Geschäftsführer Peter Vogl nominiert.

Die beiden sollen den aktuell medial als Sprecher der WTF-Gruppe auftretenden Peter Kroha und Franz Suttner-Gatterburg ersetzen.

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