Im Sommer 2023 wurde das brandneue Hofmann Personal Stadion von Blau-Weiß Linz mit einem Freundschaftsspiel gegen PSV Eindhoven feierlich eröffnet.
Damals, direkt nach dem Bundesliga-Aufstieg, wagte kaum noch einer daran zu denken, dass Bewerbsspiele gegen internationale Gegner schon zwei Jahre später Realität sein könnten.
Doch die Stahlstädter spielen bisher eine bärenstarke Saison und überwinterten auf Rang sechs, der den Sprung in die Meisterrunde bedeuten würde.
Es liegt (auch) an der UEFA
Performt man auch im Frühjahr weiterhin so gut, wäre ein Einzug in selbige die Folge und somit wäre auch das Tor zum Europacup weit aufgestoßen.
Das würde die Blau-Weißen abseits des Sportlichen vor eine Herausforderung stellen. Die Heimstätte im Donaupark ist ein Stadion der UEFA-Kategorie drei und somit für eine Gruppenphase nicht zugelassen.
Die ersten beiden Quali-Runden könnte man aber theoretisch darin spielen. Das hängt aber davon, ab wie die UEFA künftig in der Stehplatz-Frage verfährt. Im Jahr 2022 wurde eine Testphase eingeführt, für die Top-5-Länder wurden im Europacup wieder Stehplätze erlaubt.
Für die aktuelle Saison wurde dies auf zehn Verbände erweitert, zu denen auch Österreich zählt. Sollte dem auch kommende Saison so sein, könnte Blau-Weiß im Falle einer Qualifikation die ersten beiden Quali-Runden im Donaupark spielen.
Zählt Österreich nicht zu den zehn Glücklichen, wäre ein Umrüsten der Steh- auf Sitzplätze notwendig, falls die UEFA die Testphase auch kommende Saison unter den gleichen Bedingungen fortsetzt.
Gruppenphase beim Erzrivalen?
Schaffen die Stahlstädter in Folge tatsächlich den Sprung in die Gruppenphase, müsste man aber unabhängig von der Stehplatz-Regelung aber umziehen - höchstwahrscheinlich in die Raiffeisen-Arena von Erzrivale LASK.
90minuten hat bei Sportdirektor Christoph Schösswendter nachgefragt, wie weit man sich bei Blau-Weiß schon mit der Stadion-Frage auseinandergesetzt hat. Noch gebe es keine konkreten Pläne, so der Ex-Profi, doch "als Verein gehört es sich natürlich, sich damit auseinanderzusetzen, auch wenn es von der Zielsetzung und Erwartungshaltung her noch weit weg ist".
Sollten sich die Blau-Weißen irgendwann unter den besten Klubs des Landes etablieren und so auch zum jährlichen Europacup-Anwärter werden, wird die Stadion-Frage umso eifriger diskutiert werden. Die blau-weiße Heimstätte ist jedenfalls nicht auf ihre derzeit 5.595 Plätze limitiert. "Grundsätzlich gibt es baulicher Natur auch die Möglichkeit, das Stadion um einen zweiten Rang auf der Längsseite zu erweitern", erklärte Geschäftsführer Christoph Peschek im Vorjahr bei LAOLA1.