Abu Barry: Der Schritt zum Schlüsselspieler
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Abu Barry: Der Schritt zum Schlüsselspieler

Der Derby-Held der Wiener Austria übernimmt immer mehr Verantwortung und sorgt für Scorer.

Abubakr Barry hatte einen weiten, unangenehmen Weg zu beschreiten.

Nach seiner Auswechslung in der Nachspielzeit ging der Austrianer den gesamten Block West entlang, ehe er zunächst zur Rapid-, dann zur Austria-Bank kam. Beschimpfungen und Bierduschen inklusive.

"Das ist schon okay, mir macht das nichts aus. Ich wusste, dass nichts passieren wird", winkt der Gambier ab.

Ein aufregender Arbeitstag

Es war ein aufregender Arbeitstag, den der 25-Jährige beim 3:1-Sieg der Veilchen im Auswärtsderby gegen Rapid erlebte.

Bereits in der ersten Hälfte sah er Gelb – bereits seine fünfte in der laufenden Meisterschaft, er fehlt gegen BW Linz gesperrt.

Das Elferfoul und das Tor

Doch so richtig in sich hatte es die zweite Hälfte. Kurz nach Wiederanpfiff ging Nikolaus Wurmbrand im Zweikampf mit Barry zu Boden, es gab Elfmeter.

"Ich weiß nicht, ob es überhaupt einen Kontakt gab", sagt der Austrianer. Abwehrchef Aleksandar Dragovic meint: "Wir hatten Glück, dass er nicht Gelb-Rot gesehen hat."

Barry darf sich für sein Tor im Derby feiern lassen
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Barry darf sich für sein Tor im Derby feiern lassen

Denn nur zwei Minuten später jubelte Barry auf der anderen Seite des Feldes über das 2:1 nach einem Patzer von Rapid-Goalie Niklas Hedl. Mit seinem zweiten Pflichtspieltor in dieser Saison hat der Legionär jetzt schon genauso oft getroffen wie in der Vorsaison.

Mit seinem mustergültigen Assist auf Noah Botic zum 3:1 setzte Barry seiner starken Derby-Leistung die Krone auf.

"Überragende Qualität"

"Ich habe das gut gemacht, wie das ganze Team", grinst er. Drei Scorerpunkte in den letzten beiden Spielen – Barry wird für die Veilchen immer wertvoller.

Dragovic lobt: "Abu hat eine überragende Qualität. Ich habe immer gesagt: Wenn er sich körperlich weiterentwickelt und voll im Fokus ist, ist er ein Spieler, um den nächsten Schritt zu machen. Wir sind sehr stolz, dass wir ihn haben."

Nach den Abgängen von Dominik Fitz und Maurice Malone braucht der FAK Spieler, die für Scorer sorgen. Dass das just Barry sein kann, war so nicht absehbar. Doch der zentrale Mittelfeldspieler blüht vor allem offensiv auf, wird zielstrebiger und immer mehr zum Schlüsselspieler.

Mehr Kilo erwünscht

Coach Stephan Helm merkt: "Letztes Jahr hat man schon gesehen, was er kann. Aber jetzt spürt er die Verantwortung, die er übernehmen kann. Das ist gut für seine Entwicklung. Er ist immer besser in die Mannschaft involviert."

Zudem arbeitet die Austria auch abseits des Rasens mit Barry. Helm verrät: "Wir haben daran gearbeitet, dass er ein bisschen zunimmt. Wir haben für die Ernährung einen Spezialisten eingestellt, der in enger Abstimmung mit den Athletiktrainern arbeitet."

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